Mittwoch 28.07 2010 - „Viertelfinale“ Deutschland – Polen
Unser Zimmer wurde am Dienstag dazu verdonnert, den Bericht zu schreiben. Man könnte denken, wir berichten nicht von Niederlagen. Doch war die knappe Niederlage gegen Holland (3:4) nicht der Grund, warum es kein Bericht gab. Unser Zimmer hat schlicht vergessen einen zu schreiben. Deshalb haben wir uns dann auch freiwillig für die Berichterstattung vom Mittwoch gemeldet.
Traurigerweise haben wir leider wieder vergessen einen Bericht zu schreiben. Glücklicherweise gibt es bei dieser Maßnahme jedoch keine Striche – Geldstrafen für undiszipliniertes Verhalten. Donnerstag, 9 Uhr, wir sitzen momentan im Zimmer und blicken auf einen erfolgreichen Tag zurück. Der Tag startete für uns um 9.30 Uhr mit einem lockeren Läufchen durch das schöne Siemianowice.
Doch schon nach dem Frühstück sollten wir merken, dass der heutige Tag etwas Besonderes für uns werden sollte. Zum Einen wusste jeder, dass das Spiel gegen Polen ein Viertelfinale für uns darstellte, denn wir mussten gewinnen, um den Einzug in das Halbfinale zu sichern, zum Anderem sorgten heute die Trainer für ein besonderes Feeling. So folgte auf 4-5 Sequenzen aus dem Holland Spiel (positive Beispiele) eine emotionale Ansprache unseres sonst analytisch arbeitenden Co-Trainers Sven Lindemann.
Doch damit nicht genug verpasste uns Carsten Alisch mit einem selbst gemachtem Motivationsvideo über die Vorbereitung auf die Europameisterschaft den letzten Motivationsschub, der nötig war. Nachdem nun alle heiß gelaufen waren und wussten was auf dem Spiel stand bereitete sich jeder 100-prozentig konzentriert auf das Spiel gegen Polen vor.
Währenddessen regnete es ununterbrochen weiter, sodass auch die Partien vor uns unterbrochen wurden und auch ein Auflaufen gegen Polen am späten Nachmittag fraglich war. Die schwierigen Umstände führten sogar dazu, dass wir die Absicht hatten, die kurze Ecke von der rechten Seite kurz raus zu geben, wo dann Tobi den Ball mit Mach-1000 auf den langen Pfosten ballern sollte. Eine Variante wäre dann gewesen, dass der Höllenmensch das Geschoss ins Tor abfälschen sollte.
50 Leute schafften es dann doch den Platz irgendwie bespielbar zu machen. So konnte unser Match mit einer halbstündigen Verspätung angepfiffen werden. Bis in die Haarspitzen motiviert dominierten wir das Match gegen die Polen die ganze Spielzeit über. Mit herrlichen Kombinationen und griffiger Verteidigung gewannen wir verdient mit 5 zu 0. Einziger Makel war die Chancenverwertung.
Nach dem Spiel ging es wie gewohnt ins Eisbad und die Erleichterung war allen anzumerken. Wir sind endlich im Turnier angekommen.
Alles Gute und dschin dobre (dzień dobry),
die Disziplinfanatiker Pedro, Hotchinger und Blase.
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