Montag, 12.01.2004 in Kuala Lumpur

Pakistan – Deutschland 4:3 (0:1)

Knappe Niederlage nach sehr gutem Spiel

(dha) – Im Duell der beiden Top-Teams beim Sultan-Azlan-Shah-Cup hat Weltmeister Deutschland heute gegen Rekord-Weltmeister Pakistan die erste, wenn auch knappe 3:4-Niederlage einstecken müssen. Das Team von Bernhard Peters zeigte dabei zwar seine beste Turnierleistung, musste sich aber vor allem der Standardsituationsstärke von Sohail Abbas beugen, der zwei Strafecken und einen Siebenmeter verwandelte und damit das direkte Duell mit seinem Mannschaftskameraden Keeper Clemens Arnold, mit dem Abbas in dieser Saison beim Harvestehuder THC Hamburg spielte, gewonnen.

Auch das vierte pakistanische Tor der Partie erzielte mit dem Gladbacher Muhammad Nadeem übrigens ein Bundesliga-Legionär. Die Asiaten erwiesen sich damit als Meister der Chancenverwertung, denn im gesamten Match hatten sie vielleicht noch zwei, drei weitere Torchancen, mehr aber nicht. Die Mannschaft, die seit wenigen Wochen vom niederländischen Meistertrainer Roelant Oltmans trainiert wird, fuhr damit ihren vierten Sieg im vierten Vorrundenspiel ein und steht damit mit einem Fuß schon im Finale, das Pakistan im Vorjahr mit 1:0 gegen Deutschland gewonnen hatte.

Foto: Marita Sayn-Nikitaridis

Neue deutsche Aufstellung bei Strafecken mit Doppelschützen
(Foto: Marita Sayn-Nikitaridis)


Im deutschen Team fehlte heute weiterhin Abwehr-Ass Michael Green, der sich von seinem fiebrigen Infekt jedoch so weit erholt hat, dass er am Mittwoch gegen Vize-Europameister Spanien (9.05 Uhr MEZ) wohl wieder einsetzbar ist. Die deutsche Mannschaft begann heute sehr konzentriert. Nach einer Viertelstunde gegenseitigen Belauerns übernahm der Europameister die Spielkontrolle und hatte auch einige gute Torchancen. Doch weder Kapitän Kunz per Strafecke noch Björn Emmerling oder Matthias Witthaus konnten ihre guten Einschusschancen nutzen.
Es war schließlich doch Witthaus, der eine Fanke von Timo Weß mit einem Schlenzer aus spitzem Winkel ins lange Eck zur längst verdienten 1:0-Führung (34.) verwerten konnte. Nach der Pause ging es diszipliniert weiter. Deutschland drückte, Pakistan beschränkte sich aufs Kontern. Ein solcher schneller Gegenstoß bescherte dem Oltmans-Team auch die – allerdings umstrittene – erste Strafecke, die Abbas unten links gegen Arnold zum 1:1 (42.) verwandelte.
Nach einer Großchance von Wein, war es Benjamin Köpp, der das 2:1 (45.) besorgte, als er einen schnell ausgeführten Freischlag am Kreis von Sebastian Biederlack am langen Pfosten über die Linie beförderte.
Der Ablauf vor dem 2:2 ähnelte der Situation vor dem ersten Ausgleichstreffer: Einem Konter folgte eine Strafecke, die Abbas diesmal rechts oben genau im Torwinkel unhaltbar zum 2:2 (51.) unterbrachte. Doch Deutschland blieb dran. Mit einer Freischlagvariante setzte Tibor Weißenborn Björn Michel in Szene, der den Ball zum 3:2 (53.) ins Tor abfälschte – bereits der sechste Turniertreffer des deutschen Rekordtorschützen und Nationalspielers.

Foto: Marita Sayn-Nikitaridis

Sohail Abbas verwandelte den Siebenmeter zum 3:3 in der 59. Minute
(Foto: Marita Sayn-Nikitaridis)


Dann musste Tibor Weißenborn in der 54. Minute für sieben Minuten auf die Strafbank, weil er einen Ball im Mittelfeld absichtlich mit dem Fuß gespielt hatte – eine harte Strafe, zumal vorher nicht einmal eine Grüne Karte von den Unparteiischen verteilt worden war. Pakistan nutzte die Überlegenheit. Ein Angriff über rechts und ein Flankenlauf auf der Torlinie brachte einen pakistanischen Stürmer in optimale Torschussposition. Nur ein Schlägerfoul hielt ihn auf. Den fälligen Siebenmeter setzte Abbas glashart zum 3:3 (59.) unter die Latte. Da hatte es auch nichts genützt, dass Peters kurzfristig Siebenmetertöter Christian Schulte für Arnold gebracht hatte.
Mit einem erneuten Fastbreak wurde die deutsche Hintermannschaft dann in der 65. Minute überlaufen. Kunz konnte seinem Teamkameraden Nadeem nur hinterher schauen, der sich die Chance zum 4:3-Siegtreffer (65.) nicht entgehen ließ. Auch danach gab es noch einige gute Torchancen für Deutschland, unter anderem zwei Strafecken. Hinten hielt Philipp Crone noch einmal für den bereits geschlagenen Arnold per Hechtsprung auf der Linie. Es blieb beim sicher etwas schmeichelhaften Sieg der voll im Saft stehenden Pakistani gegen die aus der Hallensaison angereiste deutsche Mannschaft. Deshalb fiel das Fazit von Bernhard Peters auch nicht negativ aus: „Ich bin stolz auf die Leistung der Mannschaft. Wir haben gesehen, woran wir arbeiten müssen. Solch eine Niederlage schweißt zusammen. Im August in Athen werden wir die Pakistani schlagen.“ Am morgigen Dienstag hat die deutsche Mannschaft in Kuala Lumpur Ruhetag und wird diesen für einen Besuch einer Cart-Bahn nutzen.
Das zweite Spiel des Tages endete:
Malaysia – Australien 2:3 (1:2)

 

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Unser Team in Kuala Lumpur


Spielberichte
08.1.  IND-GER   1:3
09.1.  GER-MAL   4:2
11.1.  KOR-GER   1:2
12.1.  PAK-GER   4:3
14.1.  ESP-GER   4:4
16.1.  GER-AUS   2:4
18.1.  Pl.3: GER-KOR 2:3(7m)


Spielplan


Torschützen:
34.' 0:1 M.Witthaus
42.' 1:1 S.Abbas
45.' 1:2 B.Köpp
51.' 2:2 S.Abbas
53.' 2:3 B.Michel
59.' 3:3 S.Abbas
65.' 4:3 Nadeem


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