UHC Hamburg zieht gegen Kazan ins Viertelfinale ein
EHL-Achtelfinale: Dinamo Kazan (RUS) – UHC Hamburg 0:1 (0:1)
01.04.2015 - Die Herren des UHC Hamburg haben im niederländischen Bloemendaal souverän die nächste Runde in der Euro Hockey League erreicht. Im Achtelfinale setzte sich der dreimalige EHL-Champion bei seinem Comeback in der Königsklasse gegen den russischen Meister Dinamo Kazan mit 1:0 (1:0) durch und steht somit im Viertelfinale, wo es nun gegen die Waterloo Ducks aus Belgien oder den SV Kampong aus den Niederlanden geht.
„Wir sind total erleichtert, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, aber überschäumende Freude herrscht in der Kabine nicht, weil alle wissen, dass es verdammt knapp war“, berichtet UHC-Coach Kais al Saadi. „Wir wussten, dass es im ersten Pflichtspiel nach der Hallensaison nicht leicht werden würde. Wir haben es vor allem im ersten Durchgang nicht geschafft unser Spiel aufzuziehen, hatten nur wenige klare Chancen. In der zweiten Spielhälfte war dann Platz zum Kontern da, aber da kamen die letzten Bälle oft nicht. Es ist schön, dass wir zu Null gespielt haben, aber wir hatten in der einen oder andere Szene auch etwas Glück. Jetzt bekommen wir ein großes Spiel im Viertelfinale, auf das wir uns freuen. Aber wir wissen auch, dass wir uns da steigern müssen.“
Die Favoritenrolle war klar an das deutsche Team verteilt, doch der elffache russische Meister Dinamo Kazan versteckte sich in der Anfangsphase nicht und hatte sogar die erste Chance, als die UHC-Defensive nicht ganz aufmerksam war und Pavel Golubev von halbrechts zum Abschluss kam. Doch der Russe wurde zu weit abgedrängt und verfehlte das Tor aus knapp fünf Metern (3.). Kazan stand tief und lauerte auf Konter. Erneut war es Golubev, der Nicolas Jacobi zu einer ersten Parade zwang, der Ball wurde jedoch geklärt (8.).
Der UHC bekam die erste gute Chance per Strafecke in der 12. Minute, doch Keeper Marat Gafarov zeigte gegen Moritz Fürstes Schlenzer einen sehenswerten Reflex. Gegen Ende des ersten Viertels war der UHC zwar endgültig die Spiel bestimmende Mannschaft, doch der erste Spielabschnitt blieb ein an Höhepunkten eher armer und endete ohne Tore. Gafarov musste gleich zu Beginn des zweiten Viertel einen Schuss von Moritz Fürste von halbrechts entschärfen (19.), doch in der Folge spielte Kazan recht gut mit, ohne wirklich Gefahr zu erzeugen.
Aber auch der UHC tat sich bis dahin eher schwer, Kreisszenen zu generieren. In der 25. Minute jedoch schloss Tom Mieling sehenswert zur Führung ab. Der Verteidiger dribbelte in den Kreis, zog beherzt ab und traf in den linken Winkel – unhaltbar für Gafarov. Und direkt im nächsten Angriff hatte Carl Alt sogar das zweite Tor auf dem Schläger, seine argentinische Rückhand aus vollem Lauf strich flach und knapp am langen Pfosten vorbei (26.). Jetzt strahlte der UHC dauerhaft Torgefahr aus. Tino Teschke und erneut Moritz Fürste per Strafecke, die allerdings abgelaufen wurde (30.), hatten die nächsten Chancen.
Bei Dinamo lief in der gegnerischen Spielhälfte nun kaum noch etwas zusammen, und so blieb es bei der knappen aber völlig verdienten Halbzeitführung für den Bundesliga-Tabellenführer. Diesmal hatte Kazan die erste Szene, doch Aleksei Maiorov konnte den Ball im Konter nicht richtig kontrollieren und der Abschluss vom Kreisrand brachte so kaum echte Gefahr für das UHC-Tor (37.)
. In der 41. Minute tauchte plötzlich der bis dahin eher unauffällige Florian Fuchs frei vor dem Tor auf, nachdem er einen Gegenspieler blitzschnell ausgespielt hatte. Doch der Nationalstürmer scheiterte gleich zwei Mal am starken Gafarov im russischen Tor. In der 42. Minute sah Jan Philipp Rabente die Gelbe Karte für ein unfaires Tackling. Die ebenfalls dafür verhängte Strafecke verfehlte das Tor knapp oben rechts. Die nächste Ecke – wie die erste von Denis Shchiparev geschossen – ging flach links vorbei (44.).
Danach übernahm aber der UHC wieder die Initiative. Fuchs hatte eine ähnliche Chance wie kurz zuvor, scheiterte aber erneut am Schlussmann (51.). Mit der Sirene brachte Kazans Kapitän Timur Nikolaev den Ball noch einmal gefährlich vor das Tor, wo der Abnehmer aber vorbei rutschte. Dinamo Kazan blieb seiner taktischen Marschroute auch im Schlussviertel treu, wurde allerdings offensiv etwas mutiger, auch wenn weiter nicht viel dabei heraussprang. Der UHC verwaltete den knappen Vorsprung in der Abwehr geschickt und machte sich gelegentlich zu einem Konter auf – allerdings ebenfalls zunächst nicht von Erfolg gekrönt.
Die dritte Strafecke von Moritz Fürste wurde über das Tor abgelenkt (64.). Der UHC drängte in der Schlussphase auf den entscheidenden zweiten Treffer. Drei Minuten vor Schluss zog Florian Fuchs vom Kreisrand ab und verfehlte das Tor nur knapp. Carl Alt schlug aus ähnlicher Position am Ball vorbei. Sechs Sekunden vor Schluss jubelte Kazan über den Ausgleich, doch der Videobeweis zeigte, dass kein Schläger im Kreis mehr am Ball war. So zog der UHC ins Viertelfinale ein.
Tor:
0:1 Tom Mieling (25.)
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Grüne Karte:
Adnan Maqsood (29.) / ---
Gelbe Karte:
--- / Jan Philipp Rabente (42.)
Strafecken:
Kazan 2 (kein Tor) / UHC 3 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Hamish Jamson (ENG) / Pietro Galligani (ITA)
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