DHZ Nr. 11 - 20. März 2002 | |||
Eine Chance, auf die wir zehn Jahre gewartet haben Die Euphorie nach dem großen Sieg weicht nach und nach wieder der Realität; die erste Begeisterung hat sich gelegt, und Hockeydeutschland kehrt auf den Boden der Tatsachen zurück. Nein, die Medien haben uns nicht als neuen Lieblingssport auserkoren und nein, die potenziellen Sponsoren geben sich bei uns nicht die Klinke in die Hand. Die Hockey-Familie muss nachhaltig wachsen – in den Vereinen Aber lassen Sie uns einen Moment innehalten: Wozu unternehmen wir eigentlich alle - ob im Verein oder im Verband - die enormen Anstrengungen? Wer sagt, Weltmeister oder Olympiasieger zu werden, sei das eigentliche Ziel, liegt falsch. Öffentlichkeitsarbeit, Erfolge, Events, Ligareform: Alle ergriffenen und erfolgreich umgesetzten Maßnahmen haben nur Sinn, wenn die Hockey-Familie größer wird, wenn sie - nachhaltig - wächst.
Und da sind wir am Punkt: Wachstum ist ein mühsamer Prozess, der in den Vereinen stattfindet. Die damit verbundene Arbeit kann den Vereinen niemand abnehmen. Um in den schon oft bemühten ökonomischen Kategorien zu bleiben: Die Vereine sind der Vertrieb, und ohne einen wirksamen und motivierten Vertrieb lässt sich kaum ein Produkt wirksam an den Mann/die Frau bringen. Der DHB kann und wird Hilfestellung leisten, aber es liegt auf der Hand, dass er das eigentliche Wachstum nicht bewirken kann. Lediglich die Rahmenbedingungen können verbessert werden, und ich denke, das ist in den vergangenen Jahren an der einen oder anderen Stelle gelungen und wird in den kommenden Jahren auch fortgesetzt. Aber die eigentliche Basisarbeit, die Gewinnung neuer Mitglieder, die Ansprache neuer Partner vor Ort, die Etablierung von Hockey im Schulsport etc. muss von Ihnen - unseren Vereinen - geleistet werden. Nehmen Sie den Steilpass auf! Deshalb müssen wir jetzt auch gemeinsam diese Chance ergreifen: Die Hockeyfamilie - das heißt jeder einzelne in dem ihm zur Verfügung stehenden Rahmen und mit den ihm zur Verfügung stehenden persönlichen und sachlichen Ressourcen - muss jetzt aktiv werden. Der DHB hilft Ihnen gerne dabei. Aber einzelne können letztlich nichts bewegen. Nehmen Sie den Steilpass auf, den uns die Nationalmannschaft vorgelegt hat. Lassen Sie sich motivieren: Es spricht vieles dafür, dass Hockey vor einer hoffnungsvollen Zukunft steht, wenn wir alle die vielleicht nicht mehr so schnell wiederkehrende Chance nutzen. Sprechen Sie mit den Schulen in Ihrer Region, sprechen Sie Unternehmen an, gewinnen Sie neue Mitglieder und neue Freunde für den Hockeysport. | |||
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