Donnerstag, 13.6.2002
Einstimmung
Nun soll es wieder losgehen. Nach der Probe in Köthen über Pfingsten steht in
den kommenden Tagen hier beim Hamburg Masters des UHC der erste große
Auftritt nach der WM an. Das Ensemble ist fast vollständig versammelt, erst
im letzten Moment musste Tobias Hentschel wegen einer Oberschenkelverletzung
absagen. Dafür sprang kurzfristig sein Mannschaftskamerad vom
frischgebackenen Europacup-Sieger Der Club der Alster, der dortige
Mannschaftsführer Constantin Baack ein.
Gestern Abend noch nach Trainingseinheit am Nachmittag das erste
Zusammenspiel, ein Trainingsspiel gegen Argentinien. Das von vielen UHCern
verfolgte schnelle Spiel mit vielen Torsituationen hüben und drüben endete
2:2. Die deutschen Torschützen zum 1:1 Björn Michel nach einer hervorragenden
Flanke von Christoph Bechmann. Das 2:1 durch den nach absolviertem Abitur
putzmunteren Matthias Witthaus. Die hervorragende Vorarbeit hatte nach einem
dynamischen Alleingang über die rechte Seite und Rückgabe von der Grundlinie
im Kreis Max Landshut geleistet. A propos Abitur und Leistung: Auch Timo Weß
hat soeben die Hochschulreife erworben. Und das wie "Witti" mit Teilnahme an
der Junioren-WM, an allen Lehrgängen zur Vorbereitung auf die WM und der
gewonnenen Weltmeisterschaft selbst. Ich muß es immer wieder sagen. Das
Gejammere vieler Vereinsspieler, die ihr Training oder ihr Spiel wegen
vergleichsweise läppischer Klausuren absagen, ähnelt dem Wehklagen der
Fußballjournalisten, wenn unsere armen Profikicker einmal zwei Spiele
innerhalb von sieben Tagen absolvieren müssen.
Zurück zum Spiel. Deutschland arbeitete fünf Ecken heraus, die Argentinier
deren drei. Zwei davon waren jedoch nicht eigenes Verdienst, sondern wurden
wegen Übertretens der eigenen Viertellinie durch die deutsche Mannschaft
gegeben. Korrekterweise. Was ist nun los, werden Sie fragen. Schon wieder
eine Regeländerung? Richtig. Allerdings eine Versuchsregel, die nur hier beim
HamburgMasters und dem Azlan-Shah-Cup im Juli 2002 in Kuala Lumpur erprobt
werden soll. Sie erlaubt nur 8 Spieler der verteidigenden Mannschaft, das
eigene Viertel zu betreten. Man erhofft sich dadurch mehr Feldtore. Diese
Wirkung war gestern nicht zu erkennen. Allenfalls mehr Eckentore wegen
"Übertretens". Eine neue Situation, vor die Spieler und auch Schiedsrichter
gestellt werden. Ein Stürmer, der seinen Verteidiger bei dessen Angriff
begleitet, muß plötzlich vor dem Viertel abbremsen, durchzählen (darf er
folgen oder nicht?) und schon ist er - oder der Gegner oder gar der Ball
drin. Nein, so schnell geht es nicht, die Abwehrreihen formieren sich
entsprechend. Die einzige Wirkung vermutlich. Es kommt nicht mehr zu
10:10-Formationen im Viertel, sondern eher zu 7:7-Pärchen. Denn die anderen
Angreifer, die es dürften, können es sich natürlich nicht leisten, denn nun
lauern hinter dem Viertel oder noch weiter im Vorfeld die gegnerischen
Stürmer wie beim Eckenkonter. Aber vielleicht lassen sich die Trainer ja noch
einiges einfallen, um diese Regelvariante taktisch zu nutzen. Wir werden es
sehen. Vier FIH-Regelgewaltige werden bei diesem Turnier die Sache beobachten
und auswerten.
Heute steht erst einmal zweimal Training an, außerdem wird Psycho-Loddar Linz
erwartet, zur ersten Runde im "Kopfverdrehen" (Käpt'n Kunz). Auch er will die
Mannschaft wieder einstimmen auf die kommenden Bewährungsproben.
Bleiben Sie uns verbunden.
HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann
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