18. August 2003 in Amstelveen

Argentinien – Deutschland 3:1 (1:0)


Bernhard Peters bemängelte die fehlende Aggressivität


dha - Deutschlands junge Mannschaft bei der Champions Trophy hat einen Tag nach der ganz unglücklichen 2:3-Niederlage gegen Indien Lehrgeld zahlen müssen. Gegen Argentinien war beim 1:3 kaum mehr drin. Die Südamerikaner waren über 70 Minuten klar überlegen. „Vor allem in der ersten Halbzeit haben die Jungs zu verhalten gespielt und nicht an ihre Chance geglaubt“, so Bundestrainer Peters. „Die Aggressivität fehlte und wir haben nicht so kompakt gestanden wie gestern. Man darf aber nicht vergessen, dass Argentinien ein Weltklasse-Team ist, gegen das man schon mal verlieren kann.“

Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

In Bedrängnis durch den Argentinischen Angriff der Hamburger Eike Duckwitz (links) und der Stuttgarter Niklas Emmerling (Nr.15)
Foto: Dr. W. Sternberger


Der frisch gebackene Sieger der Pan-American-Games setzte die junge deutsche Mannschaft von Beginn an unter Druck. Man hatte die gefährlichen Strafecken der Argentinier versuchen wollen zu vermeiden, doch schon in der fünften Minute musste die Hintermannschaft die erste Standardsituation hinnehmen. Spezialist Jorge Lombi, in seiner Heimat weniger wegen seiner schmächtigen Erscheinung denn wegen seiner Treffsicherheit „El Mosquito“ gerufen, versenkte die Ecke per Schlenzer zur 1:0-Führung (5.) seines Teams.
Auch danach hatten die Argentinier mehr vom Spiel. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bis das deutsche Team sich auf die anrennenden Südamerikaner eingestellt hatte und seinerseits mit Kontern gefährlich wurde. In der 19. Minute konnte Vivaldi im argentinischen Tor nur mit einer Glanzparade den Ausgleich verhindern, nachdem Benjamin Köpp vom Kreisrand abgezogen hatte. Gefahr dann wieder, als Lombi zur zweiten Strafecke ansetzte, doch Christian Schulte im deutschen Tor parierte sicher.
Die Südamerikaner blieben das aktivere Team und erarbeiteten sich weitere Chancen, die aber spätestens von Christian Schulte vereitelt wurden. Allerdings fehlte es zu diesem Zeitpunkt auch an kreativem deutschem Spielaufbau. Oft wurde der Raum durch weite hohe Schlenzer überbrückt, die ein geordnetes Angriffsspiel nicht ermöglichten. Dadurch geriet die deutsche Abwehr auch immer schneller wieder unter Druck. Dennoch blieb es beim 1:0 für Argentinien bis zur Pause.
Bernhard Peters schickte seine Mannschaft nach der Pause sofort in die Offensive. Die erste Phase dieser Halbzeit gehörte dem deutschen Team. Doch Argentinien konterte gefährlich und konnte gleich mit dem ersten Gegenangriff das 2:0 (40.) erzielen – erneut in der fünften Minute nach Anpfiff. Jetzt wurde es hektisch. Deutschland erhielt einen Siebenmeter zugesprochen. Doch Alexander Sahmel, gestern noch sicherer Vollstrecker gegen Indien traf nur die Querlatte (41.).

Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

Der Mönchengladbacher Christoph Menke war der Jüngste in der jungen deutschen Truppe (dieses Jahr noch U18), im Hintergrund der Hamburger Benjamin Köpp.
Foto: Dr. W. Sternberger


Dann wurde Max Jesse wegen eines Fouls mit Gelber Karte auf die Strafbank geschickt. Die daraus resultierende dritte Strafecke von Lombi konnte in Unterzahl geklärt werden. Doch nun blieb natürlich erst einmal wenig Gelegenheit zu eigenen Gegenangriffen. Argentinien drückte auf die frühe Vorentscheidung. Glück hatte der exzellente Schulte, als Almada mit einer argentinischen Rückhand lediglich den Pfosten traf. Erst Mitte der zweiten Halbzeit erspielte sich das deutsche Team die ersten beiden Strafecken des Matches, die beide von Vivaldi gehalten wurden.
Argentiniens Spezialist in diesen Standards zeigte sich zielsicherer. Jorge Lombi sorgte mit einem Strafeckenschlenzer nach dem direkten Gegenangriff für das 3:0 (58.). Doch das junge deutsche Team bewies Charakter und gab sich nicht auf. Eine erneute Strafecke wurde wiederum vom argentinischen Torwart entschärft. Aber das Engagement wurde dennoch belohnt. Es war der junge Dürkheimer Niklas Meinert, der in der 65. Minute im Nachschuss noch den 1:3-Anschlusstreffer erzielte – auch wichtig für das Selbstvertrauen in den nächsten schweren Partien bei dieser Champions Trophy.
Die Argentinier gerieten danach zwar weiter kräftig unter Druck, doch es konnte kein weiterer Treffer mehr beigesteuert werden. Die besten Noten im deutschen Team verdiente sich Torhüter Christian Schulte auch vom Niederländer Roelant Oltmans (FIH-Mastercoach), der das Spiel live im Internet kommentierte. Sehr gut waren auch Jan-Marco Montag und Eike Duckwitz, die das Rückgrat der guten deutschen Defensive bildeten. Auch Till Kriwet überzeugte erneut. Am Mittwoch trifft Deutschland um 15 Uhr nun auf Australien.

 

« AKTUELLES


Spielberichte
So., 17.08. IND-GER 3:2
Mo., 18.08. GER-ARG 1:3
Mi., 20.08. AUS-GER 6:1
Do., 21.08. PAK-GER 5:2
Sa., 23.08. GER-NED 0:6
So., 24.08. ARG-GER 2:1


Torschützen:
05.' 0:1 Jorge Lombi
40.' 0:2 Mario Almada
58.' 0:3 Jorge Lombi
65.' 1:3 Niklas Meinert



2024 © VVIwww.HockeyPlatz.deImpressum