Stimmen zum Länderpokal 2010
Wolfgang Hillmann (DHB-Vizepräsident Jugend) „Toll gemacht, TSV Ludwigsburg! Wir haben hier ganz hervorragende Bedingungen für das Pokalturnier gehabt.“
Dagmar von Livonius (DHB-Jugendsportwartin): „Wir haben hier ein Event mit viel Herz erleben dürfen. Neben den optimalen Bedingungen mit drei Hallen in unmittelbarer Nähe von einander gab es einen Ausrichter, der freundliche und um alles bemühte Helfer geradezu im Überfluss zu haben schien. Es hat alles geklappt. Wir vom DHB würden uns freuen, wenn wir hier irgendwann mal wieder für solch ein Turnier anklopfen dürfen. Mit der wetterbedingten Absage der Teams aus Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten wir keine großen Probleme bei der kurzfristigen Neugestaltung der Spielpläne. Allerdings hat darunter das Niveau in der zweiten Leistungsgruppe gelitten. Das war beispielsweise für die Jungs aus Baden-Württemberg bitter, da sie vor ihrem Aufstiegsspiel gegen Bremen offenbar viel zu wenig gefordert wurden. Sehr gefreut hat mich der Aufstieg der Brandenburger Mädchen. Das zeigt, was mit viel Engagement möglich ist. Mein subjektiver Eindruck ist, dass die Schere zwischen Oben und Unten bei den Mädchen immer noch deutlich größer ist als bei den Jungs, wo man auch bei den hinten platzierten Mannschaften einige wirkliche Talente beobachten konnte. Gegen die beim Jugendseminar im November beschlossene Aufteilung der Hallen in quasi eine Mädchen- und eine Jungenhalle sowie auch die räumliche Trennung der Leistungsklassen habe ich meine Bedenken. Nach meiner Einschätzung kommt der Eventcharakter, das Zusammenkommen aller Beteiligten kürzer, als wir das sonst hatten. Das müssen wir für das kommende Jahr besprechen.“
Marc Herbert (Cheftrainer weiblicher Nachwuchs): „Die Westmannschaft muss das Finale nicht verlieren. Da waren in der zweiten Halbzeit genügend Chancen zum Ausgleich. Aber Berlin hat seine Führung mit Leidenschaft und erfolgreich verteidigt. Das hat das Siegerteam das ganze Turnier über ausgezeichnet. Meiner Meinung nach haben die beiden besten Mannschaften das Finale bestritten, sie haben auch am konstantesten über die zwei Tage hinweg gespielt. Das ist ja bei solch einem Turnier auch fast das wichtigste. Bei fast allen anderen Mannschaften und auch den einzelnen Spielerinnen gab es auffallend starke Schwankungen. Einem guten Spiel folgte ein ganz schwaches. Das war besonders auffallend bei Baden-Württemberg und Hamburg. Brandenburgs Aufstieg war die positivste Überraschung. Für Carola Scholle und ihr Team ist es der Lohn für eine konsequente Arbeit in den vergangenen drei Jahren. Von den Kaderleuten haben einige nicht das Potenzial gezeigt, das man vom Feld bei ihnen kennt. Aber es gab auch andere, die positiv aufgefallen sind. Dieser Länderpokal ist und bleibt eine wichtige Sichtungsmöglichkeit für uns Bundestrainer.“
Jamilon Mülders (Cheftrainer männlicher Nachwuchs): „Dass das Finale kein wirklich hochklassiges Spiel war, lag an den ungleichen Kräfteverhältnissen. Die West-Auswahl war die alles überstrahlende Mannschaft hier, da hatte auch Endspielgegner Hamburg wenig Chancen. Der WHV hat neun starke Spieler und zwei gute Torhüter. Mit dieser Qualität in der Breite konnte kein anderer Verband nur annähernd mithalten. Bei einigen gab es wenigstens vereinzelt starke Spieler, manche etablierten Verbände hatten diesmal leider ganz wenig vorzuweisen. So war das Turnierniveau insgesamt in meinen Augen sehr mäßig. Das beste Spiel war das Halbfinale West gegen Berlin. Dass zu diesem Spiel eine Schiedsrichterin eingeteilt wurde, fand ich unglücklich. Sie hat das bei den Mädchen-Spielen prima gemacht, hatte aber Probleme mit dem anderen Tempo bei den Jungs. Sonst war das Schiriniveau in meinen Augen schon okay. Der Sichtungscharakter dieser Maßnahme ging voll auf. Dass wir einen sehr stark besetzten 95er-Jahrgang haben, hat sich einmal mehr gezeigt.“
René Pleißner (Jugend-KSR): „Wir sind zufrieden mit den Leistungen der anwesenden Nachwuchsschiedsrichter. Nach krankheitsbedingter Absage von Tanja Hartmann waren es noch 20 Schiedsrichter, darunter drei weibliche. Wie auch bei Mannschaften und Spielern gibt es auch bei den Unparteiischen eben welche, die etwas besser sind als andere. Wir haben mit Christina Reh (Speyer) und Sophie Bockelmann (Hannover) sowie Niklas Küssner (Berlin) und Jan-Henrik Kasper (Bremen) die unserer Meinung nach stärksten mit den Endspielen belohnt. Mit zehn Ausbildern und vier Hospitanten haben wir nach jedem Spiel mit den beiden eingesetzten Unparteiischen eine Auswertung vorgenommen. Da hätten wir fast noch ein, zwei Leute mehr brauchen können. Aus personellen und logistischen Gründen war es nur in einer Halle möglich, Videoaufnahmen für unsere Auswertungen zu machen. Aber wir konnten sicherstellen, dass jeder Schiedsrichter zumindest einmal in den Genuss einer Videoanalyse kam.“
Rudi Veigel (Abteilungsleiter TSV Ludwigsburg): „In Unkenntnis dessen, was solch eine Veranstaltung an Mehraufwand gegenüber einer Jugend-DM-Endrunde bedeutet, haben wir uns vergangenes Jahr bereiterklärt, den Länderpokal auszurichten. Auch wenn wir hier mit drei Hallen, einer Mensa, Unterkünften und Bahnhof in Fußgängerreichweite wirklich geschickte Bedingungen vorfinden, bleibt trotzdem ein hoher Aufwand, den man stemmen muss. 70 Helfer aus unserer Abteilung haben mit angepackt und dafür gesorgt, dass alles reibungslos über die Bühne ging. Für das Wetterchaos und die daraus resultierenden Schwierigkeiten bei der An- und Abreise konnten wir leider nichts.“
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