Feld 2003/04

 

Samstag, 4. Oktober 2003

Club an der Alster - Gladbacher HTC
5 : 3   (2:2)

Am Schluss war alles so, wie erwartet

Was wäre wohl passiert, wenn Gladbach Mitte der ersten Halbzeit nach dem 2:1 noch gleich den dritten Treffer nachgelegt hätte? Bei einer Kunz-Ecke (18.) und einem Lupfer von Dempster (21.), der nach herrlichem Solo und Vorlage von Klaus den Ball nur um Zentimeter neben den Alster-Kasten setzte, wäre dieses 3:1 absolut möglich gewesen. Der Favorit aus Hamburg hätte bestimmt noch weit länger nachsitzen müssen. So aber kam Alster mit einem blauen Auge aus einer schwachen Phase heraus und konnte dann vor allem im zweiten Durchgang die Sache noch klar und deutlich umbiegen.

Die Westdeutschen mussten ohne ihre beiden Koreaner Song und Kim sowie den pakistanischen Nationalmannschafts-kapitän Nadeem antreten. Weil das Knie seit Wochen entzündet ist, war auch bei GHTC-Routinier Michael Hilgers an einen Einsatz nicht zu denken. Einer derart ersatzgeschwächten Gladbacher Mannschaft gaben die wenigsten eine echte Siegchance. Umso mehr verwunderte, dass der amtierende Meister sich nicht von Anfang an zurückzog, sondern sogleich mutig vorne drauf ging. Dies überraschte offensichtlich auch das Alster-Team, das in der Bedrängnis manchen Fehler produzierte und lange brauchte, um zum gewohnten Rhythmus zu finden.

Gleich in der 1. Minute holte Gladbach seine erste Ecke heraus, bei der Kunz flach an Sievers scheiterte. Besser machte es sechs Minuten später auf der anderen Seite Max Landshut, dessen wuchtiger Schlenzer bei der ersten Alster-Ecke halbhoch auf die Handseite von Wagner einschlug. Die Führung hielt nur vier Minuten, dann hatte Uli Klaus mit Ableger-Ecke den Ausgleich hergestellt.

Alles andere als gut sah die Hamburger Abwehr nach 16 Minuten aus, als bei einer harten Linksflanke Torwart Sievers keine Gefahr wähnte und der angerutschte André Schiefer die Nachlässigkeit eiskalt mit dem 1:2 bestrafte.

Alster wackelte und hätte sich bei den eingangs beschriebenen Szenen durchaus das 1:3 einfangen können. „Verdammt, haben wir da gepennt“, zürnte noch lange später Trainer Jo Mahn über die Unkonzentriertheiten seiner Schützlinge. Diese benötigten eine gute Viertelstunde, um in der Abwehr stabiler zu werden und sich vorne kontinuierlicher festzusetzen. Zwei Hamburger Strafecken missglückten, und dann war es Kapitän Hendrik Lange, der einen von Wagner parierten Hentschel-Ball im Nachschuss über die Linie drückte (33.).

Pech hatte Gladbach gleich nach Wiederbeginn. Klaus zog sich bei einem seiner bekannten Antritte eine Oberschenkelzerrung zu (36.) und musste für lange Zeit vom Platz. Noch ein Leistungsträger weniger.

Ein Doppelschlag binnen 50 Sekunden sorgte dann für die Vorentscheidung. Ausgerechnet Nationalmannschafts-kapitän Florian Kunz, der im mittleren Mittelfeld auftrat und meist Gemmrig als lebendigen Schatten um sich herum hatte, verursachte die vierte Hamburger Strafecke, die Oliver Hentschel aus Ablegerposition eindrucksvoll im oberen Tordreieck versenkte (44.). Noch in der gleichen Spielminute öffnete sich Bechmann die Gasse. Der Europameister ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Mit all seiner Routine spielte er noch Wagner aus, um vor dem Torschuss von Krauß umgestoßen zu werden. Eine klare Sache war der Siebenmeter, den Landshut mit brachialer Härte zum 4:2 unter die Latte setzte.

Eine ganze Serie von Strafecken blieb anschließend auf beiden Seiten ungenutzt. Dreimal scheiterte Kunz an Sievers, genauso oft verfehlte Landshut, außerdem versemmelte Zeller eine Eckenvariante über Bechmann frei vor dem Kasten. Als Bergmann die siebte und letzte Gladbacher Ecke vergab, konterte Alster blitzschnell und tödlich. Über Rott gelangte der Ball zu Tihl, der nur noch ins leere Tor eintippen musste – 5:2 (62.).

Nicht mehr als ein Ehrentreffer war das 3:5 von Thomas Krauß. Der aufgerückte GHTC-Libero steuerte nach einem herrlichen 30-Meter-Diagonalpass aus der Abwehr alleine auf Sievers zu und bewies mit einem Heber all seine Routine. Bei Schlusspfiff hielt sich die Enttäuschung beim Verlierer in Grenzen: „Angesichts der personellen Voraussetzungen und Unterschiede ist doch das erwartet klare Ergebnis rausgekommen", so Uli Bergmann.

Uli Meyer

1. BL Herren

 Samstag, 4. Oktober
  » Alster - GHTC  5:3 (2:2)
  » CHTC - StgKi  2:1 (1:1)
 Sonntag, 5. Oktober
  » Alster - CHTC  5:4 (1:2)
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Statistik


 Tore
7'1:0M.Landshut (E)
11'1:1U.Klaus (E)
16'1:2A.Schiefer
33'2:2H.Lange
44'3:2O.Hentschel (E)
44'4:2M.Landshut (7m)
62'5:2T.Tihl
68'5:3T.Krauß

 Ecken
Alster8 (2)
GHTC7 (1)
 7-Meter
Alster1 (1)

 Schiedsrichter
Blasch,C
Müller-Wiedenhorn
Blasch ohne Probleme, sein Kollege gelegentlich mit unglücklichen Vorteilsunterbindungen
1800Zuschauer


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