Montag, 14.6.2004 in Berlin

Deutschland - Pakistan 2:1 (1:0)

Zweiter Sieg im zweiten Vergleich


dha - Im bis auf den letzten Platz gefüllten Hockeystadion (1.200 Zuschauer) des SC Charlottenburg gewann am Montagabend das deutsche Herrenteam auch den zweiten vorolympischen Vergleich mit Rekord-Weltmeister Pakistan mit 2:1 (1:0). Gestern hatte der Weltmeister die Asiaten im Hockey-Olympiastadion mit 3:1 (2:1) bezwungen. Trotz des engeren Ergebnisses war Bundestrainer Bernhard Peters mit der heutigen Leistung zufriedener: „Die Mannschaft hat besser gespielt als gestern. Wir müssen lediglich unsere Chancen besser nutzen. Wenn wir die Chancen, die wir hatten, effektiv ausnutzen, schießen wir zwei Tore pro Halbzeit. Dann wird das am Ende kein so enges Match mehr.“

Pakistan startete mit viel Druck in diese Partie. Doch Deutschland kam heute mit dem Pressing der Asiaten deutlich besser zurecht als gestern in der zweiten Halbzeit. Das Match wogte mit ungeheurem Tempo zur Begeisterung der Zuschauer hin und her. Am Anfang drohte es den Schiedsrichtern Iftikhar aus Pakistan und Clark Putzbach aus Berlin ein bisschen aus den Händen zu gleiten, als beide nicht immer auf Höhe des Geschehens waren. Später hatten sie das Geschehen dann besser im Griff.
Es gab am Anfang wenig klare Torchancen, aber durchaus gute Angriffe, vor allem durch die Gastgeber. Erst eine sehr zweifelhafte Gelbe Karte des pakistanischen Unparteiischen gegen Christoph Bechmann (14.) brachte die deutsche Mannschaft ein bisschen raus aus dem Spiel. Doch sie überstand die Unterzahl und erhöhte dann das Tempo. Ein siebenmeterwürdiges Foul an Benjamin Köpp (25.), der allein durch war und beim Torschuss umgerannt wurde, wurde nicht geahndet. Kurz darauf traf Christoph Bechmann aus günstiger Position nur das äußere Torbrett (27.).
Ein Traum-Konter über Christopher Zeller und Christian Wein, der heute für Sascha Reinelt spielte, brachte schließlich die verdiente Führung. Weins Flanke fand den Schläger von Matthias Witt-haus, dessen Stecher durch die Achsel von Keeper Alam zum 1:0 (30.) im pakistanischen Tor einschlug. Danach hatte Zeller vor der Pause noch eine gute Chance, wurde aber im Kreis gestoppt. Und Michael Green musste noch einmal im Kreis gegen den pakistanischen Kapitän Muhammad Nadeem klären.
Nach der Pause merkte man, dass Deutschland sich nicht – wie gestern – einschnüren lassen wollte. Das Peters-Team kam statt dessen selbst mit viel Druck aus der Kabine. Dennoch waren die Gäste durch ihre Konter gefährlich. Der enorm starke Björn Emmerling rettete einmal in höchster Not am langen Pfosten. Und Kashif drosch die Kugel nach einem der seltenen Fehler von Tibor Weißenborn vom Kreisrand über das Tor. Dennoch hatte Deutschland erneut mehr gute Möglichkeiten. So traf Bechmann in der 47. Minute nach einem Doppelpass mit Matthias Witthaus von rechts wieder nur das äußere Torbrett. Und kurz darauf konnte Keeper Alam einen Bechmann-Lupfer noch mit Mühe neben das Gehäuse lenken.
Die größte Chance der Pakistani hatte dann erneut Kashif, der freistehend vom Siebenmeterpunkt knapp rechts verzog. Dann hatte Tibor Weißenborn seinen Auftritt vor heimischer Kulisse. Er drang rechts in den Kreis ein, zog zur Grundlinie und bediente mustergültig Justus Scharowsky (heute für Eike Duckwitz im Team), dessen Schlenzer halbhoch ins lange Eck für Alam zu spät zu sehen war und deshalb den Weg zum 2:0 (55.) ins Tor fand.
Nun drückten die Gäste auf den Anschlusstreffer und gaben Deutschland somit Platz zum Kontern. Der Weltmeister hatte gute Chancen, unter anderem bei seiner einzigen Strafecke des Spiels durch einen Emmerling-Schuss, der als zu hoch abgepfiffen wurde. Ärger bei Bernhard Peters dann, als Bechmann die Kugel bei einem Konter am pakistanischen Kreis ablieferte und die Gäste im Gegenangriff ihre erste Strafecke der Partie bekamen. Die verwandelte Spezialist Sohail Abbas hoch zentral über den Kopf von Clemens Arnold zum 2:1 (65.) – der Ball war so schnell, dass der Keeper nahezu gar keine Reaktionsmöglichkeit hatte.
Dann eine Schrecksekunde, als Abbas einen Flankenball weit vor der Viertellinie der Deutschen hoch Richtung Tor drosch und Florian Kunz mitten auf das Knie traf. Doch der Welthockeyspieler des Jahres 2001 konnte nach kurzer Behandlung weiter spielen. Schließlich verletzte sich noch Björn Emmerling beim Versuch, das 3:1 zu erzielen (69.), als er einen Schläger an den Kopf bekam. Die Platzwunde war allerdings zum Glück nicht sehr groß. Auf der anderen Seite bekam Pakistan Sekunden vor dem Abpfiff noch eine zweite Strafecke zugesprochen, doch der gut aufgelegte Clemens Arnold hielt den Abbas-Schlenzer mit einem tollen Reflex, der sonst rechts oben im Tor eingeschlagen wäre.

 


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Torschützen:
30.'  1:0  Matthias Witthaus
55.'  2:0  Justus Scharowsky
65.'  2:1  Sohail Abbas



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