DHZ Nr. 10 - 14. März 2002 | |||
Ein stimmiges Gesamtbild aus vielen kleinen Bausteinen Es ist geschafft. Deutschlands Hockeyherren sind Weltmeister. Endlich. Zehn Jahre nach dem letzten großen Titel, dem Olympiagold von Barcelona. Sieben verlorene Halbfinals und ein unterlegenes Endspiel gehören endgültig der WM-Vergangenheit an. Beim zehnten Anlauf zum einzigen Titel, der dem Deutschen Hockey-Bund im männlichen Bereich noch fehlte, hat alles zusammengepasst. Wie bei einem Mosaik ist aus vielen kleinen Bausteinen am Ende ein komplettes, stimmiges Gesamtbild geworden. Erst so wurde der ersehnte ganz große Triumph möglich. Das WM-Finale als Krönung der bisherigen Peters-Ära Fast unverschämt viele, eigentlich alle Pläne von Bernhard Peters sind in Kuala Lumpur aufgegangen. Kontinuierliche Leistungssteigerung im Turnier? Erfüllt! Strafecken verwandeln, wenn es wichtig ist? Perfekt! Bestmögliche Leistung am Schluss? Oh ja! Die Hockeywelt zog voller Anerkennung ihren Hut Wer in Kuala Lumpur gesehen hat, wie respektvoll die internationale Hockeywelt ihren Hut vor diesen Deutschen zog und nicht nur pflichtschuldig, sondern voller Anerkennung zum Titel gratulierte, kann die Leistung wohl erst richtig einordnen. Deutschland habe die eigentliche Idee einer Mannschaftsleistung bei diesem 10. WM-Turnier perfektioniert, die Begriffe Stammelf und Ersatzspieler aus dem Repertoire gestrichen - so nur eine von vielen Lobpreisungen, und gar nicht einmal aus deutschem Munde.
Das alles war das Ergebnis der harmonischen Arbeit des größten Betreuerstabes, den je eine deutsche Mannschaft zu einem Turnier mitgenommen hat. Es wurde geklotzt, nicht gekleckert, um vor Ort an wirklich jedes Detail denken zu können. Auch dieser Plan ist aufgegangen und hat die Investition nachträglich gerechtfertigt. Ein Erfolg, der hungrig macht für weitere Ziele Deutschland Hockeyweltmeister. Als einzige Ballsportart des Landes die Nummer eins der Welt. Hockey für einen Moment die Topmeldung im Fernsehen, selbst in den Nachrichtensendungen! Ein real gewordener Traum.
Das Flugzeug, das heute auf Wolke Sieben schwebt, kommt natürlich schon bald zur Landung. Der Alltag wird sehr schnell wieder einkehren. Und doch trägt das deutsche Hockey jetzt die nächsten vier Jahre lang das Etikett „Weltmeister“.
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