U21-Damen: Holland zu stark für deutsche Juniorinnen
Montag, 21. Juli, EM in Waterloo, Vorrunde: Deutschland - Niederlande 1:4 (0:3)
21.07.2014 - Die deutschen Juniorinnen haben ihr zweites Vorrundenspiel bei der U21-Europameisterschaft in Waterloo trotz starker zweiter Halbzeit mit 1:4 (0:3) gegen die Niederlande verloren. In der ersten Hälfte bekam die Mannschaft von Bundestrainer Marc Haller deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Besonders Hollands Eckenspezialistin und vierfache Torschützin Lieke van Wijk (Foto) war von der deutschen Defensive nicht zu stoppen. Am Mittwoch kommt es nun gegen Gastgeber Belgien zum Entscheidungsspiel um den Halbfinaleinzug.
Bundestrainer Marc Haller: „Was die Holländerinnen in der ersten Halbzeit gespielt haben, war deutlich zu schnell für uns. Wir konnten nicht das spielen, was wir wollten, da der Ball meist direkt wieder weg war.“ Deutlich zufriedener zeigte sich Haller mit der Leistung nach dem Seitenwechsel: „Meine jungen Hüpfer haben die ersten 35 Minuten gebraucht, um reinzukommen und dann sehr gut dagegengehalten. Trotz der Niederlage war das Spiel ein wichtiger Lerneffekt.“
Die starken Holländerinnen drückten von Beginn an aufs Tempo und setzten die Deutschen früh unter Druck. Nach nur drei Minuten musste Torhüterin Emma Seng ihr ganzes Können aufbieten, um die erste Strafecke durch van Wijk mit einer starken Parade zu entschärfen. Nach acht Minuten tauchten die deutschen Juniorinnen erstmals gefährlich vor dem Kasten des Gegners auf, Laura Saenger scheiterte jedoch knapp.
Nur kurz darauf brannte es aber wieder im deutschen Kreis. Innerhalb von fünf Minuten klärte Nike Lorenz zweimal mit großem Einsatz auf der Linie und verhinderte somit den Rückstand. Auch bei der zweiten Ecke war Lorenz auf der Linie zur Stelle, konnte die Kugel aber nur noch mit dem Körper abwehren. Den fälligen Siebenmeter verwandelte van Wijk sicher zum 0:1 (20. Minute). Holland ließ auch weiterhin Ball und Gegner laufen, erspielte sich in der 25. und 29. Minute zwei weitere Ecken, die van Wijk unhaltbar im rechten oberen Eck versenkte und somit den 0:3-Pausenstand herstellte.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern dann aber ein verändertes Bild. Die deutschen Juniorinnen nahmen sich die Worte ihres Trainers, der sie aufforderte, mit mehr Mut zu spielen, zu Herzen und bissen sich in die Partie. Nach 41 Minuten scheiterte Vivien Tahal mit einem Eckenschlenzer nur knapp. Vier Minuten später prüfte Lea Stöckel die gegnerische Torhüterin mit einem etwas zu unplatzierten Torschuss. Besser machte es da Laura Saenger, die nach 50 Minuten eine Strafecke ins linke untere Eck knallte und auf 1:3 verkürzte. Deutschland gestaltete das Spielgeschehen weiterhin ausgeglichen und hatte sieben Minuten vor dem Ende mit einer weiteren Ecke die Chance, auf ein Tor heranzukommen, der Ball wurde aber verstoppt, und somit war die Chance dahin. 120 Sekunden später krönte Hollands Lieke van Wijk ihre großartige Leistung mit ihrer dritten verwandelten Strafecke und sorgte mit dem 1:4 für die endgültige Entscheidung.
Gerade die Leistung in der zweiten Hälfte macht Bundestrainer Haller Mut für das Spiel gegen Belgien, in welchem bereits ein Unentschieden für den Halbfinaleinzug ausreicht: „Das wird ein ganz anderes Spiel als heute. Es wird aber nicht nur das Können entscheidend sein, das wird auch eine Frage der Psyche.“
Tore:
0:1 Lieke van Wijk (7m, 20.)
0:2 Lieke van Wijk (KE, 25.)
0:3 Lieke van Wijk (KE, 29.)
----------------
1:3 Laura Saenger (KE, 50.)
1:4 Lieke van Wijk (KE, 66.)
Strafecken:
GER 3 (1 Tor) / NED 6 (3 Tore)
Siebenmeter:
GER 0 / NED 1 (1 Tor)
Schiedsrichter:
Alison Keogh (IRL), Caroline Standfield (ENG)
|