Auf dem Bundesjugendtag waren als Vertreter des Bayerischen HV Griet Woesch (Mädchenwartin a.D.), Oliver Zeißner (Jugendwart) und Florian Ueltzhöfer (Jugend SR-Obmann) anwesend. Am Samstag Vormittag nahm auch Willi Tremmel, der zur ebenfalls im Haus Rissen stattfindenden Bundesausschußsitzung angereist war, als vierter Bayerischer Vertreter am Bundesjugendtag teil.
Da erfreulicherweise alle Bayerischen Vereine ihre Vollmachten erteilt hatten, war Bayern mit der vollen Stimmzahl (97; 95Verein + 2Verband) anwesend. Da von den möglichen 965 nur 775 Stimmen anwesend waren, hatte Bayern damit ein Stimmgewicht von 12,5%.
neuer Jugendausschuß gewählt
Der am Samstag gewählte neue Jugendausschuß setzt sich folgendermaßen zusammen:
Bundesjugendwart: Wolfgang Hillmann (wie bisher)
Bundesmädchenwartin: Kathrin Hartke-Meyer (wie bisher)
Referenten:
- Jugendsport: Dagmar v. Livonius (wie bisher)
- Schulhockey: Michael Wallroth (wie bisher)
- Kommunikation: Stefan Haumann (neues Ressort)
- Schiedsrichter: Michael v. Ameln (wie bisher)
- Sonderaufgaben: Dagmar Lau (wie bisher)
- Breitensport: Pia Ott (wie bisher)
Daneben wurden als Jugendsprecher Sibah Phillipps (Bietigheim) und Michael Steinmann (Borken) gewählt.
Anträge zum Bundesjugendtag
Auf der Tagesordnung standen neben den Berichten des Bundesjugenausschußes und den turnusgemäßen Neuwahlen auch einige höchstbrisante Anträge zum Jugendspielbetrieb und zum Nachwuchsschiedsrichterwesen.
- Änderung der Jugendordnung:
- Streichung des Finanzreferenten
- neues Referat: Kommunikation
- einstimmig angenommen
- Antrag 4 zum Schiedsrichterwesen
- Modifikationen:
- Wirkung verschoben auf 1. April 2008 (Vorschlag MvA)
- Erforderliche Qualifikation für U14: Verbandsjugendlizenz (Vorschlag Bayern)
- Pfeifnachweis ist zu erbringen (Vorschlag Bayern)
- Umlagezahlungen ohne Überschüsse (Vorschlag Berlin)
- Die Diskussion zeigte, daß kein Verband sich vor der Situation direkt drücken will; einzelne Punkte fanden aber heftige Kritik
- Abstimmungsergebnis (ohne Gewähr)
- ja: 473 (incl. Bayern)
- nein: 205
- Enthaltungen: 97
- damit angenommen
- Antrag 1 zum Schiedsrichterwesen
- Modifikationen:
- Wirkung verschoben auf 1. April 2008 (Vorschlag MvA)
- Ausbildungsabgabe ist nur zu zahlen, wenn Schiedsrichter auf der DHB-Schiedsrichterliste fehlen; unabhängig davon, ob sie eingesetzt werden oder nicht (Vorschlag u.a. Bayern)
- Umlagezahlungen ohne Überschüsse (Vorschlag Berlin)
- Als Bayerischer HV haben wir die klare Befürchtung, daß es vorkommen kann, daß Bayerische Schiedsrichter aus Kostengründen nicht eingeladen werden, obwohl sie qualitativ eine Nominierung erhalten müssten. Darumhaben wir die Forderung gestellt, daß ein Verband auch soviele Schiedsrichter stellen darf, wie er Mannschaften zur Deutschen Endrunde schickt. Dieser Forderung wurde leider nicht entsprochen. Wie auf dem Verbandsjugendtag besprochen, haben wir den in den anderen Punkten sehr guten Antrag deshalb abgelehnt.
- Abstimmungsergebnis (ohne Gewähr)
- ja: 474
- nein: 301 (incl. Bayern)
- Enthaltungen: keine
- damit angenommen
- Anträge 2+3 zum Schiedsrichterwesen
- Hier ging es um das Aussprechen einer Empfehlung an den Bundsjugendrat 2008. Die Verbände haben also ein Jahr Zeit, entsprechende konstruktive Vorschläge (Modifikationen) einzubringen.
- Abstimmungsergebnis (ohne Gewähr)
- ja: 644 (incl. Bayern)
- nein: 113
- Enthaltungen: 18
- damit angenommen
- Anträge des Wesdeutschen HV:
- Antrag 1 wegen Unzulässigkeit zurückgezogen
- Antrag 2 (Vergabe der Zwischenrundenplätze) mit großer Mehrheit abgelehnt
- Antrag 3 (Einteilung der Zwischendrundengruppen) mit kleiner Mehrheit abgelehnt
- Abgesehen von Antrag 1 sind die Abstimmungen in unserem Sinne ausgegangen.
- Antrag des Niedersächsischen HV:
Empfehlung an den Spielordnungsauschuß wurde ausgesprochen
Statistikauswertung
Die neu vorgelegten Zahlen sind aus Bayerischer Sicht zum Teil sehr erfreulich, auch wenn man noch einige Baustellen erkennen muß.
- Mit 4.717 Jugendlichen ist Bayern mit einem Anteil von 11,53% hinter West(28,24%) und Hamburg(12,12%) der drittgrößte Landesverband, was das Jugendhockey anbelangt. Der DHB hat mit 40.900 Jugendlichen eine neue Hürde übersprungen
- Mit 123 Mannschaften (11,38%) stehen wir aber im Gegensatz dazu nur an 4. Stelle hinter West, Hamburg und Berlin.
- Vergleicht man die Anzahl der Jugendlichen, die auf eine gemeldete Mannschaft entfallen, so erkennt man deutlich unser Problem als Flächenstaat. Obwohl Bayern 12,09% aller Knaben A in Deutschland stellt (im Vergleich Berlin 8,57%), haben wir nur 9,77% der Mannschaften im Spielbetrieb (im Vergleich Berlin 11,62%). Während der 2. Startplatz in der Knaben A-Zwischenrunde fast als gesichert angesehen werden darf, muß Bayern wohl stark zittern. In den anderen Altersklassen ist es ähnlich, wobei die Quoten bei den Burschen von 17,36-25,90 Spielern pro Mannschaft und bei den Mädels von 14,44-22,89 Spielerinnen pro Mannschaft reichen. (bezogen aufs Großfeld)
- Der prozentuale Anteil des BHV an der Gesamtjugend des DHB ist um 0,15%-Punkte gestiegen. Weiß man darüberhinaus, daß außer dem Westdeutschen HV (+2,50%) alle anderen Verbände im Proporz geschrumpft sind, ist diese Zahl ebenfalls als erfreulich einzustufen.
- Der Mädchenanteil in Bayern entwickelte sich ähnlich wie im Rest der Republik. Nachwievor kommen auf 100 Hockeyjugendliche in Bayern aber nur 41,53 Mädels auf 58,47 Burschen.
- Bei den Aufhörerquoten können wir nachwievor nicht zufrieden sein. Im ältesten Jahrgang 1988 haben wir 43,63% der männl. und 22,03% der weibl. Jugendlichen in den vergangenen 5 Jahren verloren. Der wahre Verlust vom Höchststand dürfte noch erheblich höher liegen. Trotzdem beleibt festzuhalten, daß in Bayern (insbesondere auch im weiblichen Bereich) wesentlich weniger Jugendliche mit dem Hockeyspielen im Alter von 15-18 aufhören, als dies in anderen Verbänden der Fall ist. Ausnahme ist hier lediglich der WHV.
- Im 200er-Club der Hockeyvereine sind mittlerweile 73 Vereine. Erwähnenswert sind hier vor allem die guten Platzierung HCW (9.), TuS (14.), NHTC (18.) und MSC (21.). Da sich mit TBE, RWM und HTCW 3 neue Bayerische Vereine in den nicht mehr ganz so exclusiven Club eingereiht haben sind nun 12 Bayerische Vereine mit dabei.
- Im 20er-Club fiel mit TV48 ein Bayerischer Verein heraus, doch konnte sich TuS neu dazu gesellen. Damit haben mit HCW (23), NHTC (21) und TuS (20) nach wie vor 3 Bayerische Vereine mehr wie 20 Mannschaften.
Modus der Länderpokalvorrunden Feld 2007
Vom Bundesjugendausschuß wurde für die Vorrundenturniere der Landesauswahlmannschaften im Juni 2007 ein neuer Austragungsmodus als Probelauf beschlossen. Insbesondere die Süddeutschen Landesverbände, aber z.B. auch der Westdeutsche HV haben enorme Bedenken angemeldet. Die Diskussion wurde wegen Zeitmangels relativ kurz gehalten; das Meinungsbild zeigte, daß sich in Summe die Befürworter und Gegner in etwa die Waage halten. Unabhängig von diesem Meinungsbild wird der geänderte Modus gespielt und im November wird eine eigene Sitzung zu diesem Thema einberufen, welche dann auch einen bindenden Beschluß fassen können soll.
weiterführende Berichterstattung
An dieser Stelle kann ich bereits auf die Berichterstattung in der kommenden (am Donnerstag erscheinenden) DHZ hinweisen.
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