Nr. 50 - 3. September 2003

   

Die Lage
Ein Begriff in vier Variationen

Die Lage schien ernst. Noch nie habe ich die Junx mit so versteinerten Gesichtern beim Abklatschen nach Spielende wie heute erlebt. Als hätten wir gerade ein Endspiel verloren. Gar nicht einfach, ihnen deutlich zu machen, dass sie souverän die nächsten drei Punkte eingefahren hatten. Darf die Konkurrenz nur noch per Kantersieg nach Hause geschickt werden? Auch Bechi, der heute rotierend draußen bleiben musste, rief das den Junx noch einmal ins Gedächtnis zurück, als alle bedröppelt nach Spielschluss in der Kabine saßen. Denn Bernhard Peters hatte seinem Ärger und seiner Unzufriedenheit mehr als deutlich Luft gemacht.

Die Lage steht. Wollen wir wetten, dass die Junx deshalb gerade im nächsten Spiel deutlich machen, wer hier das Turnier gewinnen will? Wer wettet mit? Eine Lage für die Mannschaft morgen Abend nach dem Irland-Spiel, wenn wir in der Nähe des Hafens zum Essen gehen wollen.

Die Lage an sich. Einige Hockeytouristen, die hier zu den Spielen von ihrem Urlaubsort angereist waren, hatten im Vorfeld Schwierigkeiten, die Hockeyanlage zu finden, da sie auf der Homepage der Veranstalter nicht deutlich zu erkennen ist. Ganz einfach. Orientieren Sie sich einfach am Olympiastadion auf dem Mont Juic, das Hockey-Stadion Pau Negre liegt direkt daneben, die Halle Palau Sant Jordi, in der vor kurzem die Schwimm-WM stattfand, ebenfalls nebenan. Der Platz 2, auf dem wir heute spielten, übrigens unterhalb des Friedhofs Can Tunis, der einen ganzen Berg einnimmt, einer der größten Anlagen Europas, wie Bernhard Peters dem Kollegen Bernd Schöpf kürzlich auf interessiertes Nachfragen (der Bernd will immer alles genau wissen) erläuterte. Bernd darauf hin: „Ach, darum ist dort drüben kaum Bewegung.“

Die Lage ansonsten. Bis vor dem Spiel heute zumindest guter Dinge. Mit allerlei Ablenkungen haben wir versucht, ins Turnier zu kommen. Am Sonntag Nachmittag das gemeinsame Spiel „Mime“ oder „Scharade“. Zwei Mannschaften denken sich Begriffe aus, die dann jeweils ein Spieler der gegnerischen Mannschaft innerhalb von 90 sec. seiner Mannschaft pantomimisch so darstellen muss, dass sie den Begriff errät. Es darf kein Wort dabei gesprochen werden. Kein Problem, meinen Sie? Dann kennen Sie die Anforderungen nicht. Hier eine kleine Auswahl der Begriffe, die erfolgreich erraten wurden: „Beitragsbemessungsgrenze“, „Schwerenöter“, „Tropfsteinhöhle“, „Ortsvorsteher“, „Algebra“, „Höhlentroll“, „Bundesinnenministerium“, „Lohnsteuerjahresausgleich“. Na, haben Sie schon eine Idee, wie Sie diese Begriffe darstellen würden? Ein besonders schweres Ei hatte unser Team dem Bundestrainer ins Nest gelegt. „Gebärmaschine.“ Bernie gab sein Bestes, drückte und drückte, aber es wurde eine zu schwere Geburt.

Und die Lage schlechthin? Wer schmeisst die nächste?


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

 

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Foto: © Dieter Reinhardt (info@direvi.de), 1999

EM Padua 1999 - Christoph Eimer und Matthias Witthaus


Foto: © Dieter Reinhardt (info@direvi.de), 1999

EM Padua 1999 - Bundes-trainer war 1999 Paul Lissek, hier mit Christoph Eimer


Foto: © Dieter Reinhardt (info@direvi.de), 1999

EM Padua 1999 - alle noch dabei. V.l. Sascha Reinelt, Björn Emmerling, Dr. Lutz Nordmann, Dr. Michael Green, Björn Michel


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Dieter Reinhardt
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