Feld 2003/04

 

Samstag, 27. September 2003

Berliner HC - Klipper Hamburg
2 : 3   n.V. (2:2, 2:1)

2. HALBFINALE
Böhmerts Tore stellen Spielverlauf auf den Kopf

„Ich kann schon fast wieder drüber lachen“, sagte eine sichtlich konsternierte Natascha Keller nach der 2:3-Niederlage gegen Klipper Hamburg. Tatsächlich hatte das „Golden Goal“, das Anneke Böhmert in der 10. Minute der Verlängerung für den Titelverteidiger aus Hamburg erzielte, den Spielverlauf weitgehend auf den Kopf gestellt. In den 70 Minuten der regulären Spielzeit nämlich hatte sich der Berliner HC als die klar feldüberlegene Mannschaft präsentiert.

Schon die Anfangsphase gehörte klar den Berlinerinnen. Bereits in der 4. Minute die erste Strafecke, nachdem sich Eileen Hoffmann und Franziska Stern über rechts durchgesetzt hatten. Doch Janina Totzke setzte den Nachschuss aus aussichtsreicher Position über das Tor. Klipper konnte sich in dieser Phase kaum befreien, doch gleich der erste Angriff in der 9. Minute führte zum Torerfolg: Die Neuseeländerin Penn Munns bediente in zentraler Position mustergültig Anneke Böhmert, die vom Kreisrand abzog. Durch die Schienen von Keeperin Louisa Walter schlug der Ball zur überraschenden Führung für den Titelverteidiger ein.

Die Berlinerinnen zeigten sich jedoch keineswegs geschockt, und es dauerte gerade einmal drei Minuten, bis durch die zweite Strafecke des BHC der Ausgleich fiel: Klipper-Keeperin Franziska Brokelmann konnte zwar zunächst parieren, doch diesmal war Janina Totzkes Nachschuss von Erfolg gekrönt (12.).

Zufrieden war das Team von Trainer Friedel Stupp damit aber noch lange nicht. Die nächste Großchance in der 26. Minute: Eileen Hoffmann zog über links in den Kreis und spielte einen Ball auf den langen Pfosten – Franziska Stern verpasste knapp. Umgekehrt klappte es zwei Minuten später besser: Stern setzte sich mit etwas Glück im Kreis durch und spielte Hoffmann frei, die den Ball aus halbrechter Position nur noch ins leere Tor zu schlagen brauchte (28.).

In der Halbzeitpause reagierte Klipper-Trainer Slawyk mit einem Torhüterwechsel. „Nicht aus Leistungsgründen“, so Slawyk – bei den Berliner Treffern war Franziska Brokelmann chancenlos –, „sondern um ein Signal zu setzen“. Und tatsächlich kam Klipper, jetzt mit Maike Hüls zwischen den Pfosten, besser ins Spiel. Die stärkste Phase hatten die Hamburgerinnen unmittelbar nach der Pause, als sie auch zu ihren ersten beiden Strafecken kamen, von denen die zweite zum 2:2-Ausgleichstreffer führte: Nach Linksablage setzte Anneke Böhmert zum Schlenzball an und hatte Glück, dass eine Berlinerin den Schuss noch ins eigene Tor abfälschte (40.).

In der Folge entwickelte sich ein eher mäßiges Spiel mit wenigen Höhepunkten. Klipper kam besser zum Zug als in der ersten Hälfte, und beide Teams erarbeiteten sich noch eine Reihe von Strafecken, die aber allesamt nichts einbrachten. Dramatik brachte dann erst wieder die Verlängerung mit der umstrittenen „Golden Goal“-Regelung. In der 72. Minute hatten zunächst die Berlinerinnen die Chance zum Siegtreffer, doch Keller konnte eine Strafecke nicht nutzen. Auf der Gegenseite blieb Boie in aussichtstreicher Position im letzten Moment hängen (74.). Die Entscheidung dann in der 10. Minute der Verlängerung: Böhmert zog von halbrechts ab, und der Ball landete unhaltbar für Louisa Walter im langen Eck.

Bei Klipper war der Jubel verständlicher Weise groß, doch Trainer Slawyk wusste den Erfolg richtig einzuordnen: „Der BHC war die stärkere Mannschaft, vor allem in der ersten Hälfte. Aber Tore entscheiden nun einmal die Spiele, und insgesamt haben wir als Mannschaft eine sehr geschlossene Leistung gezeigt.“ Ein Sonderlob bekamen Matchwinnerin Anneke Böhmert und die erst 17-jährige Ann-Charlotte Berthold, die über 80 Minuten ein hervorragendes Spiel gegen Berlins Nationalstürmerin Natascha Keller machte. Keller selbst konnte nur ein enttäuschtes Fazit ziehen: „Wir waren dominant und haben viele Chancen gehabt – vielleicht zu viele. Wenn man dann das Tor nicht macht, wird man am Ende eben bestraft. Es ist schade für uns, weil wir eine tolle Einheit aus jungen und alten Spielerinnen geworden sind. Wir alle hatten uns sehr auf die Endrunde gefreut.“

Christian Kamp

1. BL Damen

 Samstag, 27. September
  » RWK - MSC  2:1 (1:0)
  » BHC - Klipper  2:3 n.V. (2:2, 2:1)
 Sonntag, 28. September
  » RWK - Klipper  2:0 (1:0)
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Statistik


 Tore
9'0:1A.Böhmert
12'1:1J.Totzke (E)
28'2:1E.Hoffmann
40'2:2A.Böhmert (E)
80'2:3A.Böhmert

 Ecken
BHC8 (1)
Klipper4 (1)

 Schiedsrichter
H.Malina
P. Müller
jederzeit sicher und souverän
800Zuschauer


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