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60-Sekunden-Tiefschlaf
Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da hatte der BHC den zweiten Tabellenplatz durch einen 60-Sekunden-Tiefschlaf verspielt. Erst ließ sich Torfrau Louisa Walter von Silke Müller düpieren. Mit der nächsten Aktion kam der RRK erneut über die rechte Seite nach vorne, und Britta Becker traf mit strammem Schuss zum 0:2. „Gegen Rüsselsheim darf man nicht in Rückstand geraten“, wusste BHC-Trainer Andreas Keller, dass diese Konstellation Gift für das Berliner Angriffsspiel sein würde. In der Tat konnten die Gäste nun aus einer starken Defensive agieren, verstanden es aber auch, den BHC-Aufbau durch frühes Pressing wirkungsvoll zu stören. Nur als Natascha Keller unmittelbar vor der Pause zu Einzelaktionen ansetzte, drohte dem RRK-Tor ernsthaft Gefahr. Relativ schnell nach Wiederanpfiff gelang dem BHC der Anschlusstreffer: Eileen Hoffmann lief einem hart geschlagenen Ball von Lea Loitsch entgegen und fälschte diesen ins Tor ab. Mitte der zweiten Hälfte nahm der BHC-Druck - auch bedingt durch eine Überzahl - zu. Der RRK konnte das Berliner Spiel häufig nur noch mit unfairen Mitteln stören und kam nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Gegen das massive Abwehrbollwerk erspielte sich der BHC aber bis auf einen zu schwachen Schuss von Birgit Borkamm (56.) und eine knapp verzogene Loitsch-Ecke (66.) keine zwingenden Chancen mehr. „Die Abwehr hat gewackelt, ist aber nicht gefallen“, freute sich RRK-Coach Berti Rauth. „In der zweiten Hälfte ist es uns nicht mehr gelungen, konstruktiv hinten rauszukommen.“ Bundestrainer Markus Weise hatte als Augenzeuge „kein gutes, aber ein intensives Spiel“ gesehen und fand: „Rüsselsheim hat nicht unverdient gewonnen, der BHC hat aus seinem Übergewicht kein Kapital schlagen können.“
MSZ
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