Dienstag, 26.11.2002
Deutschland - Korea 1 : 3 (0:1)
Verdacht auf Kreuzbandriss bei Tina Bachmann
(dha) Die Ambitionen der deutschen Damen haben im zweiten Match der 10. Weltmeisterschaft einen Dämpfer erhalten. Gegen die etwa gleichstark eingeschätzten Koreanerinnen gab es eine 1:3-Niederlage. Entscheidend war eine Phase Mitte der zweiten Halbzeit, in der deutsche Team durch Gelbe Karten und Verletzungen erheblich dezimiert war.
In der ersten Halbzeit hatte Deutschland den besseren Start, kam auch zu guten Szenen im koreanischen Kreis. Allerdings konnte nicht Zählbares dabei herausgeholt werden. Auch drei Strafecken brachten keinen Erfolg. Das Match verlief auf hohem Niveau und war sehr schnell. Allerdings war man in der deutschen Mannschaftsführung über das extrem defensive Spielsystem der Koreanerinnen überrascht.
Die Asiatinnen konnten als erste Kapital aus ihren vor allem auf Konter ausgerichteten Angriffsbemühungen schlagen. Nachdem Louisa Walter zuvor schon drei Mal exzellent geklärt hatte, war sie gegen den Schlenzer von Jin Hee Lee, der in der 22. Minute zum 1:0 für Korea führte, machtlos.
Auch danach hatte die Mannschaft von Bundestrainer Peter Lemmen einige gute Chancen, sah sich aber hinten immer wieder den gefährlichen Konterattacken der schnellen Koreanerinnen ausgesetzt.
Zu Beginn der zweiten Hälfte drückte der Vize-Asienmeister auf die Vorentscheidung. Die deutsche Hintermannschaft überstand mehreren gute Angriffe unbeschadet. Als man sich gerade etwas besser wieder in Szene setzen konnte, überschlugen sich die Ereignisse. Denise Klecker und Natascha Keller wurden innerhalb von vier Minuten (46./50.) hintereinander auf die Strafbank geschickt – harte Entscheidungen, denn die Auslöser waren eher unbedeutend.
Dann fiel erst Fanny Rinne aus, die einen abgefälschten Ball aus nächster Nähe gegen den Kopf bekam. Und, als die beiden Mitspielerinnen gerade wieder von der Strafbank zurückgekommen waren, knickte Tina Bachmann ohne Einwirkung der Gegenspielerin um. Der Verdacht: Kreuzbandriss im bereits operierten Knie. Im Krankenhaus wird es zur Stunde genauer diagnostiziert.
Direkt im Anschluss fiel das 2:0 durch eine Strafecke von Seon Ok Lee (56.) und nur kurze Zeit später, als der Vize-Europameister weiter öffnete, nach einem Fehler in der Abwehr auch das 3:0 durch Jin A Nam (64.). Fanny Rinne, die am Ende mit dickem Verband spielte, konnte zwei Minuten vor Schluss mit ihrem zweiten Turniertreffer per Strafecke nur noch zum 1:3 (69.) verkürzen.
„Wir haben nie zu unserem Spielrhythmus gefunden. Gegen die Defensivtaktik waren wir nicht mutig genug, haben dann auch zu viele Fehler gemacht“, analysierte Bundestrainer Peter Lemmen. „Es wäre aber ein großer Fehler, jetzt schon aufzugeben. Wir haben schließlich noch fünf Gruppenspiele.“ Kapitänin Franziska Gude: „Alles was wir wirklich können, haben wir erst gegen Ende der Partie gezeigt.“
Auf der Tribüne schauten heute Britta von Livonius und Julia Boie zu. Im Tor spielte Louisa Walter durch.
Das deutsche Team hat jetzt einen Tag Pause, um sich von den Blessuren zu erholen. Im nächsten Match am Donnerstag (11.05 Uhr MEZ) wartet dann Gruppenfavorit Argentinien. Ein Sieg in diesem Spiel würde das deutsche Team wieder in eine erstklassige Position bringen.
Gruppe A – Die weiteren Spiele des Tages:
Neuseeland – Russland 3:1 (1:0) Erst beim Stand von 0:3 konnten die Russinnen ihr erstes Tor der WM erzielen – zu spät, um noch zu punkten.
Schottland – China 0:3 (0:2) Schon nach 15 Minuten führte der Champions Trophy-Sieger 2:0 und ließ Schottland auch danach keine Chance.
Argentinien – Ukraine : (:) Spiel endet gegen 14.30 Uhr MEZ.
Gruppe B – Ergebnisse von gestern:
Japan – Niederlande 0:2 (0:1) Der Europameister bleibt durch diesen Pflichtsieg mit sechs Punkten voll im Soll für die Halbfinal-Qualifkation.
Südafrika – England 2:2 (1:1) Ein hart umkämpftes Match, in dem die Südafrikanerinnen bewiesen, dass sie nahe an der Weltspitze sind.
USA – Irland 2:1 (1:1) Im Duell der Außenseiter hatte die USA das bessere Ende für sich. Irland kann die starke Vorbereitung nicht bestätigen.
Spanien – Australien 0:1 (0:0) Spanien machte es dem großen Favoriten mehr als schwer. Erst kurz vor dem Ende fiel der australische Siegtreffer.Der deutsche Kader in Perth (Daten vor dem Turnier):
(dha)
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« AKTUELLES
Torschützinnen:
22.' 0:1 Jin Hee Lee
56.' 0:2 Seon Ok Lee
64.' 0:3 Jin A Nam 69.' 1:3 Fanny Rinne
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