Mittwoch, 14. September - Sonntag, 25. September in Santiago
5. Juniorinnen-Weltmeisterschaft
Halbfinale: Deutschland - Australien 4 : 3 (0:0, 0:0) Sieg im Siebenmeterschießen
Freitag, 23.09.2005 um 17.00 Uhr in Santiago de Chile
Deutschlands Juniorinnen erreichen nach torlosem Spielverlauf das WM-Finale durch einen Sieg im Siebenmeterschießen
dha - Deutschlands Juniorinnen haben bei der U21-WM in Chile das Finale erreicht. Gegen Australien erkämpfte sich die Mannschaft um die überragende Torhüterin Kristina Reynolds ein 0:0 nach Ablauf der regulären 70 Minuten und 15 Minuten Verlängerung. Im Siebenmeterschießen hielt Reynolds bei Gleichstand den vierten Siebenmeter der Australierinnen, während die Berlinerinnen Julia Karwatzky und Lea Loitsch bei ihren letzten Siebenmetern die Nerven hatten zu verwandeln. 4:3 endete die Partie damit zwar etwas glücklich, weil Australien die größeren Spielanteile und Chancen besaß.
Erneut die Erfolgsgarantin für die deutsche Mannschaft - Kristina Reynolds, die im Spiel mehrfach ihr Team vor dem Rückstand bewahrte, Golden-Goal-Möglichkeiten der Australierinnen in der Verlängerung vereitelte und spielentscheidend einen Schuß beim Siebenmeterschießen parierte. (Foto: © W.Sternberger)
Doch das steigerte den Jubel nach Spielende nur noch mehr. Nach dem Titelgewinn bei der ersten U21-Weltmeisterschaft 1989 hat Deutschland damit wieder ein WM-Finale erreicht. Der Gegner für das Endspiel am Sonntag (21 Uhr MEZ) wird noch in dieser Nacht im Match zwischen den Niederlanden und Südkorea ermittelt.
In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer in Santiago de Chile ein relativ ausgeglichenes Match, in dem die Australierinnen leichte Vorteile hatten. Zumindest kam der Oceanien-Meister früher zu guten Chancen, zum Beispiel durch eine Strafecke gleich in der 2. Minute. Die deutsche Abwehr brauchte einige Zeit, um mit dem starken Pressing des Gegners zurecht zu kommen. Bis in die zweite Hälfte der ersten Halbzeit hinein gab es Ballverluste, die die Australierinnen in gute Konterpositionen brachten.
Torhüterin Kristina Reynolds musste jedoch erst gegen Ende der Halbzeit ihre Extraklasse zeigen, denn zuvor stand die vielbeinige deutsche Abwehr sicher genug, um keine Großchancen zuzulassen. In dieser Phase war es bereits eine sehr offene Partie, weil nun auch das deutsche Team selbstbewusst nach vorn spielte und durch zwei Strafecken selbst die Chance hatte in Führung zu gehen. Ein Schuss von Maike Stöckel war jedoch zu hoch. Auf der anderen Seite holte Reynolds eine weitere australische Strafecke mit dem Schläger aus dem bedrohten Eck.
So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die zweite Hälfte, in der die Behrmann-Schützlinge diesmal den besseren Start hatten. Eine Riesenchance – nach Stöckel-Vorarbeit – konnte ihre neue Clubkameradin in Köln Eileen Hoffmann jedoch nicht nutzen (39.). Es entwickelte sich ein munteres Hin und Her. Reynolds stand bei zwei australischen Schussversuchen goldrichtig. Auf der anderen Seite war Deutschlands nächste Strafecke leichte Beute der Eckenabwehr.
Gegen Mitte der Halbzeit stellte sich dann wieder eine Überlegenheit der australischen Mannschaft ein. Mehrfach verpassten die Stürmer aus „down under“ nur knapp gute Hereingaben. Nur selten gab es jetzt Entlastung, wie etwa durch ein Hoffmann-Solo, die aber im gegnerischen Kreis in letzter Sekunde von Kobie McGurk gestoppt. Die Chancen der Australierinnen nahmen weiter zu. Über Jennifer Plass kam noch einmal ein weiterer Konter nach Strafecke, doch die Gegnerinnen waren nach der verpassten Flanke der in Barcelona spielenden Hamburgerin gleich wieder vor dem deutschen Kreis.
In den letzten zehn Minuten besaßen die Australierinnen auch wieder die gefährlicheren Chancen, als erneut kurz vor Tor die Flanken knapp verpasst wurden (62./63.). Auch zwei Strafecken überstand die deutsche Abwehr noch (64.). Reynolds bügelte mit einer riesen Parade einen weiteren Fehler ihrer Vorderleute aus, als Emma Paterson plotzlich frei vor ihr zum Schuss kam. Die Behrmann-Schützlinge bekamen jetzt kaum noch den Ball aus der eigenen Hälfte heraus. Erneut die Harvestehuderin Reynolds rettete in der Schlussminute gleich gegen zwei australische Angreiferinnen und damit auch ihr Team in die Verlängerung.
Hier musste sich auch einmal wieder die australische Torfrau beweisen, als die deutschen Juniorinnen in der 72. Minute erstmals das Golden Goal auf dem Schläger hatten und sie auf der Linie klärte. Auch danach waren es die Deutschen, die das Geschehen bestimmten, bis Australien in der 76. Minute aus einem Konter erneut eine Strafecke machte. Doch Reynolds hielt auch den Schlenzer von Paterson (76.) sowie den Schuss nach einem Ballverlust direkt im Anschluss, so dass es in die zweite Hälfte der Verlängerung ging.
Dort waren es nun die Australierinnen, die mehr Druck machten, aber erst einmal nicht zu Chancen kamen. Der Druck wurde immer stärker, so dass sich die deutsche Abwehr mit langen Schlenzern Luft verschaffen musste. Die sieben Spiele innerhalb von zehn Tagen machten sich nun sicherlich auch in Hinblick auf die Kräfte bemerkbar. Die Kraft reichte aber, um das Siebenmeterschießen zu erzwingen – mit dem Wissen, vielleicht die beste Torhüterin ihres Jahrgangs weltweit zwischen den Pfosten zu haben.
Und genau sie machte den Unterschied aus. Nachdem bei den ersten drei Paaren Kate Hollywood für Australien und Jennifer Plass für Deutschland das Tor verfehlt hatten, hielt Reynolds im vierten Pärchen den Siebenmeter von Jayde Taylor. Danach trafen alle weiteren drei Schützinnen und Deutschland stand als 4:3-Sieger des Siebenmeterschießens fest und damit im Finale der Weltmeisterschaft.
Siebenmeterschießen:
0:1 Jade Close
1:1 Lydia Morgenstern
Kate Hollywood verschossen
2:1 Lena Jacobi
2:2 Emma Paterson
Jennifer Plass verschossen
Reynolds hält gegen Jayde Taylor
3:2 Julia Karwatzky
3:3 Rheannin Kelly
4:3 Lea Loitsch
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Mittwoch, 14.09.2005 - 14:00 |
» CAN - GER 0:4 (0:3) |
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» GER - SCO 3:0 (1:0) |
Freitag, 23.09.2005 - 17:00 |
» GER - AUS 4:3 n.7m (0:0,0:0) |
Sonntag, 25.09.2005 - 15:00 |
» GER - KOR 0:1 (0:0) |
Strafecken:
Deutschland 3 (kein Tor)
Australien 7 (kein Tor)
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