Die 25. ChampionsTrophy kann beginnen
So langsam nimmt alles Gestalt hier an. Aus den vielen Masten und Zeltbahnen, die rund um die Zugänge zum Wagner-Stadion scheinbar wirr umherlagen, hat sich wieder einmal ein stattliches Promodorf entwickelt, wie man es von vielen Veranstaltungen zuvor in Holland kennt (die letztjährige in Deutschland konnte sich gut damit messen). Das vermittelt auch denn Spielern den viel zu selten erlebten Hauch einer öffentlichen Anerkennung ihrer Leistungen. Und mit Sicherheit werden die vielen engagierten holländischen Fans, allesamt irgendwie orange drapiert, für ein besonderes Flair sorgen.
Wir würden uns wünschen, wenn auch viele deutsche Fans herüber kämen, um unserem Team hier den Rücken zu stärken. Inzwischen sind auch wir komplett. Seit heute sind auch Benjamin Köpp, der noch in Hamburg chirupraktisch behandelt werden musste( Entzündung des Hüftbandes. Was es alles gibt..) und Eike Duckwitz, dem nach dem Krefeld-Lehrgang noch ein paar Tage Ruhe gegönnt wurden, wie Bernhard Peters hier eingetroffen. Auch Alex Sahmel, den eine Handverletzung gestern lahm legte, kann das Turnier spielen (den Sonnenschein müssen wir nun leider in Berlin lassen. Aber auch hier scheint die Sonne, Nico. Nimm’s nicht so schwer). Gemeinsam haben wir eben an der „welcome reception“ teilgenommen und mussten einige Sottisen des Turnierchefs Ruud Verbunt und vor allem der FIH-Präsidentin Els van Breda-Vriesmann über uns ergehen lassen. Die werden die Junx sicherlich zusätzlich anspornen.
Aber sonst haben wir bisher nichts von dem Wirbel gespürt, der offenbar zwischen der FIH und dem DHB entstanden ist. Die Gastgeber hier sind liebenswürdig wie immer. Wir bekommen jeden Wunsch erfüllt. Wie gewohnt steht uns Bernard Verbunt (übrigens ein Bruder des Turnierchefs) als guter Geist zur Verfügung und auch unsere Rezi, die Frau liaison officer, wie international die Mannschaftsbetreuer genannt werden, ist wie in Rotterdam vor zwei Jahren wieder an unserer Seite. Der holländische Verband verfügt seit vielen Jahren über einen großen Stamm von sog. Volunteers, die bei allen Großveranstaltungen, gleich an welchem Ort, zur Verfügung stehen. So trifft man immer wieder liebe und bekannte Gesichter.
Heute Vormittag noch einmal Training, heute Nachmittag ein kurzer Besuch mit Besichtigung der AmsterdamArena, dem ersten Stadion mit voll verschließbarem Dach, dem inzwischen viele andere gefolgt sind. Hier absolviert Ajax seine Heimspiele, hier finden aber auch bei einer Konzertkapazität von 75.000 Zuschauern Pop-Konzerte statt. Heute wurde bereits die Riesenbühne (über die gesamte Spielfeldbreite) für die beiden Stones-Konzerte in dernächsten Woche mit mächtigen Kranlastwagen aufgebaut. Irgendwann wird sicherlich auch das Finale der ChampionsTrophy hier ausgetragen. So jedenfalls die Ziele der FIH, Hockey vor allem quoten- und zuschauerträchtig zu machen (und deshalb auch der aus dieser Sicht verständliche Ärger der Ausrichter und der FIH, dass wir nicht mit dem Weltmeistern hier angetreten sind). Aber wenn schon Promotion, dann auch so, dass man nicht alle seine Spitzenveranstaltungen in eine Woche schüttet und das ganze Jahr über dann nichts mehr zu bieten hat. Noch mehr als wir müssen darunter die Argentinier leiden. In der Nacht zum Donnerstag Sieger der Panamerika-Spiele (mit 1:0 im Endspiel gegen Kanada) und nun seitdem auf dem Weg hierher (sie hängen wegen der Elektrizitätsprobleme in New York irgendwo dort fest und man hofft, sie morgen hier zu sehen). Nicht die beste Vorbereitung für ein solches Turnier.
Zum Abschluß noch den täglichen Scharo, der seit gestern Mannschaftskapitän ist und sich vorbildlich führt. Er erzählt ja die schönsten Geschichten aus seinem Leben zwischen den Missgeschicken mit entwaffnender Offenheit immer selbst, so auch die heutige: da wir wegen der Bus-Shuttle-Zeiten nicht auf dem Platz auslaufen und dehnen konnten, sind wir schnell hier ins Hotel gefahren. Justus brachte noch eben die Sachen aufs Zimmer und da man hier immer sehr lange auf die Aufzüge warten muß, fing er schon an, sich seines Unterleibschutzes zu entledigen. Als er gerade die Hose runter hatte, kam der Aufzug, Justus hinein, setzte sein Umkleidewerk fort, als sich die Tür erneut öffnete und eine junge Stewardess einer asiatischen Fluggesellschaft unseren Justus justament etwas under-dressed vorfand. „Ich glaube, ihr war das peinlicher als mir“, kommentierte unser Käptn wohlgelaunt und wedelte mit seinem Personalausweis, den er gerade von mir nach der Identitätskontrolle bei den Turnieroffiziellen zurückerhalten hatte. „Verlier’ ihn nicht“, mein nicht ohne Hintergrund gemeinter guter Rat. Und schon erzählte mir Justus die nächste Geschichte. Aber die erfahren Sie erst morgen.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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