Duitse toppers zitten thuis
...so lautete die Überschrift in einem Artikel in der CT-Zeitung „Side Lines“. Ganz stimmt es nicht, denn Dr. Michael Green ist übers Wochenende zu Besuch hier. Er sucht immer das Gespräch zu allen Hockeyspielern (und –spielerinnen) auf der Welt und die CT ist die beste Gelegenheit, viele von ihnen zu treffen. Auch die deutsche Damen-Mannschaft ist gestern Nachmittag eingetroffen und hat für Leben auf unserem Flur im 9. Stock gesorgt (Mario wurden von Julia Zwehl gleich ganz neue Betätigungsfelder angeboten. Ohnehin machten sich die Damen gleich einmal ans Vernaschen...unserer Vorräte an Müsli- und Keksriegeln, die immer im Raum des Physio lagern, damit niemand einen Hungerast erleiden muß). Und schließlich kam auch das weibliche U 21-Team gestern hier an, das drei Länderspiele gegen das gleichaltrige Team der Niederlande austragen wird, während die Damen ein Vierländer-Turnier mit Argentinien, Australien und Holland absolvieren.
Gestern ging es nun endlich los. Auch die argentinische Herrenmannschaft traf gestern um 15 Uhr hier ein und es begann gleich mit zwei spektakulären, torreichen Spielen. Noch 6 Minuten vor dem Ende stand es im Spiel Niederlande gegen Indien 0:3. Mit dem Schlusspfiff hatten die Holländer das Ergebnis auf 4:3 umgekehrt und die Inder waren einmal mehr (wir erinnerten uns sogleich an Duisburg, wo die Mannschaft komplett vom Platz marschiert war) in Rudelbildung auf den nicht allzu guten englischen Schiedsrichter Brooks zugegangen, hatten ihn umringt, ja sogar tätlich angegriffen. Die gelbe Karte für den Anführer, Mannschaftskapitän Dhanraj Pillay war da eine viel zu milde Strafe. Da war dann zum Schluß doch noch Stimmung auf der wie immer in orange leuchtenden Tribüne. Das Stadion war fast ausverkauft, 9000 Zuschauer passen hinein und für den nächsten Samstag gibt es keine Karte mehr (die ich Ihnen übrigens genau so wenig wie Frei- und Ermäßigungskarten beschaffen kann. Auch die Spieler erhalten solche – wie überall – nicht). Das Spiel wurde übrigens live im holländischen Fernsehen übertragen.
A propos Pillay, der 36-jährige Hockeyprofi, der auch schon in Deutschland und Malaysia spielte, absolvierte gestern sein 391 Länderspiel, das nicht ganz rühmlich mit dem geschilderten Platzverweis endete.
Jetzt habe ich Ihnen so viel vom Drumherum und den anderen Mannschaften erzählt, wo bleibt das InTeame aus der eigenen Mannschaft. Sie benehmen sich einfach zu gut, zu zurückhaltend. Schmeißen nichts um, fallen nicht auf. Es ist wohl die kribbelnde Unruhe vor dem ersten großen internationalen Auftritt, der alle ein wenig in sich gekehrt erscheinen lässt. Mannschaftskapitän Justus Scharowsky sorgt sich um die mannschaftliche Geschlossenheit. Mit einfachen Mitteln wird auch ein einheitliches äußeres Bild geschaffen (natürlich ist dieses neue Team noch nicht ausgestattet mit einheitlichem outfit). Alle sind voll motiviert, es der Welt zu zeigen, dass die verbalen Deklassierungen im Vorfeld voreilig waren. So ist noch nichts wirklich für die Klatsch-Spalten Geeignetes vorgefallen. Aber ich habe Ihnen ja noch einen Scharowsky versprochen. Justus, bekanntlich intimer Kenner aller Fundbüros vor allem auf den Flughäfen dieser Welt, war kürzlich in Kanada und wurde wieder einmal seines Portemonnaies mit Ausweisen, Kreditkarte, Geld beraubt (Sie erinnern sich vielleicht noch an InTeames von unserem Länderspiel am 1. Mai in Aachen). Justus suchte wieder einmal die Meldestelle in seiner Heimatstadt Schwabach auf und traf gegen Mittag auf einen ausgesprochenen muffeligen Beamten, um seinen verlorenen Führerschein erneuern zu lassen. Der Beamte machte mürrisch seinen Job, fühlte sich wohl schon in der anstehenden Mittagspause gestört und war von Justus (und der hat hier Erfahrung) ungewohnter Griesgrämigkeit. Auf einmal hellten sich die Mienen des Beamten auf und er fing schallend an zu lachen. Justus etwas irritiert, „was gibt es denn?“. „Sie kommen ja jedes Jahr, um einen Ersatzführerschein zu beantragen!“, der Lachsalve Lösung. Da hat er nicht Unrecht, der Mann.
Ach und noch etwas: unser Schüti, der beste zweite Keeper der Welt, der heute einmal der erste sein darf, feiert Geburtstag, seinen 28.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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CT AMSTELVEEN - Aug.2003
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Eike Duckwitz und der Kapitän der indischen Mannschaft Dhanraj Pillay trafen schon bei der CT 2002 in Köln aufeinander
CT 2002 - Turbulente Szene mit Eike Duckwitz im Spiel gegen Korea
CT 2002 - Justus Scharowsky im Spiel gegen Indien in Köln
CT 2002 - Justus Scharowsky im Spiel gegen Holland in Köln
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Dieter Reinhardt » info@direvi.de
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Dr.Klaus Höcker
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