Per Schlussecke zum Siegtor
Deutsche U18 verspielen 2:0-Vorsprung, gewinnen aber letztlich doch 3:2
29.06.2018 - Dank einer verwandelten Schlussecke gewann die deutsche U18 ihr Auftaktspiel auf der britischen Insel. Am Freitagabend hieß es in Bisham Abbey gegen Gastgeber England 3:2 (2:0). „Zum Ende hin haben wir zwar Struktur verloren, aber nicht den Willen, das Spiel zu gewinnen. Und das wurde belohnt“, sagte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe.
Geburtstagskind Aina Kresken (wurde heute 18) machte sich nach 12 Minuten selber das schönste Geschenk. Lisa Nolte hatte in Folge eines guten deutschen Pressings den Ball über links in die Gefahrenzone gebracht. Noltes Zuspiel blockte Kresken, am langen Pfosten goldrichtig positioniert, zum 1:0 über die Linie. Beide Mannschaften versuchten sich immer wieder darin, den Gegner früh im Aufbau zu stören. Die Engländerinnen probierten es kurz vor der Halbzeit. Doch der Schuss ging diesmal, im wahrsten Sinne des Wortes, nach hinten los. Deutschland überwand den englischen Riegel und hatte dann plötzlich viel Platz. Über Lilly Stoffelsma kam der Ball zu Carlotta Sippel. Von der Mittellinie startete die deutsche Meisterin ihr Solo, schüttelte dabei auch die letzten Gegnerinnen ab und versenkte den Ball mit einem strammen Schuss im oberen Torwinkel zum 2:0 (28.). „Ein super schönes Tor“, klatschte Michaela Scheibe verbal Beifall.
Der schöne Pausenvorsprung schmolz in der zweiten Hälfte, weil die deutsche Mannschaft jetzt deutlich mehr Probleme hatte, sich des gegnerischen Powerplays zu erwehren. „Da haben wir nicht gut ausgesehen“, beschrieb Scheibe die Ballverluste, die den englischen Toren zum 1:2 (36.) und 2:2 (53.) auf sehr ähnliche Weise fielen.
Obwohl die DHB-Auswahl längst nicht mehr so gut strukturiert spielte wie in der ersten Halbzeit, war der Wille, das Spiel doch noch gewinnen zu wollen, nicht gebrochen. „Wir haben dann ein wenig die Brechstange ausgepackt. Und es hat sich ja dann auch ausbezahlt“, spielte die Teammanagerin auf die letzte Situation an. Bei der siebten Ecke, die zur klassischen Schlussecke wurde, wäre der Schlenzer von Stine Kurz womöglich knapp vorbeigegangen. Doch ein englischer Schläger gab der Flugbahn noch eine kleine, aber entscheidende Richtungsänderung, so dass das Spielgerät zum 3:2 im Gehäuse einschlug.
Cheftrainer Sven Lindemann und sein Co Claas Henkel werden sich in der Aufarbeitung der Partie sicher vor allem mit der Frage beschäftigen, warum die Spielstruktur verloren ging. Am Samstag geht es um 17.45 Uhr deutscher Zeit weiter.
Tore:
0:1 Aina Kresken (12.)
0:2 Carlotta Sippel (28.)
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1:2 England (36.)
2:2 England (53.)
2:3 Stine Kurz (E, 60.)
E: 5 (0) / 7 (1)
Grün: 2/0
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