Nr. 42 - 22. August 2003

Ritterschlag

Gestern Abend wurden die Mannschaft geadelt. Nach der trotz der guten Leistung sicherlich zu hoch ausgefallenen Niederlage waren wir einmal aushäusig essen, um den hiesigen Novotel-Gulasch-Alltag zu entkommen. Was fanden wir auf der indonesischen Reistafel wieder: Gulasch. Natürlich hieß das hier ein bisschen anders. Aber unser Novotel-Koch hatte wohl einen weiteren Mini-Job um die Ecke. Das tat der nach wie vor guten Stimmung aber keinen Abbruch und zum Abschluss gab der Headcoach, und das kommt bei Maßnahmen gemeinhin allenfalls am Ende vor, eine Runde Bier aus. Der Ritterschlag. Endlich im Team angekommen fühlte sich gestern auch Maik (für den Vornamen kann man ja nichts) Günther. Der gebürtige Frankfurter (Main) bekam nach dem Spiel für seine gute Leistung vom Bundestrainer eine Extraportion Schulterklopfen. Sein Einstand in der CT war auch hervorragend. Ohnehin hat der 20-jährige Frankfurter, der gerade bei der Bundeswehrfördergruppe seinen Sportdienst versieht (und davon sehr profitiert hat für seine Hockeyentwicklung, genau wie er seinem neuen Schläger entscheidenden Einfluss beimisst), in diesem Jahr einen kometenhaften Aufstieg genommen. Zwar ist er seit der U 16 im Blickfeld der DHB-Trainer, hat aber 2002 kein einziges Spiel im C-Kader bestritten. Begonnen hat er mit 9 Jahren bei Ada Hoyer in seinem Club, dem SC 1880 Frankfurt. Dem wird er allerdings für die Hallensaison den Rücken kehren, um zusammen mit „Momo“ Montag in London beim Erstligisten „Old Loughtonians“ zu überwintern. Er teilt mit unserem Youngster, Christoph Menke, das Zimmer und die beiden sind, das muss ich mal sagen, richtig nette, freundliche, immer gut gelaunte Jungs.

Gestern beim Indonesier kamen wir durch Schüti, der von seinen Renovierkünsten berichtete und sein Zimmer wegen des Versiegens der einmalig gemischten Farbkomposition nun zu 7/8 renoviert sieht, auf eine andere nette Malergeschichte (auch Super-Mario konnte noch einen entsprechenden Witz beitragen, aber der ist nicht ganz stubenrein, deshalb müssen Sie Mario schon selbst fragen). Erzählen kann ich aber die von unserem inzwischen zweifachen Turniergoalgetter Benedikt „Sperber“ (so der neue Spitzname, weil der bisherige „Bene“ hier zu Verwechslungen Anlass gibt. Schüti konnte sich mit seiner Kreation schnell durchsetzen). Sperber siedelt zum Wintersemester zum Medizinstudium von Stuttgart, wo er als 10-Jähriger das Hockey spielen angefangen und vor allem unter Helge Kerber gelernt hat, nach München über. Zusammen mit Jungnationalspielerin Miriam Schmidt und einer weiteren Kommilitonin wird er die WG teilen. Ordentlich wie es sich für ein Schwaben gehört, fuhr er vor ein paar Tagen schon einmal des Morgens um 6 Uhr von Stuttgart nach München. So eine neue Wohnung soll ja ordentlich und renoviert übernommen sein. Den ganzen Morgen schuftete er mit seinem Bruder, um alles auf Vordermann zu bringen. Gegen Mittag, die Farbe musste trocknen, rief er bei Miriam an und berichtete von dem erfolgreichen Abschluss der Heimarbeit. Miriam etwas überrascht. „In welcher Farbe hast Du denn alles gestrichen?“ Sperber: „in weiß“. Miriam klärte unseren Heimwerker auf, dass erst drei Tage zuvor ordentliche Maler die gesamte Wohnung renoviert hatten.

Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

CT AMSTELVEEN - Aug.2003

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