Nr. 54 - 7. September 2003

Gute Laune

Heute Abend, 20.30 Uhr. Mannschaftssitzung. Nachbereitung des Spanien-Spiels, Vorbereitung auf das morgige Russland-Spiel steht auf dem Programm. Wie immer in Dudus Zimmer, das für diese Besprechungen regelmäßig in ein Heimkino umgewandelt wird. Per Beamer werden die Spielszenen an die Wand geworfen. Die Mannschaft davor, auf den Betten, dem Fußboden. Mehr als unsere 25 Personen passen nicht in diesen Raum hinein. Wie es sich gehört, ist die Mannschaft fünf Minuten vor dem festgesetzten Zeitpunkt versammelt (bei Pünktlichkeitsfanatiker Peters fangen die Sitzungen dann auch fünf Minuten vorher an, das Training gar eine halbe Stunde). Alle sitzen also bereit, als Mario erscheint. „Ach, Ihr guckt gar keinen Bond, dann gehe ich wieder.“ Trotz der 0:6-Niederlage seines SV Titensen im ersten Saisonspiel ist er gut gelaunt. Wie alle heute Abend. Als Letzter erscheint Bechi, die Welt am Sonntag von heute vor sich und zitiert nur einen Satz: „...203 Tore hat der Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners in knapp 300 Länderspielen schon erzielt...“. Jeder wusste, wer gemeint war. „203 – die meinen sicher zwei oder drei“, schon war unser Doktor, dem das heutige Welt-Portrait galt, Opfer der nächsten Frotzeleien. Bernhard Peters wollte endlich beginnen. Telefonanruf. „Wo denn die Bestellung hingeliefert werden sollte?“ Da schritt Käptn Kunz zur Tat und setzte zum mannschaftlichen Geburtstagsglückwunsch für unseren Doc an (das erste Häppi Börsdee war bereits 20 Stunden zuvor erklungen). Wunderschön in dekoratives Zeitungspapier gehüllt, bekam unser Ibu sein Geschenk. Wie im letzten Jahr bei der ChampionsTrophy hatte er wieder ein namhaftes Turnier um seinen Geburtstag ranken lassen. Und nachdem er 2002 passend einen wunderschönen Kölner Dom im Glas mit echtem Schüttelschnee mit nach Regensburg nehmen durfte, war klar, was ihn in Barcelona erwartete. Die „Sagrida Familia“ bei Schütteln in wunderbarem Silberregen. „Ich muß sagen, es ist wunderbar. Ich liebe Euch. Ich bin richtig gerührt.“ Dann waren auch schon die 26 Bier vor der Tür, die allen mundeten, sieht man von dem dem Alkohol während solcher Turniere weniger abholden Bundestrainer einmal ab. Aber das konnte die gute Laune heute Abend nicht trüben. „Wir sind gut drauf, wird sind gut drauf.“ Das war der Mannschaftsrefrain nach der WM in Kuala Lumpur.

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EM BARCELONA - Sep.2003

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Dieter Reinhardt
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