Ernüchternde Niederlage im zweiten Turnierspiel
Mittwoch, 9. November, 4-Nationen-Turnier Neu Delhi: GER – NZL 2:6 (2:4)
09.11.2011 - Die junge deutsche U21-Damenmannschaft hat 24 Stunden nach dem starken 3:1-Erfolg über Australien eine ernüchternde Niederlage kassiert. Gegen Neuseeland klappte es mit dem individuellen Abwehrverhalten lange nicht so gut wie am Vortag. So kassierte das Team von Marc Herbert trotz früher 1:0-Führung durch Marilena Krauß vier Tore in nur zehn Minuten und lag nach einer Viertelstunde 1:4 zurück. Krauß verkürzte zwar mit dem Pausenpfiff, doch Pech im Abschluss und hinten weiter zu große Unordnung ließen den Rückstand in Halbzeit zwei sogar noch anwachsen. Am Freitag trifft das Team im letzten Vorrundenmatch auf Gastgeber Indien und braucht einen Sieg für den Finaleinzug.
Bundestrainer Marc Herbert: „Nach dem frühen Führungstor war die Spannung komplett raus. Dass wir dann aber vier Gegentore in zehn Minuten kassieren, ist unerklärlich. Wir haben nicht griffig genug verteidigt und nicht die Leidenschaft gezeigt wie gegen Australien. Da merkt man dann auch, wie jung diese Mannschaft noch ist. Die lässt sich dann vom körperlichen Spiel und dem Rückstand noch beeindrucken. Wir haben ordentlich Lehrgeld gezahlt. Aber die Höhe dieser Niederlage ist schon frustrierend.“
Es begann wie gegen die Australierinnen. Schon in der 4. Minute schloss Rüsselsheims Marilena Krauß einen gut vorgetragenen Rechtsangriff mit dem Führungstreffer ab. Doch damit gab es einen Bruch im deutschen Spiel. In der 5. Minute konnte eine Riesenchance für die Black Sticks noch abgewehrt werden. Doch als ein Rückhand-Lupfer von Pippa Hayward in der 7. Minute über Amelie Klaumünzer hinweg ins Tor ging, war es endgültig aus mit der Ordnung in der deutschen Defensive.
Nur drei Minuten später durfte Sian Fremaux einen Abpraller von Klaumünzer seelenruhig zum 1:2 verwerten. Das 1:3 wiederum drei Minuten später und erneut durch Frimaux war eine identische Szene. Klaumünzer hielt, aber niemand kam ihr beim Nachschuss zur Hilfe. Eine ähnliche Fehlerkette ermöglichte in der 14. Minute dann sogar das 1:4 durch Rhiannon Dennisou.
Jetzt raffte sich das Team wieder auf. Es gab drei gute Kreisszenen, die aber nicht zum Erfolg führten. In der 28. Minute hielt die neuseeländische Keeperin die erste Ecke der Partie noch gut. Es war dann erneut Krauß, die in der letzten Minute der ersten Hälfte die zweite Strafecke direkt zum 2:4 verwandelte. Der Bundestrainer stellte dann das Team um. Herbert: „Das hat leider nicht vollständig gegriffen. Da zeigt sich, dass wir mit dieser neu formierten Mannschaft noch nicht gut genug aufeinander abgestimmt sind.“
Trotzdem gehörte die erste Großchance der zweiten halbzeit den Deutschen. Katrin Bremers Eckenschuss in der 38. Minute wurde gehalten, den Nachschuss brachten die DHB-Stürmerinnen nicht über die Linie. Kurz darauf wehrten die Herbert-Schützlinge die einzigen beiden neuseeländischen Ecken der Partie gut ab. In der 45. Minute aber hatten sie auch Glück, als ein Schuss der Kiwis den Pfosten traf. Drei Minuten später durfte Sian Fremaux, die auch zur „Woman of the match“ gekürt wurde, über ihren dritten Treffer des Tages jubeln.
Die Deutschen besannen sich danach noch einmal auf ihre spielerischen Stärken. Pia Oldhafer verpasste in der 52. Minute am Pfosten knapp das dritte Tor. Drei Minuten später rutschte erneut eine deutsche Angreiferin ganz knapp vor Tor an einer Flanke vorbei. Und in der 57. Minute klatschte die vierte Strafecke, als Variante gespielt, leider nur an den Pfosten. danach schien dem Team auch ein wenig der Glaube zu fehlen, die Partie noch umbiegen zu können. So kamen die Neuseeländerinnen durch Tara Hall in der 65. Minute sogar noch zum 2:6.
Tore:
1:0 Marilena Krauß (4.)
1:1 Pippa Hayward (7.)
1:2 Sian Fremaux (10.)
1:3 Sian Fremaux (13.)
1:4 Rhiannon Dennisou (14.)
2:4 Marilena Krauß (KE, 35.)
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2:5 Sian Fremaux (48.)
2:6 Tara Hall (65.)
Strafecken:
GER 4 (1 Tor) / NZL 2 (kein Tor)
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