DHZ-Interview mit Claude Seidler zur Auszeit

DHZ: Was ist mit den anderen Spielklassen?

Seidler: Von der Regionalliga an abwärts wollen wir es den Regional- und Landesverbänden freistellen. Da werden wir uns nicht einmischen. Die sollen das alleine entscheiden können.

DHZ: Was ist mit der Jugend? Wer müsste dort entscheiden, schließlich gibt es dort Verbands- und überregionalen Spielbetrieb bis hin zur DM?

Seidler: Hierüber müssen wir zunächst mit dem Jugendausschuss sprechen und dessen Meinung einholen.

DHZ: Warum soll die „Auszeit“ eigentlich kein fester Bestandteil der Regelwerkes werden?

Seidler: Wir haben die Auszeit nach Abstimmung mit der FIH in der abgelaufenen Hallensaison getestet und werden dem Welthockeyverband über unsere Erfahrungen berichten. Dann liegt es im Ermessen der FIH, die Auszeit im internationalen Regelwerk zu verankern.

DHZ: Unsere Umfrage unter den Bundesligisten hat ergeben, dass sich manche Trainer Modifikationen der Auszeit wünschen. Also beispielsweise die Erweiterung auf 90 Sekunden bzw. 2 Minuten oder die doppelte Anzahl der Möglichkeiten, eine Auszeit zu nehmen.

Seidler: Ich persönlich sehe keine Notwendigkeit, die bisherige Festlegung auszuweiten. Wir werden jedoch die Wünsche der Bundesligisten innerhalb der KSR beraten.

DHZ: Viele Trainer fordern die Möglichkeit, auch nach einer Strafeckenentscheidung (also vor Ausführung einer Ecke) eine Auszeit nehmen zu können. Ihre Meinung dazu?

Seidler: Aus gutem Grund ist nach Verhängung einer Strafecke kein Spielerwechsel erlaubt. Für die Schiedsrichter wäre es schwierig festzustellen, ob nach der Auszeit die gleichen fünf Feldspieler wie vorher auf dem Spielfeld sind. Es wird daher bei der bisherigen Regelung bleiben.

DHZ: Und was ist mit der Auszeit im Feldhockey?

Seidler: Das scheint mir nicht praktikabel, weil die Wege dort zu weit sind. Bis der Linksaußen und der rechte Verteidiger sich an der Mannschaftsbank getroffen haben, ist doch schon fast die Hälfte der Auszeit herum. Für mich macht das wenig Sinn.