Feld 2003/04

 

Samstag, 27. September 2003

Rot-Weiß Köln - Münchner SC
2 : 1   (1:0)

1. HALBFINALSPIEL
Außenseiter kam mächtig auf

Nur mit viel Mühe und einer Portion Glück überstand der Favorit aus Köln das Halbfinale gegen den Münchner SC. Dabei schien für das Team von Wolfgang Kluth zunächst alles nach Plan zu laufen: Rot-Weiss setzte den Gegner von Beginn an unter Druck und hatte in der hektischen Anfangsphase klare Feldvorteile. Der Außenseiter aus Bayern dagegen wirkte zaghaft und verunsichert im Aufbauspiel und konnte sich in der Defensive kaum vom Kölner Dauerdruck befreien.

Die dritte Strafecke der Westdeutschen in der 14. Minute brachte dann auch folgerichtig den Führungstreffer: Obwohl Franziska Gude den Ball verstoppte, kam Heike Lätzsch aus halblinker Position zum Schuss und zog per argentinischer Rückhand ab. Der halbhohe Schuss sah zwar nicht unhaltbar aus – verdient war die Kölner Führung zu diesem Zeitpunkt aber allemal. Doch wer gedacht hätte, dass das Führungstor eine Vorentscheidung bedeuten würde, sah sich getäuscht. Anstatt mit dem Vorsprung im Rücken Sicherheit zu gewinnen und ihre technischen und athletischen Vorteile auszuspielen, verloren die Rot-Weißen zusehends den Faden.

Ganz anders der Außenseiter: Mit einem Schlag schien die Nervosität der Anfangsphase verflogen, und das Team von Trainer Nico Stankewitz besann sich auch in der Offensive auf seine Qualitäten. Mit teilweise ansehnlichem Kombinationsspiel kam der MSC schon vor der Pause Schritt für Schritt dem Kölner Tor näher – zunächst noch ohne zählbaren Erfolg.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Die Kölnerinnen taten für das Spiel nicht mehr als nötig und leisteten sich im Spielaufbau ungewöhnlich viele Abspielfehler. Gefährlich für das Münchner Tor wurde es nur noch, wenn die beiden schnellen Argentinierinnen Gonzalez und Garcia Raum bekamen, um zu ihren gefürchteten Sololäufen anzusetzen. Spielbestimmend war in der zweiten Hälfte jedoch der MSC. Katharina Scholz und Natja Ritter zogen im Mittelfeld geschickt die Fäden und setzten immer wieder Nationalstürmerin Alexandra Kollmar in Szene.

Symptomatisch für das Selbstvertrauen der Münchnerinnen war eine Szene aus der 54. Minute, als Stephanie Tischner Kölns Manschaftskapitänin Gude in halblinker Position fast schwindlig spielte und mit geschicktem Pass Ritter bediente, deren Rückhandschuss jedoch über das Tor ging. In der Drangphase der Münchnerinnen um die 50. Minute herum war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde. In der 64. Minute war es dann so weit: Mit einem strammen Schlag verwandelte Katharina Scholz die zweite Strafecke für den MSC zum umjubelten Ausgleichstreffer.

Doch die Freude sollte nur kurz währen: Nur zwei Minuten später führte ein Abspielfehler in der MSC-Abwehr zur Entscheidung zu Gunsten von Rot-Weiss: Agustina Soledad Garcia kam in Ballbesitz und konnte im Kreis nur durch ein Foulspiel gestoppt werden; den fälligen Siebenmeter verwandelte Christina Schütze sicher. Von diesem Schock erholte sich der MSC nicht mehr, und in den verbleibenden vier Minuten geriet die Endspielteilnahme für Köln nicht mehr in Gefahr.

Trainer Kluth war nach dem Spiel zwar mit dem Ergebnis zufrieden, nicht aber mit dem Spiel seiner Mannschaft: „Wir haben heute sicher nicht gespielt, was wir können. Uns hat die Konstanz gefehlt. Aber ein Halbfinale ist eben auch etwas Besonderes – gerade für die jungen Spielerinnen.“ Sein Münchner Kollege Stankewitz dagegen durfte sich über den Achtungserfolg seiner jungen Truppe freuen: „Es war ein sehr gutes Spiel von meiner Mannschaft. Ich glaube, wir waren mehr als gleichwertig. Unser Konzept, Köln unter Druck zu setzen und so zu Fehlern zu zwingen, ist voll aufgegangen. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat.“

Christian Kamp

1. BL Damen

 Samstag, 27. September
  » RWK - MSC  2:1 (1:0)
  » BHC - Klipper  2:3 n.V. (2:2, 2:1)
 Sonntag, 28. September
  » RWK - Klipper  2:0 (1:0)
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Statistik


 Tore
14'1:0H.Lätzsch (E)
64'1:1K.Scholz (E)
66'2:1C.Schütze (7m)

 Ecken
RWK5 (1)
MSC3 (1)
 7-Meter
RWK1 (1)

 Schiedsrichter
C.Pape
R. Peters
mit einer tadellosen Leistung - nur einmal fehlte die Abstimmung bei einer nicht gegebenen
500Zuschauer


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