zurück

U18-EM in Edinburgh aus Schiedsrichtersicht

Insgesamt bekam ich an den fünf Turniertagen Ansetzungen für fünf Spiele und war zusätzlich drei Mal als Reserveschiedsrichter eingeteilt. Highlight war dabei die Nominierung für das Spiel der Vorrundenzweiten Niederlande gegen England am letzten Turniertag, hatten doch die Niederlande mit einem Sieg noch die Chance auf die europäische Krone, sollte das deutsche Team im darauffolgenden Spiel gegen Belgien verlieren. Außerdem hätten die Engländer mit einem Sieg noch an Holland vorbei auf den 2. Platz ziehen und Deutschland damit schon vor dem letzten Spiel den Turniersieg bescheren können.

Insgesamt war das Niveau der Schiedsrichter im Turnier der Jungs gut und die Regelauslegung recht einheitlich. Besonders positiv überrascht waren wir alle vom russischen Schiedsrichter Anton, der kaum englisch sprach und sich fast ausschließlich mit Hilfe der russischen Dolmetscherin verständigen konnte. Auch standen der russischen Delegation nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um mit den anderen Mannschaften in der offiziellen EM-Unterkunft, den Pollock Halls der University of Edinburgh, zu schlafen. Daher musste Anton uns leider jeden Abend nach dem Review verlassen. Umso bewundernswerter war, was sowohl er als auch die russische Mannschaft, welche mit einem Bus nach Edinburgh gereist war, bei der EM leisteten.

Das komplette Schiedsrichterteam in Edinburgh.Die Stimmung im Team der Schiedsrichter war stets gut, wozu neben der Tatsache, dass das Turnier für Jungs und Mädels am selben Ort stattfand, auch die stets gut gelaunten Umpire Manager beitrugen.

Am Vormittag unseres freien Tages bestiegen wir den, direkt neben der Unterkunft liegenden, ca 250 m hohen Hügel Arthur´s Seat, nachdem wir am Abend zuvor bei einem Empfang bei Lord and Lady Provost (dem „Bürgermeister“ Edinburghs“) eingeladen waren und danach noch einen schottischen Pub besichtigten....

Am Nachmittag war ich dann mit einem Teil des männlichen deutschen Teams Golf spielen. Denn auch die Verbindung zum deutschen Team war sehr gut, was vor allem deshalb möglich war, da wir in der selben Unterkunft wohnten. So war ich auch in der Lage an einigen Team-Besprechungen teilzunehmen und freute mich natürlich umso mehr über den verdienten Titelgewinn der Jungs. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte und nochmals herzlichen Glückwunsch!

Insgesamt war dies eine unvergessliche Woche für mich mit vielen Begegnungen und Erlebnissen, die ein Highlight meiner Schiedsrichterlaufbahn darstellt.