Hupes Welt 25 - 23. Mai 2004

   

Rechts und Links

Bundesliga absolviert. Ohne Verletzungen. Fussball auf dem Aschenplatz absolviert. Mit Warmlaufen. Leider beim Ballstoppen auf Ball getreten. Rolle auf Ball. Schürfwunde. Keine Hilfe von Brüdern, weil beschäftigt mit Lachen.
Aber das ist doch noch lange nicht alles, was ein Sportler vor den Olympischen Spielen leisten muss.
Am Donnerstag zum Beispiel bei der Betreuung des deutschen Hockeynachwuchses in Gestalt der Kinder Luis (5) und Lana (2) des ehemaligen Bundesligaspielers Berndl. Wer den Hockeysport erlernen will, muss natürlich zuerst einmal rechts von links unterscheiden können (Peters brüllt: „Spielüberrechts!“ – „Wo ist das?“ nein nein, das lernen wir vorher). Also überlegt sich die pädagogische Koryphäe (auf Anhieb ohne Rotringel!) Crone auf dem Weg zur Eisdiele („Ihr dürft alles außer Schokolade, das geht so schlecht aus den Klamotten raus“) eine Möglichkeit zur Unterscheidung.
„Also Luis – mit welcher Hand malst du? Ah gut (es war die rechte) – wenn du wissen willst, wo rechts ist, streck deine Arme einfach aus, wie es eine Vogelscheuche tut – und wo die Malhand hinzeigt, dort ist rechts!“ Toll, denke ich. In Gedanken nehme ich die Glückwünsche der Eltern entgegen, was ich für ein toller Patenonkel (von Lana) bin. Luis streckt gerade seine rechte Hand über die linke Schulter nach links und fragt, ob da rechts sei. Ok, schiefgegangen. (Auf dem Hockeyplatz: Vogelscheuche im Mittelfeld, kurz überlegen, dann rechts weiterspielen). Aber ein Achtungserfolg ist mir gelungen. Dem pflanzentretenden Luis habe ich erklärt, warum die Pusteblume Pusteblume heißt und nicht Treteblume.

Kickboxen

Gestern war ja bekanntlich der Kickbox-WM-Kampf des ISTA-Verbands. Als VIP eingeladen: ICH und ICHs Bruder. Also ehrlich, meins wärs nicht. Im Hauptkampf über 12 Runden hat der Franzose den Kroaten so vermöbelt, dass es schon Tränen im Publikum gab. In der ersten VIP-Reihe war sich die dreier Expertenrunde Crone, Crone und Tränhart einig, dass der unterlegene Kroate dem Franzosen nur einmal gezielt hätte das Schienbein durchtreten müssen, um zu gewinnen. Aber so. Netter Kerl übrigens, der Carlo Tränhart. „Sportler duzen sich.“ war seine Begrüßung, das kannte ich in erster Linie von Musikern. Und er wusste auch bestens über den Hockeysport bescheid („Ihr seid doch mit Geld gesegnet (grins)“). Beim Pausencheeseburger wurde ein eindeutiges Urteil gefällt: Entscheidende Fähigkeit dieses Sports ist die Antizipation. Wie so oft. Bei uns nennt sich die Antizipation Vororientierung.

Gemeinsamkeiten Hockey und Kickboxen:


Mundschutz
Schwitzen
Jeder Treffer wird bejubelt
Die Zweikämpfe sind entscheidend
In die Eier treten ist verboten
Angriffe müssen vorbereitet werde
Große haben eine bessere Reichweite
...

gut, dass die Jungs rechts und links unterscheiden konnten!


  Foto: Herbert Bohlscheid (info@sortfoto.tv)

Ist die Welt überhaupt zu retten?


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