Donnerstag, 21. Juli - Sonntag, 24. Juli in Leipzig

Lehrgang und Länderspiele mit Kanada, Polen

Deutschland – Polen 5:2 (3:1)

Freitag, 22.07.2005 - 19:00 in Leipzig

Sehr ansprechende Leistung gegen den EM-Teilnehmer

dha - Die deutschen Hockeyherren haben am Freitagabend ihr zweites von vier Test-Länderspielen vor der Europameisterschaft in Leipzig (28. August bis 4. September) im späteren EM-Stadion gegen Polen mit 5:2 (3:1) sehr glatt und auch in der Höhe verdient gewonnen. Am Donnerstagabend hatte es gegen Kanada noch ein mageres 0:0 gegeben. Die Schützlinge von Bernhard Peters zeigten auch heute ein sehr schnelles, offensives Spiel und wurden nur besser für ihre Angriffsbemühungen belohnt. Die Polen werden bei der Europameisterschaft mit Spanien, den Niederlanden und Frankreich in der anderen Vorrundengruppe starten. Deutschland trifft auf England, Belgien und Schottland.

Erneut ohne Kapitän Timo Weß, dessen EM-Einsatz nach dem Mittelfußbruch am letzten Wochenende ja sehr fraglich ist, und Florian Keller, den eine Adduktorenverletzung zurzeit zum Aussetzen zwingt, sowie ohne die heute pausierenden Christian Schulte und Nicolas Emmerling hatte die deutsche Mannschaft bei eher kühlen Temperaturen in Leipzig sofort das Heft in der Hand. Sie erspielte sich fast 30 Torchancen im Laufe der Partie, was Peters ausdrücklich lobte: „Ich bin sehr angetan von der heutigen Leistung meiner Mannschaft. Das war eine gute Weiterentwicklung im Vergleich zu gestern. Die Jungs haben gesehen, dass sie für ihr schnelles Kombinationsspiel auch belohnt werden.“
Den Torreigen eröffnete gegen den EM-Siebten von 2003 Matthias Witthaus in der 12. Minute, als der exzellente Torhüter Mariusz Chyla einen flachen Strafeckenschlenzer von Christopher Zeller nur abprallen lassen konnte und Witthaus mit dem Nachschuss erfolgreich war. Zeller selbst war in der 27. Minute mit einem fulminanten Schlenzer auf der linken Eckenablage zum 2:0 erfolgreich. Jan-Marco Montag hatte ihn angespielt und der Münchner ließ die Kugel so hart in den oberen rechten Torwinkel krachen, dass sie noch bis ins oberen linke Toreck weitersprang.
Eine von vielen schnellen, passgenauen Kombinationen der deutschen Mannschaft über das gesamte Spielfeld brachte nur fünf Minuten später das 3:0. Witthaus fing den Ball am eigenen Kreis ab, der dann über Christian Kurtz, Sebastian Biederlack bis zu Christopher Zeller auf die gegnerische Grundlinie lief. Der sah Justus Scharowski frei vor Tor und bediente den Mittelfeldspieler, der gerade aus Madrid zu Stade Francais Paris gewechselt ist, für das 3:0 (32.). Fast im Gegenzug nutzte Polens Regisseur Rafal Grotowski eine Unachtsamkeit bei einer Freistoßsituation am Kreis per Stecher für den Anschlusstreffer (34.).
Doch Deutschland hätte schon in der ersten Hälfte noch weit höher führen können. Carlos Nevado, dessen Stecher Chyla artistisch aus dem Tor kratzte, Kurtz, Biederlack und Witthaus scheiterten bei aussichtsreichen Torchancen nur knapp. Und der Welt- und Europameister machte nach dem Wechsel unbeirrt weiter. Bei der 5. Strafecke wurde ein Schlag angetäuscht. Statt dessen erhielt Scharowski den Ball auf der Ablage, der Witthaus am langen Pfosten mit einem Schlag bediente. Der Krefelder erzielte per Stecher das 4:1.
Die Polen bekamen wieder Hilfe für ihr zweites Tor. Der ansonsten immer fehlerfreie Interims-Kapitän Philipp Crone bediente am eigenen Kreis Dariusz Rachwalski. Der mehrfache Torschützenkönig der polnischen Liga ließ sich nicht bitten und verlud den ansonsten wenig beschäftigten Ulrich Bubolz im deutschen Tor zum 4:2 (57.). Doch die Gastgeber stellten den alten Abstand wieder her. Bei der sechsten Strafecke stand diesmal Montag auf der Ablage, der einen flachen Schlenzer zum 5:2-Endstand unten rechts im polnischen Tor einschlagen ließ. Auch in den zweiten 35 Minuten gab es weitere gute Chancen, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Allein Christopher Zeller hatte drei davon, Witthaus, Scharowski und Nevado scheiterten ebenfalls – und auch eine Traumkombination von Till Kriwet, Witthaus, Tibor Weißenborn und Zeller war nicht von Erfolg gekrönt.
Pech hatte Newcomer Nico Sonnenschein. Der in Mülheim spielende Berliner verletzte sich in der 28. Minute bei einer vielversprechenden Angriffsaktion, als ihn der polnische Torwart unglücklich von den Beinen holte. Eine Kapselverletzung am linken Fuß diagnostizierte der deutsche Mannschaftsarzt. Um auszuschließen, dass nicht auch noch ein Zehenknochen gebrochen ist, wurde Sonnenschein zum Röntgen ins Krankenhaus gefahren.

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» Unser Team in Leipzig

Torschützen:
12.   1:0   Matthias Witthaus (KE)
27.   2:0   Chris. Zeller (KE)
32.   3:0   Justus Scharowski
34.   3:1   Rafal Grotowski
49.   4:1   Matthias Witthaus (KE)
57.   4:2   Dariusz Rachwalski
64.   5:2   J. Marco Montag (KE)