Hupes Welt 04 - 15. März 2003 |
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Schalheit Guten Tag, wir sind zurück vom Schweinelehrgang in Limburg. Und ich gestehe, dass er für mich nicht ganz so schweinisch war wie für die anderen. Denn ich bin schon am Sonntag zurückgefahren und schlage mich seitdem wieder mit meinem Schreibtisch rum. Was kann ich sagen. Auf jeden Fall, dass eigentlich hinter diesen Satz ein Fragezeichen gehört hätte. Aber auch so war es wieder ein Aufleben lassen der guten alten Zeit, in der man noch als Jugendlicher nichts anderes gesehen hatte als die Jugendherberge Limburg und das Grün am Fuße des Berges und dann auch noch als Kind davon geträumt. Der obligatorische Laktattest. Das Spiel: Wir suchen in Limburg und Umgebung eine 400m-Bahn. Keine gefunden. Also laufen wir unsere Runden auf einer 400m-Schlammstrecke. Gnädigerweise wurde uns hinterher vom Laktatguru zu den berechneten Werte noch ein Zehntel für schwierigen Untergrund zu- sprich draufgesprochen. Sprint und Kraft wurden in Frankfurt gemessen. Lesi quer - entdecki grad schröckliche Sachlichkeit in mein Text. Waum? Schwer zu sagen. Lest einfach so, als obs total witzig wäre. Nujo, also da waren dann Morgenläufe, Trainingseinheiten mit 35 Kindern auf der Wiese, Mittags-Raubtier-Fütterungen, Eckentraining, Psychomagietraining und allabentliche Vergleichsspielchen. Benimm dich Zwischendurch dann der große Kampf. Wer bekommt wie viel von den begehrten weil seltenen Heizungsstellplätzen? Also nämlich auf einem Stockwerk a 6 Zimmer mit je 4 Mann belegt und die mit jeweils 2 paar Stutzen, 4 T-Shirts, Unterhosen, ... also ich sag mal ne Hausnummer: 15 Teile von jedem, die nach jedem Training getrocknet werden mussten. Also 15 mal 6 (Zimmer) mal 4 (Personen) macht 360 Teile auf einer einzigen Heizung! Daran können Männerfreundschaften zerbrechen. Man muss geschickt taktieren, Territorien wahren, täuschen, timen, ... Die kleinen Dinge sind es eben, die man von so einem Zentrallehrgang nach hause mitnimmt. Es ist eben besser seinen schon auf dem Tisch befindlichen Nachtisch doch vielleicht schon vor dem Rest der Mahlzeit zu verspeisen. Denn ansonsten läuft man Gefahr, dass in einem Moment der Unaufmerksamkeit und einer Phase der Wehrlosigkeit (wenn zum Beispiel beide Hände mit Werkzeugen belegt sind) des Nachbarn scharfer Verstand sich an den gestern geraubten T-Shirt-Stellplatz auf der Heizung erinnert. Und so übt man das eigene Verständnis von Gerechtigkeit, indem zum Ausgleich eben dann der Nachtisch beschlagnahmt wird. Miete in Naturalien. Wer muss nicht mit seinen Kräften haushalten bei solch einer Veranstaltung? Und drum passieren so paradoxe Dinge wie eine volle Suppenschüssel auf dem Tisch von 8 hungrigen Menschen, die aber keiner anfasst. Warum? Na, weil derjenige, der sich zuerst nimmt, auch die anderen bedienen muss. Das kostet Energien. Immerhin sind in Malaysia ein Riesenbuffet und 400 Angestellte aufgefahren, sonst müsste man sich mal Gedanken über etwaige Resozialisierungsprogramme nach Lehrgängen machen Sorry sersinger, es ist samstag, 11:10 Uhr und ich stelle mich erst jetzt online, weil ich gestern nach meiner Prifung letzter Teil keine Zeit mehr hatte. cö |
Ist die Welt überhaupt zu retten?
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