U21-Damen mit knappem Sieg zum EM-Auftakt
20. Juli in Valencia: Überlegen gespielt, aber Chancen nicht konsequent genutzt
Trotz eines frühen Gegentores haben die deutschen U21-Damen ihr Auftaktspiel bei der Europameisterschaft in Valencia gegen Belgien mit 3:2 (3:2) gewonnen. Die Schützlinge von Marc Herbert waren das deutlich überlegene Team. Weil der Druck aber nicht in genügend Tore umgesetzt wurde, blieb die Partie bis zum Ende knapp. Die Treffer für das deutsche Team machten Pia Grambusch, Lisa Hahn und Celine Wilde. In der zweiten Vorrundenbegegnung treffen die Deutschen nun am Dienstag um 17 Uhr auf Gruppen-Mitfavorit Niederlande, der am Sonntagabend noch gegen Spanien spielt.
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„Das war das erwartet schwere Auftaktmatch, weil die Belgierinnen aggressiv und körperlich hart, so wie man das bei einer EM braucht, dagegen gehalten haben“, so Marc Herbert später. „Wir waren am Anfang in den Zweikämpfen nicht so präsent und die Zuordnung im eigenen Kreis stimmte einige Male nicht. Man muss aber auch sagen, dass Belgien das gesamte Spiel über keinen konstruktiven Aufbau aufziehen konnte, sondern nur dann profitiert hat, wenn wir den Ball mal in der Vorwärtsbewegung verloren haben. Es ist auch eine Qualität, wenn man dann solch ein Spiel, das halt kein Trainingsmatch mehr ist, auch gewinnt.“
Die deutsche Mannschaft war noch gar nicht so richtig auf dem in der ungewöhnlichen Farbe Blau verlegten neuen Kunstrasen in Valencia, der sich auf Grund seiner rutschigen Beschaffenheit bislang noch nicht als wirklich EM-tauglich zeigt, als die Belgierinnen durch einen Konter bereits das 0:1 (3.) erzielten. Über links kamen sie per Hundekurve, und die Zuordnung stimmte dann nicht. Laura Patriarche war es, die Karoline Amm aus kurzer Distanz überwinden konnte.
Doch das Team von Marc Herbert ließ sich von den ausschließlich auf Konter setzenden Belgierinnen nicht schocken. Pia Grambusch traf in der 9. Minute flach links unten – wie zuvor abgesprochen – per Strafecke zum 1:1-Ausgleich. Und Lisa Hahn brachte die Deutschen nach einer guten Viertelstunde sogar in Führung, als sie mit dem Rücken zum Tor die Kugel annahm, vom Keeper noch einmal wegzog und dann über die Torhüterin den Ball ins Netz setzte. Als Celine Wilde nur wie Minuten später sogar das 3:1 (19.) gelang, indem sie einen von ihr gespielten pass nach Abfälscher im vollen Lauf wieder bekam und über die Linie beförderte, schien die Partie für das deutsche Team gelaufen.
Jedoch machten die Belgierinnen noch vor dem Wechsel wiederum durch ein eigentlich unnötiges Kontertor den Anschlusstreffer. Ein Freischlag von halblinks kam von der Grundlinie zurück an den Kreisrand, wo eine Belgierin völlig frei stand und sehr hart und etwas unglücklich durch Amms Schienen zum 2:3 traf. Die Titelverteidigerinnen hatten kurz vor dem Pausenpfiff ihre dritte Strafecke, die jedoch knapp vergeben wurde.
In der zweiten Halbzeit spielte das deutsche Team zwar überwiegend auf d en belgischen Kreis zu, hatte aber im Abschluss nicht das Glück und manchmal vielleicht auch nicht die nötige Geduld und Cleverness, um den Sack endgültig zuzumachen. So blieb es bis zum Schlusspfiff bei der Gefahr eines weiteren Kontertores durch die Belgierinnen und den eventuellen Verlust der drei fest eingeplanten Punkte. Die Mannschaft stand hinten jedoch nun sicherer und konnte den Vorsprung einigermaßen sicher nach Hause bringen.
Tore im Überblick:
0:1 Laura Patriarche (3.)
1:1 Pia Grambusch (KE, 9.)
2:1 Lisa Hahn (17.)
3:1 Celine Wilde (19.)
3:2 Jill Boon (27.)
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Strafecken:
GER 3 (1 Tor) / BEL -
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