Donnerstag, 28.11.2002
Deutschland - Argentinien 0 : 1 (0:0)
Unglückliche Niederlage gegen die WM-Favoritinnen
(dha) Ganz knapp ist die deutsche Mannschaft im dritten WM-Match an einem großen Erfolgserlebnis vorbeigeschrammt. Gegen den WM-Favoriten Argentinien hielt die Mannschaft bis vier Minuten vor dem Ende ein 0:0, hatte sogar selbst Chancen zur Führung. Dann brachte eine Strafecke doch noch den Sieg für die Südamerikanerinnen.
Das Spiel begann schon hochklassig und mit enormem Tempo. Deutschland war dem WM-Favoriten annähernd ebenbürtig, auch wenn Argentinien leichte Feldvorteile aufweisen konnte. In der Defensive zeichnete sich die Abwehr um Kapitänin Franziska Gude ein ums andere Mal aus, ansonsten hatte Birgit Beyer, die heute wieder das deutsche Tor hütete, einen brillanten Tag.
Natascha Keller hatte die erste gute Möglichkeit schon in der sechsten Minute, traf aber frei vor der argentinischen Keeperin den Ball nicht voll. Weitere Chancen durch einen Treffer des äußeren Torbrettes und einen Rückhandschuss von Melanie Cremer folgten, mehr Torchancen aber hatte der Weltranglisten-Erste aus Südamerika.
In der zweiten Halbzeit waren die Tormöglichkeiten bis zur 65. Minute schon besser verteilt, das Spiel ging auf hohem Niveau hin und her. Die besten Chancen hatten erneut Keller mit einer so genannten argentinischen Rückhand und später Fanny Rinne, deren Strafeckenschlenzer in der 63. Minute nur den Pfosten traf. Der Druck der Favoritinnen nahm allerdings nun weiter zu. Und eine Strafecke in der 66. Minute brachte doch noch den 1:0-Treffer durch Mercedes Margalot, die durch eine Ablegervariante acht Meter vor Tor frei zum Schlenzen kam und Beyer keine Chance ließ.
Clever zogen sich die Südamerikanerinnen danach nicht zurück, sondern verstärkten den Angriffsdruck, so dass die deutsche Mannschaft keine Gelegenheit mehr hatte, noch zum Ausgleich zu kommen. „Natascha Keller: „Unsere Chancen effektiv zu verwerten, das fehlt uns noch zu einer Weltklassemannschaft.“
Peter Lemmen sagt: „Ein Unentschieden wäre heute verdient gewesen. Es zeichnet Argentinien aus, dass sie cleverer spielen und mehr Strafecken herausholen. Wir machen aus unserer hohen Strafraumpräsenz noch zu wenig.“ Dass die anderen Teams heute eigentlich für Deutschland gespielt hatten, bewertet er zwiegespalten: „Einerseits ist es natürlich toll, dass die Halbfinalteilnahme nun immer noch möglich ist, andererseits ist dadurch natürlich auch nach unten alles möglich. Es werden noch vier sehr harte Gruppenspiele.“
Neben der mit Kreuzbandriss ausgefallenen Tina Bachmann, musste heute erneut Julia Boie auf der Tribüne zuschauen. Rekord-Nationalspielerin Nadine Ernsting-Krienke machte ihr 250. Länderspiel für das deutsche Team, das am Freitag (9.05 Uhr MEZ) auf Schottland trifft und dann unbedingt einen Sieg braucht, um noch Richtung Halbfinale blicken zu können.
Gruppe A:
Die weiteren Spiele des Tages:
Schottland – Neuseeland 2:1 (1:1) Absolute Überraschung durch die Schottinnen gegen die Halbfinal-Anwärterinnen aus Neuseeland.
Korea – Ukraine 2:2 (1:1) Ebenfalls ein kleiner Ausrutscher der ambitionierten Asiatinnen, der aber die Ausgeglichenheit dieser Gruppe beweist.
Russland – China : (:) Spiel endet gegen 14.30 Uhr MEZ.
Gruppe B – Ergebnisse von gestern:
Spanien – Südafrika 3:2 (2:0) Erster WM-Sieg der Spanierinnen. Südafrika schwächer als in den Spielen zuvor
USA – Japan 1:2 (1:1) Die Japanerinnen kommen immer besser ins Turnier, sind eine der Überraschungen dieser WM.
Australien – Irland 2:1 (2:1) Die Gastgeberinnen und Mit-Favoritinnen um den Titelgewinn taten sich schwer gegen aufopferungsvolle Irinnen.
Niederlande – England 2:1 (1:1) Der Europameister besiegt den vermeintlich härtesten Konkurrenten im Kampf um einen Halbfinalplatz.
| |
« AKTUELLES
Torschützinnen:
66.' 0:1 M.Margaloz
|