Rot-Weiss Köln verliert gegen EHL-Debütanten Daring nach Shootout
Sa., 4. April, Bloemendaal, EHL-Vfn.: Royal Daring (BEL) – RW Köln 7:5 n. P. (2:2; 0:2)
04.04.2015 - Mit einer 5:7 (2:2; 2:0)-Niederlage nach Shootout gegen die Herren von Royal Daring (BEL) schied Rot-Weiss Köln aus der Euro Hockey League-Saison 2014/2015 aus. Im niederländischen Bloemendaal (NED) drehte der belgische Vertreter einen Zwei-Tore-Rückstand zur Halbzeit in der Schlussviertelstunde und dem anschließenden Shootout. Der Deutsche Vizemeister machte nach dem 2:0 den Sack nicht zu und vergab in den Schlussminuten durch eigene Fehler den scheinbar sicheren Sieg.
Die Herren von Rot-Weiss Köln fanden schneller in die Partie und legten bereits nach drei Minuten den Grundstein für die Pausenführung. Ein schnell ausgeführter Freischlag landete am linken Schusskreisrand bei Mats Grambusch, der in den Kreis zog und die Kugel vors Tor ablegte. Dort stürmte Christopher Zeller in den Ball und drückte ihn zur Führung über die Linie.
Eine Viertelstunde später schloss der Vorlagengeber selber einen schnellen Kölner Spielzug ab: Nahezu unbedrängt nahm Marco Miltkau einen langen Pass aus der eigenen Hälfte mittig im Schusskreis an und legte die Kugel mit der Rückhand auf den Siebenmeterpunkt ab. Dort konnte Grambusch die Kugel unter dem herauskommenden Daring-Keeper Pol Garcia-Cascon zum 2:0 ans Brett (18.) schieben. Doch die Zwei-Tore-Führung brachte vor allem Daring wieder in die Partie.
Die Belgier kamen nun häufiger in den Rot-Weiss-Schusskreis und forderten die Kölner Defensive um Goalie Victor Aly ein ums andere Mal. Bis zur Pause blieben die Bemühungen allerdings erfolglos, obwohl das Merz-Team nun vermehrt Unsicherheiten zeigte: Die erste Rot-Weiss-Strafecke nach einer halben Stunde wurde verstoppt und mündete lediglich in einer langen Ecke. So blieb es zur Halbzeit bei 2:0 aus Kölner Sicht.
Die Anfangsviertelstunde der 2. Halbzeit prägten vor allem kleinere Stockfehler auf beiden Seiten. Erst ein langer Pass aus dem eigenen Viertel an den belgischen Schusskreis brachte wieder Leben in das Match. Miltkau stand richtig, blieb im Duell mit dem Daring-Goalie Sieger und konnte die Kugel sehenswert per Rückhand abschließen. Das Schiedsrichter-Team erkannte nach kurzer Videoanalyse den dritten Kölner Treffer aber nicht an, da sich der deutsche Stürmer im Duell mit Garcia-Cascon nicht regelkonform verhalten haben sollte.
Eine Viertelstunde vor Ende der Partie wurde Kölns Torwart Aly zu einer ersten Glanztat gezwungen, konnte den Ball aber zur langen Ecke klären. Diese führte Daring schnell aus und erwischte Rot-Weiss auf dem falschen Fuß: Einen genauen Pass auf den Siebenmeterpunkt brauchte Tanguy Cosyns nur abzufälschen, Aly war diesmal ohne Chance (55.). Der Anschluss leitete eine dramatische Schlussphase ein und befeuerte vor allem die Belgier.
Erst verpasste Jérôme Forton die Möglichkeit zum Ausgleich, drückte einen hohen Ball knapp am Tor knapp. Eine Gelbe Karte für Christopher Zeller blieb zwar noch folgenlos, aber zwanzig Sekunden vor dem Ende sah Mathias Müller noch einmal Gelb. Den fälligen Freischlag unterbrach Mats Grambusch unsportlich und sah dafür ebenfalls den gelben Karton. Folgenschwerer war die zeitgleiche Entscheidung des Unparteiischen-Teams auf Strafecke zugunsten Darings.
Die Schiedsrichter ließen die verbleibenden fünf Sekunden herunterlaufen, sodass die Belgier eine letzte Chance bekamen, ins Spiel zurückzufinden. Und sie nutzten diese Möglichkeit: Ohne jede Abwehrchance für Aly hämmerte Tanguy Cosyns die Ecke zum Ausgleich in die Kölner Maschen (70.). Im folgenden Shootout zeigten sich die Belgier eiskalt und brachten alle fünf Versuche unter. Auf Kölner Seite scheiterte gleich zu Beginn Mathias Müller an Garcia-Cascon, Christopher Zeller, Marco Miltkau und Mats Grambusch trafen.
Nach dem Spiel war Rot-Weiss-Trainer Frederik Merz zwar mit grundsätzlichen Ansätzen zufrieden, musste aber feststellen: „Von einem ordentlichen Finish waren wir heute weit entfernt. Es gab zu viele Ballverluste und offensiv waren wir nicht so dominant wie vorgenommen. Zwar hatten wir klare Ideen und die ersten Bälle auch gut gespielt, aber der Gegner hat tief gestanden und es uns damit schwer gemacht.“. Der Kölner Coach sah dann auch Belgier, die an diesem Tag mehr wollten und so die Schlussphase dominierten: „Die letzten fünf Minuten waren dann gespickt mit vielen Highlight: Die gelben Karten, mit denen die Schiedsrichter uns bestrafen und die Ecke am Schluss entscheiden dann das Spiel gegen uns. Das fühlt sich ungerecht an, trotzdem müssen wir uns an die eigene Nase packen und solche Situationen nicht aufkommen lassen.“
Tore:
0:1 Christopher Zeller (3.)
0:2 Mats Grambusch (18.)
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1:2 Tanguy Cosyns (55.)
2:2 Tanguy Cosyns (KE, 70.)
Shootout:
3:2 Tanguy Cosyns trifft
Pol Garcia-Cascon hält gegen Mathias Müller
4:2 Geoffroy Cosyns trifft
4:3 Christopher Zeller trifft
5:3 Victor Wegnez trifft
5:4 Marco Miltkau trifft
6:4 Manuel Brunet trifft
6:5 Mats Grambusch trifft
7:5 Sergi Enrique Montserrat trifft
Strafecken:
RD 1 (1 Tor) / RWK 1 (0 Tore)
Grüne Karten:
Geoffroy Cosyns (40., Foulspiel), Inaki Alvarez (58., Stockschlagen) / Stefan Menke (40., Foulspiel)
Gelbe Karten:
--- / Christopher Zeller (62., Foulspiel), Mathias Müller (70., Foulspiel), Mats Grambusch (70., Taktisches Foul)
Schiedsrichter:
Dan Barstow (ENG) / David Sweetman (SCO)
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