Nr. 39 - 19. August 2003

   

Sone und Sone Niederlagen

Es gibt sone und sone Niederlagen. Gestern eher eine der letzten Art. Erst nachdem wir 0:3 zurück lagen, haben wir uns richtig gewehrt und auch wieder Selbstvertrauen zu eigener Angriffsstärke gefunden. Sonst war die wieder sehr starke Abwehr einfach zu sehr auf sich gestellt. Hier überzeugten aber erneut der hervorragende Abwehrchef Jan-Marco „Momo“ Montag, der auch zu Recht von den Journalisten als Gesprächspartner für die anschließende Pressekonferenz ausgeguckt wurde. Der Sohn des früheren Nationalspielers Jochen Montag (16 Länderspiele zwischen 1978 und 1981 für Schwarz-Weiß Köln) spielt hier wie ein ganz alter Hase. Und neben ihm in der Abwehrzentrale Eike Duckwitz, der Staubsauger, der überall in den hinteren Abwehrfeldern auftaucht und gnadenlos abräumt. Es war eben doch nicht umsonst, dass wir ihn schon 76 Länderspiele haben machen lassen. Der shooting-star überhaupt, Till Kriwet. Der Sohn unseres Webmasters zuverlässig und auf Zack wie der uns immer prompt bedienende Vater. Seine Fitness, seine mustergültige Regenerationsfähigkeit, seine hervorragende Einstellung lassen ihn hier ganz stark erscheinen. Auch Alexander Sahmel, der ja fünf Jahre nicht international gespielt hat (sieht man von den beiden Europa-Cup-Einsätzen mit seinem „Der Club an der Alster“ ab), zeigt sich erstaunlich abgeklärt. Wenn er jetzt auch noch gesundheitlich voll auf der Höhe wäre (er hatte ja kurz vor der CT nicht trainieren können, weil ihn der Beginn Pfeifferschen Drüsenfiebers plagte). Und ganz hinten Christian Schulte mit Weltklasseleistungen, hervorragend mitspielend, immer im rechten Moment heraus und sich in die Schussbahn legend. Hoffen wir, dass alle zum nächsten Spiel gegen die Pakistani wieder die Kurve kriegen und sich wie zum ersten Spiel wieder richtig ins Zeug legen.

Ein paar ernste Worte gab es gestern von den beiden Trainern zu hören. Uli Forstner zitierte aus einem Zeit-Interview mit Carla Bruni, die er als Model vorstellte, und deren Äußerungen über die Wechselwirkungen zwischen Talent und Arbeit. „Kennt ihr die?“, seine Frage. „Pornostar“ und Achselzucken die Antwort. Allen war scheinbar nicht geläufig, dass die französische Chanson-Sängerin in diesem Sommer mit ihrem Hit „quelqu’un m’a dit“ in den Charts zu finden ist (na gut, ist auch eher etwas für meine Generation. Aber ich bekenne, es ist mein Sommerhit).
Auf den Fanseiten,( die wir ganz erfreulich finden und für die dort sichtbar werdende Unterstützung, aber auch die der anderen Spieler wie Flocke, Jami, Olli Domke und Hupe, die per SMS Anteil nehmen, bedanken wir uns herzlich) ist auch davon zu lesen, die Schiedsrichter seien schuld. Wir haben davon nichts gesagt, wenn uns auch der Umpires Manager hier, der Australier Don Prior, der alle Spiele auf Video beobachtet und mit seinen Schiris bespricht, gestern versicherte, dass zwei der drei Tore der Inder irregulär zu Stande gekommen seien. Auch der Mannschaftsführer der Inder, Dhanraj Pillay, dessen Mannschaft heftig gegen die Torentscheidung des englischen Schiedsrichters Brooks gegen die Holländer protestiert hatte und der deshalb das „Gelb“ wegen Rudelbildung erhielt, wurde rehabilitiert. Der Ball war nicht hinter der Linie und „Manfred“ (so der allgemeine Sprachgebrauch hier für den Hockeyrekordnationalspieler wegen seines Haarschnitts genannt) rehabilitiert. Und heute morgen drückte uns Prior sein Bedauern aus, dass die Schiris gestern, vor allem der Holländer ten Cate die Tackling-Härte der Argentinier unzureichend geahndet hätten. Aber das Lamentieren über Schiedsrichterleistungen, auch wenn sie mindestens einen Punkt gekostet haben, hilft nichts. Man muß, so immer wieder die Maßgabe Peters, auch damit fertig werden und noch einen Tick besser sein.

Heute Nachmittag werden wir nach dem Morgentraining ein wenig Ablenkung suchen. Grachtenrundfahrt, die obligatorische. Schüti plädierte eher für Gruftenrundfahrt, aber wir haben die erste Variante vorgezogen. Über ihn muss ich aber doch noch ein schlechtes Wort verlieren. Auf der Rückfahrt gestern Abend, nachdem die Mannschaft noch das Spiel der Damen verfolgt hatte, die es leider nicht besser gemacht haben als wir (nur die Juniorinnen siegten gestern mit 1:0 gegen die Hollies), saß FIH-Präsidentin Els van Breda allein zwischen Spielern unseres Teams im Mini-Bus. Statt sie mit Missachtung für ihre Geringschätzung bei der Eröffnungsrede zu strafen, fing unser Schüti doch ein locker-flockiges Gespräch mit ihr an. Schüti, die 30 Silberlinge liegen für Dich bereit.

HockeyHerzliche Grüße von Ihrem Mitropa-Mann („immer zu Diensten, auch für die Damen“)


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

 

CT AMSTELVEEN - Aug.2003
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Foto: Herbert Bohlscheid (Sportfoto.tv)

Eike Duckwitz und der Kapitän der indischen Mannschaft Dhanraj Pillay trafen schon bei der CT 2002 in Köln aufeinander



Foto: Dr. Klaus Höcker, 2002

CT 2002 - Turbulente Szene mit Eike Duckwitz im Spiel gegen Korea


Foto: © Sportfoto.tv, 2002

CT 2002 - Justus Scharowsky im Spiel gegen Indien in Köln


Foto: Dr. Klaus Höcker, 2002

CT 2002 - Justus Scharowsky im Spiel gegen Holland in Köln




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