Zu Gegentoren eingeladen
Im vorletzten Heimspiel wollten sich die Hessen unbedingt für die zuletzt eher schwachen Leistungen rehabilitieren. Dies gelang zunächst auch prächtig, den der ohne drei Stammkräfte (Mayerhöfer, Schappert, Wuttke) angetretene DHC bekam anfangs fast keinen Stich. Die 2:0-Führung, die Christian Minar per Strafecke selbst erzielt und fünf Minuten später mit einem weiten Schlenzball mustergültig für den von der Einwechselbank gekommenen Oliver Domke aufgelegt hatte, war verdient. Und hätte Falk May nicht aus kurzer Distanz das 3:0 vergeben (30.), hätte das aus einem Freischlag per Zufallsprodukt resultierende 1:2 durch Christian Deuser weniger Gewicht bekommen. Die Platzherren knüpften nach der Pause sofort an die starke Offensivleistung des ersten Abschnitts an und gelangten abermals durch O. Domke diesmal per argentinischer Rückhand zum 3:1-Vorsprung (38.). Auch das 3:2 wurde im Gegenzug mit dem 4:2 durch Christian Domke beantwortet. Doch dann war‘s vorbei mit der “Herrlichkeit“ der Platzherren, die ihre Linie mehr und mehr verloren und in der Abwehr zunehmend unsicherer agierten. In der torreichen, für die Zuschauer kurzweiligen, für die Trainer eher nervigen Partie sorgte Eckenspezialist Michael Purps mit zwei verwandelten Strafecken für das glückliche, aber nicht unverdiente Remis. Davon war Kai Stieglitz ganz und gar nicht begeistert: “In zwei Situationen haben wir die geradezu zu Toren eingeladen“, sagte ein ob der Nachlässigkeiten verärgerter RRK-Coach. Auf Keeper Andreas Späck, der “total unnötig an der Grundlinie“ (Stieglitz) den Siebenmeter verschuldet und auf Mirco Fuchs, der beim 4:4 das lange Eck nicht bewacht habe, war der Coach am wenigsten gut zu sprechen. Gäste-Trainer York Schumacher, der Falk Tischer für diese Partie zu einem Comeback überredet hatte, sprach von einem verdienten Punktgewinn: “Wir haben in der zweiten Halbzeit deutlich aggressiver gespielt und uns auch nach dem 2:4 nicht hängen lassen.“
adu
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