Montag, 31.5.2004 in Leipzig
Deutschland - Australien 3:4 (3:3)
Trainer mit Leistung in dieser Vorbereitungsphase zufrieden
dha - Im letzten Spiel der „best of three“-Serie gegen Vize-Weltmeister Australien verlor
Weltmeister Deutschland heute in Leipzig denkbar knapp und ein bisschen
unglücklich mit 3:4 (3:3). Dabei fehlte am Ende beiden Teams die Kraft, um auch in der
letzten Halbzeit dieses dritten, auf hohem Tempo geführten Weltklasse-Matches
innerhalb von vier Tagen, noch volle Konzentration walten zu lassen. Die Australier
hatten am Ende das Glück auf ihrer Seite, auch weil der australische Unparteiische die
deutsche Mannschaft in der Schlussphase mit einer Zeitstrafe belegte, so dass sie
zwei Minuten vor Ende in Unterzahl den 4:3-Siegtreffer von Michael McCann
hinnehmen musste. Nach dem 3:2 (2:1) am Freitag also der zweite Sieg der Australier,
während Deutschland das Match am Pfingstsonntag mit 2:1 (1:0) gewinnen konnte.
Heute fehlten dem Weltmeister vor etwa 450 Zuschauern nicht nur die acht Europapokal-
Teilnehmer, sondern auch Benjamin Köpp, der mit Fieber bereits nach Hamburg abgereist
war. Neben ihm wurden auch Ersatzkeeper Ulrich Bubolz, Carlos Nevado-Gonzales und
Moritz Falcke nicht eingesetzt.
Auf der Bank hatte heute Co-Trainer Stephan Decher das
Sagen, weil Bundestrainer Bernhard Peters seine acht Olympiakandidaten um 16.30 Uhr im
Europapokal-Finale Club an der Alster gegen Real Club de Polo in Barcelona beobachten
wollte. Er war deshalb gestern schon mit dem Flugzeug nach Spanien geflogen.
Seine Mannschaft offenbarte heute ungewohnte Lücken in der Defensive. Das wurde schon
in der 5. Minute deutlich, als Andrew Smith bei einer Rechtflanke völlig frei vor Clemens
Arnold den Ball annehmen durfte und flach unten rechts zum 0:1 (5.) einschoss. In einem
Spiel mit hohem Tempo ging es sehr zur Freude der Zuschauer ständig hin und her. Sascha
Reinelt stach in der 15. Minute einen langen gerade Ball von Christoph Eimer im Kreis direkt
links oben ins Eck zum 1:1.
Dann waren wieder mehrere Australier frei im deutschen Kreis, die eifrig kombinierten und
am Ende erneut Andrew Smith bedienten, der zum 1:2 (25.) ins leere Tor einschieben durfte.
Mit der vierten Strafecke war Deutschland heute das erste Mal erfolgreich. Florian Kunz gab
weiter auf die Ablage zu Timo Weß, dessen Schlenzer zum 2:2 (28.) haargenau in den
rechten oberen Torwinkel passte. Nun war Deutschland mal am Drücker. Die erstmalige
Führung gelang Justus Scharowsky, der nach zwei abgewehrten Versuchen von Reinelt und
Christopher Zeller in einer bedrängten Situation den Ball ins lange Ecke zum 3:2 (32.)
spitzelte.
Es war jedoch heute symptomatisch, dass Australien noch vor der Pause zum Ausgleich
kam. Erneut durften die „Kookaburras“, wie das Team in ihrer Heimat genannt wird,
unbedrängt im deutschen Kreis kombinieren, bis Michael McCann diesmal den Ball ins leere
Tor zum 3:3 (34.) einschieben durfte. In Halbzeit zwei ging beiden Teams so ein bisschen
die Konzentration verloren. Zwar gab es noch einige gute Chancen, aber nicht mehr von
dem Kaliber, wie bislang.
„Dann wollte der australische Schiedsrichter wohl gern ein bisschen Schicksal spielen“,
kommentierte Deutschlands Teammanager Dieter Schuermann lächelnd die Schlussphase.
Der gab nämlich Sascha Reinelt drei Minuten vor dem Ende eine Gelbe Karte und schickte
ihn auf die Strafbank, weil dieser im Mittelfeld absichtlich die runde Seite seines Schlägers
benutzt haben sollte. In der folgenden Konfusion hatte Australien drei Schussversuche auf’s
Tor, die von Tibor Weißenborn und dem hinten aushelfenden Matthias Witthaus jeweils nur
zu einem Gegner abgewehrt werden konnten. Irgendwann war dann erneut McCann zur
Stelle, der das 3:4 (69.) machte.
Im Gegenzug konnte ein australischer Abwehrspieler dann nur hoch in einen deutschen
Angreifer hinein abwehren, doch auch hier versagte der australische Referee dem
Gastgeber die fällige Strafecke, so dass es am Ende beim glücklichen Sieg der Gäste blieb.
„Ich bin sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen in diesen drei vorolympischen
Testspielen“, sagte Stephan Decher. „Australien ist in der Vorbereitung schon deutlich weiter
als wir. Wir sind gerade erst am Anfang der heißen Phase – und deshalb war es gut zu
sehen, dass hier zwei gleichwertige Teams auf dem Platz gestanden haben.“
| |
« AKTUELLES
Torschützen:
05.' 0:1 Andrew Smith
15.' 1:1 Sascha Reinelt
25.' 1:2 Andrew Smith
28.' 2:2 Timo Weß (KE)
32.' 3:2 Justus Scharowsky
34.' 3:3 Michael McCann
69.' 3:4 Michael McCann
|