Nr. 38 - 18. August 2003

   

Sie haben es selbst gesehen

...wie gut die deutsche Mannschaft gestern gespielt hat. Sensationell, wie die Mannschaft, die ja in dieser Zusammensetzung noch nie gespielt hat und die kaum über internationale Erfahrung in der Weltspitze verfügt, gestern mitgehalten hat und vor allem in der ersten Halbzeit, die Sie bei Eurosport leider nicht sehen konnten, das Spiel gemacht und bestimmt hat. Sagenhaft, wie gut die Montag, Duckwitz, Klaus, Sahmel, Kriwets, ach ich könnte sie alle aufzählen, es gab keinen Ausfall, mitgezogen haben. Wie sie füreinander gekämpft haben und um jeden Meter Boden gerannt sind. Schon der Eingangskreis (hier offiziell in den Turnierregularien für 2,5 Minuten vor dem Anpfiff vorgesehen und „team prayer“ genannt) von ungewöhnlicher Intensität, Dauer und Lautstärke. Der Urschrei wollte gar nicht wieder aufhören. Und dann ging die Post ab, schade, dass die Mannschaft um den verdienten Lohn gebracht wurde. Auch gestern wieder als Zuschauer dabei Dr. Michael Green, Wesa Weß und das komplette Juniorinnen- und Damen-Team. Auch die Junx aus der Ferne nahmen per SMS regen Anteil und sprachen ihren hiesigen Platzhaltern Mut und Anerkennung zu.

Hervorragend gestern im Spiel, aber auch vorher und nachher unser Geburtstagskind, dem schon am frühen Morgen beim Frühstück aller Mannschaften eine große „happy birthday-viel-Nationen-Hymne“ entboten wurde. Schüti hatte auch stilgerecht inszeniert, die ganze Mannschaft saß längst am Tisch, die Kerzen auf seiner Torte drohten schon niederzubrennen, dann kam er endlich. Licht aus, Spot an. Justus stimmt sofort das Geburtstagslied an und schafft es, die ganze internationale Frühstücksgesellschaft aus mindestens sechs Ländern zum Mitsingen zu animieren.
Auch hier wurde deutlich, dass bei den anderen Mannschaften, bei den liebenswürdigen Ausrichtern, bei allen Helfern, den Zuschauern keinerlei Ressentiments zu spüren sind, die nur aus den offiziellen FIH-Verlautbarungen und nach dem Spiel bei der Pressekonferenz (da beschwerte sich doch ein renommierter ausländischer Hockeyjournalist, dass Bernhard Peters nicht lange vorher die Mannschaftsaufstellung für die CT bei den Journalisten eingereicht hätte) sichtbar werden. Aber sonst viel Verständnis. Und nette Aufnahme. Die befürchteten Pfiffe bei der Begrüßung der deutschen Mannschaft im Stadion waren nicht zu hören, imGegenteil normaler netter Beifall und eine besondere Geste des Stadionsprechers, der nach der Vorstellung des deutschen Teams eine persönliche Bemerkung anschloss: Er freue sich, dass nach zehn Jahren wieder ein Jesse in diesem Stadion spiele. Er selbst sei holländischer Nationalspieler gewesen und auch sein Sohn hätte für den hier beheimateten HC Amsterdam in diesem Stadion gespielt. Nun also mit Max „Beckham“ ein eventueller Verwandter, auf jeden Fall aber Namensvetter.

Mit der Spieleröffnung kann ich Ihnen auch unseren täglichen „Justus“ liefern. Justus, der hier nach wie vor einen hervorragenden Mannschaftskapitän abgibt, wollte kurz vor dem Einmarsch noch einmal schnell zur Toilette, fragte den Zeremonienmeister, ob das noch ginge, der sah keine Hindernisse. Aber schon auf der Toilette angekommen, hörte Justus die Eröffnungsmusik und als er zurückkehrte stand seine Mannschaft bereits zur Nationalhymne bereit an der Mittellinie. So war für einen kurzen Moment dann Emmel Käptn. Damit sie nicht denken, der Justus wäre permanent daneben. Er ist eigentlich ein kluger, kreativer, an allem interessierter, vielseitiger, witziger und entwaffnend ehrlicher junger Mann, der auch engagiert seinem Studium nachgeht (wenn ihm jemand den richtigen Zettel für die Klausurtage hinlegt und ihn zur rechten Zeit auf den Weg schickt).Dieser Weg soll in den nächsten drei Jahren an die European Business School führen, wo er ein Business Management Studium absolvieren will. Das wird zwei Jahren lang in Oxford und ein weiteres in Madrid stattfinden. Justus wird ab dem Herbst beim englischen Europacup-Gewinner HC Reading spielen. Die Anreisekosten für den DHB steigen (Eimer aus Rom, Witthaus und Wein aus Barcelona, Scharowsky aus London,und es werden noch mehr...).


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

 

CT AMSTELVEEN - Aug.2003
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Foto: Herbert Bohlscheid (Sportfoto.tv)

Eike Duckwitz und der Kapitän der indischen Mannschaft Dhanraj Pillay trafen schon bei der CT 2002 in Köln aufeinander



Foto: Dr. Klaus Höcker, 2002

CT 2002 - Turbulente Szene mit Eike Duckwitz im Spiel gegen Korea


Foto: © Sportfoto.tv, 2002

CT 2002 - Justus Scharowsky im Spiel gegen Indien in Köln


Foto: Dr. Klaus Höcker, 2002

CT 2002 - Justus Scharowsky im Spiel gegen Holland in Köln




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