Feld 2004/05

 

Sonntag, 26. Juni 2005

Club an der Alster - Stuttgarter Kickers
4 : 5   n.7m (2:2, 2:2, 2:1)

Klassisch ausgekontert worden

Florian Kunz versuchte, noch das Beste aus der klaren Niederlage herauszuziehen. „So tut es vielleicht nicht so weh, wie es ein 1:2 getan hätte.“ Der Gladbacher Weltmeister stand am Ende genauso bedröppelt wie seine Kameraden herum. So hatten sie sich das DM-Halbfinale bestimmt nicht vorgestellt. Den absolut ausgeglichenen Bundesligavergleichen mit Stuttgart (2:2 und 1:1) folgte nun eine Abreibung, die am Ende sogar noch höher hätte ausfallen können, wenn Stuttgart gegen eine notgedrungen völlig entblößte Gladbacher Abwehr die zahlreich sich bietenden Möglichkeiten etwas konzentrierter abgeschlossen hätte.

Anfangs war die Chancenverwertung der Schwaben jedenfalls perfekt. Gleich die erste Strafecke versenkte Björn Emmerling mit flachem Schlenzer auf die Stockseite (6.). „Danach war bei Stuttgart bis zur Halbzeit nichts mehr, und wir haben gegen eine weiße Wand gespielt“, sah GHTC-Trainer Robin Rösch den weiteren Fortgang. Tatsächlich zogen sich die Schwaben nach forschem Auftakt ziemlich zurück, Gladbach war um den Vorwärtsgang bemüht, doch so richtig wollte sich ein Angriffswirbel nicht einstellen. Zu oft verloren die GHTC-Spieler im Mittelfeld und Angriff ihre Zweikämpfe. Und ganz hinten im Zentrum standen die Kickers „mit einem überragenden Emmerling“ (Bundestrainer Peters) ohnehin sehr sicher.

Die beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte Stefan Menke, aber Tim Jessulat parierte dessen Nachschuss an die erste Gladbacher Ecke mit einer starken Fußabwehr (8.). Da der GHTC auch seine weiteren beiden Ecken bis zur Pause nicht nutzen und ansonsten kaum zwingende Torchancen herausspielen konnte, war die optische Überlegenheit für die Katz.

Was Stuttgart im ersten Durchgang gelang, wiederholten die Schwaben in der zweiten Hälfte noch einmal: ein perfekter Start. Kaum war angepfiffen, prüfte Reinelt TW Wagner aus spitzem Winkel. Den Warnschuss schien Gladbach nicht verstanden zu haben. Keine Minute später war der im zentralen Mittelfeld glänzende Reinelt (Trainer Dauner: „Das war seine beste Partie, seit ich ihn auf diese Position gestellt habe“) plötzlich in der Mitte frei durch und überwand den rausstürzenden Keeper mit einem flachen Tunnler zum 2:0 (38.). „Damit haben wir die Weichen auf Sieg gestellt“, befand Kickers-Coach Thomas Dauner, der den Wunsch nach einem frühen Tor für „eine Floskel“ hält: „Man versucht doch immer, ein frühes Tor zu machen.“ Aber dass so was gleich zweimal im Spiel klappt!

Die Partie hätte vielleicht noch einmal kippen können, wenn Gladbach sechs Minuten später die Riesenchance zum Anschlusstreffer nicht ausgelassen hätte. Jan Marco Montags Schlenzer bei der vierten Ecke wurde von Liniensteher Burkert mit dem Körper pariert. Schiri Petter korrigierte seine anfängliche Eckenentscheidung nach Rücksprache mit Kollege Wolter auf Siebenmeter. Belal trat an, und wie eine Woche zuvor erfolgreich im Bundesligaspiel gegen Stuttgart versuchte es der Ägypter mit dem Schlenzer auf die Stockseite des Torwarts. Doch erstens hatte Jessulat die Ecke geahnt, und zweitens traf Belal den Ball nicht richtig. Der herauskommende klägliche Roller war zum Scheitern verurteilt.

Die endgültige Entscheidung kam dann durch Sascha Reinelt. Nachdem zuvor schon Burkert und Wengert den dritten Treffer auf dem Schläger hatten, sprintete der Stuttgarter Kahlkopf im genialen Zusammenspiel mit Wengert allen davon und düpierte Wagner mit einem verzögerten halbhohen Schuss ins Netz (52.).

Die Gladbacher Leiden gingen nonstop weiter. Belal fand im Eins-gegen-Eins (54.) mit Jessulat erneut seinen Meister im gut mitspielenden Keeper. Und obwohl die Westdeutschen unverdrossen nach vorne spielten und Trainer Rösch dieses Engagement später auch ausdrücklich lobte, wurden die Unmutsbekundungen im GHTC-Fanblock immer lauter: „Ihr sollt kämpfen“, brüllten auch die verletzt zuschauenden Stammspieler Chrissie Menke und Uli Klaus.

Es war schon viel Resignation drin in den Aktionen der praktisch mit der ersten Elf durchspielenden und entsprechend müde gewordenen Gladbacher, und der Frust entlud sich beispielsweise im Foul von Weide an Reinelt, das mit einer Zeitstrafe (59.) bedacht wurde. Jetzt hatten die Kickers noch mehr Platz für ihre schnörkellosen Konter. Der starke Wengert setzte sich an der Grundlinie so geschickt durch, dass Max Schultz-Linkholt nur noch ins leere Tor abtropfen lassen musste – 4:0 (62.). „Wir haben vorne nichts getroffen und sind ein paar Mal klassisch ausgekontert worden“, mussten Kunz, Rösch und Teammanager Hilgers unisono eingestehen.

Tore: 0:1 (6./E) Emmerling, 0:2 (38.) Reinelt, 0:3 (52.) Reinelt, 0:4 (62.) Schultz-Linkholt. E: 4/2. Z: 1500. SR: Markus Petter, Richard Wolter (Hamburg, Braunschweig); ohne große Probleme. Gelb: Weide; Port.

lim

1. BL Herren

 Samstag, 25. Juni
  » CadA - CHTC  3:2 (2:1)
  » GHTC - StgKi  0:4 (0:1)
 Sonntag, 26. Juni
  » CadA - StgKi  4:5 n.7m (2:2, 2:2, 2:1)
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Statistik


 Tore
16'1:0M.Landshut (7m)
17'2:0H.Lange
28'2:1M.Wengert
38'2:2T.Burkert (E)
 7-m-Schiessen
2:3M.Wüterich (7m)
3:3B.Laatzen (7m)
3:4T.Burkert (7m)
4:4F.Gemmrig (7m)
4:5P.Heink (7m)

 Karten
CadAT.Hentschel (G)
StgKiB.Emmerling (G)
 Ecken
CadA3 (0)
StgKi3 (1)
 7-Meter
CadA2 (1)

 Schiedsrichter
Blasch,C
Wolter
2500Zuschauer


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