Hupes Welt 67 - 2. September 2005

Überschrift, genau!

Also es gibt da ja diesen Moralkummerkasten. Im Sz-Magazin. Da hätte ich eine Frage: Darf man einen ehrenamtlichen Reiseleiter bitten, weniger zu erzählen? Wir fahren mit dem Bus nach Dresden, 90 Minuten Fahrt. Charly weiß so viel, dass sich keiner etwas merken kann. Höflich frage ich ihn, ob er wohl etwas kompakter referieren könne. Na?
Andere Fragestellungen sind leichter zu beantworten: Unser Aufzug braucht laut Schüti von Stock 0 bis 20 drei Sekunden. Das ist fast so gut wie mein kleiner Bruder, bei dem Neugeborene 400 Gramm wiegen. Totalschaden bei einem Auto heißt , dass alles kaputt ist. Und kWh ist ein komisches Kürzel, dem man schwer entnehmen kann, wie viel Strom in meiner Wohnung verbraucht wird. Genau. Achtung Übergang: Strom verbraucht auch die Tram in Dresden. Die, die zwischen Zwinger und Kathedrale hindurch fährt. Flanieren und schlemmen. Zwei Kamerateams, eins davon aus Bayern. Frische Luft und schöne Gebäude, Handys klingeln, Charly erzählt, Bernhard hält die Modefahne hoch und alle freuen sich auf 280 Gramm Fleisch. Denn so wird die Rückfahrt angenehm schläfrig.

Und wieder geht ein Tag mit drei Punkten in der Tasche zu Ende. Der arme Engländer. Nicht einmal eine dumme gelbe Karte von Pfau Emmel konnte ihn auf die Siegerstraße einbiegen lassen. GPS-Witti stellt kurz vor Schluss das Fahrziel auf Loose. Keiner war so recht zufrieden. Naja, der Stimmung haben die drei Punkte nicht geschadet. Und man muss ja auch langsam wieder die Qualitäten der letzten Generation auspacken: Auch schlechte Spiele bayernmäßig gewinnen. Das war also kein gutes Spiel von uns. Das Tolle ist, dass die Holländer/Spanier als Favoriten auch noch nicht so toll gespielt haben. Drum: Gnubbel anspielen, langer Hafer bleibt an der Eckfahne liegen und Attacke.
Dieter bemängelt, es würde nichts passieren.
Hier in der Fußgängerzone Leipzigs ist aber einiges los. In alter Rommanier sitze ich in der Katharinenstraße zwischen den schönen alten Leipziger Häusern auf der einen und dem neuen Vielglasbau des Leipziger Museums. Zwischendrin Marktstände, Grün und ne Schulklasse. Kaum mach man ein paar Schritte aus dem Hotelgefängnis raus, ist da wieder normales Leben. Moment. Ein singender Demonstrationszug läuft vorbei. Doch nicht normal. Immer mehr Attraktive Weiblichkeiten kommen des Weges. Scheiß Lehrgänge.

Ist die Welt überhaupt zu retten?

Emil an Hupe
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