Donnerstag, 28.2.2002
Der Tag danach
Normalerweise lösen sich viele Probleme, indem man mal in Ruhe eine Nacht
darüber schläft. Das geht im Sport nicht immer so, denn der Tabellenstand ist
unverändert und sagt uns, die nächsten sechs Spiele müssen gewonnen werden.
Dann spielt die Niederlage von gestern keine Rolle.
Wie ist die Mannschaft mit der unerwarteten Niederlage umgegangen? Zunächst
natürlich Betroffenheit. Aber dann auch wieder, zumindest bei einigen, freche
Zuversicht. Das Hockeyspielen können sie ja nicht auf einmal verlernt haben
und Chancen waren auch genug da. Vielleicht war man schon zu siegesgewiss,
weil alles so glatt lief in letzter Zeit, und hat den letzten Einsatz
vermissen lassen. Andererseits bot das Spiel trotz der vielen Fehlleistungen
noch so viele Chancen, das man leicht als Sieger hätte vom Platz gehen
können. Ja, jetzt kommt das ausgelutschte Wort, dass wenn man kein Glück hat,
auch noch Pech dazu kommt.
Die Mannschaftssitzung gestern abend dauerte einiges länger. "Hat er ein
Donnerwetter losgelassen?" - werden viele fragen. Er hat nicht. Das ist nicht
seine Art. Peters ist für den Augenblick sehr emotional, aber schon kurz
danach sehr sachlich und sachbezogen. "Ich will Euch nicht persönlich mit
Fehlern vorführen. Sondern nehmt sie zum Anlaß, sie künftig abzustellen. Laßt
uns gemeinsam daran arbeiten. Wir haben gemeinsam Fehler gemacht. An diesen
müssen wir arbeiten." Natürlich waren seine Worte heute ein wenig
energischer, nachdrücklicher. Bis Bernhard Peters endlich zur
Video-Besprechung der ersten Halbzeit kam, nahm sich die Mannschaft doch eine
Stunde Zeit, um Fehlentwicklungen anzusprechen und mit Hilfe von
"Psycho-Lotze" positiv zu wenden. Die Stimmung mündete in dem Fazit, das
Käpt'n Kunz vorher auf einer SMS gefunden hatte: "In Sydney konntet ihr
nichts mehr ändern". Ich glaube, sie werden heute Abend gegen Belgien bereits zeigen, wie's
weitergeht.
Viele werden sich auch fragen, was macht man, der Trainer, die
Bäderabteilung, wenn so ein Spiel für 40 Minuten unterbrochen wird? Am aktivsten
war Physio Super-Mario. Er behandelte noch einmal alle Spieler. Bernhard
Peters analysierte kurz den bisherigen Verlauf, motivierte noch einmal neu,
und dann hieß es warten. Wann würde der Regen aufhören, der Platz wieder
bespielbar sein, wann die Turnierleitung das Spiel wieder freigeben? In der
Zwischenzeit die WM-CD per Ghettoblaster und dann ging es wieder raus.
Derweil hatte über 40 Minuten Team-Manager Bernd Schöpf auf der Bank
ausgehalten, bei strömenden Regen und herniederzischenden Blitzen (einmal
schlug es tatsächlich unmittelbar neben dem Stadion ein. Ein heftiges
Krachen.), um für Entscheidungen der Jury präsent zu sein. Sicherlich wäre
Bernd wie vom Blitz getroffen worden, wäre das Spiel abgesagt worden.
Heute morgen "business as usual". Morgenlauf, Dehnen, Frühstück .Um 11.30 Uhr
Beginn der Besprechung fürs Belgien-Spiel. Zunächst mit dem Team "Ecken für".
Um 12.00 Uhr Meeting für alle, danach das Team "Ecken gegen". Der "Bunker"
muß sich einmal mehr "opfern" und die honneurs beim Empfang des
Bürgermeisters machen. Das geht hier immer sehr steif zu. Eine Stunde
Herumstehen, Warten, dann ein paar Reden, es werden Geschenke überreicht,
Essen "einpfeifen" und dann ganz schnell auseinanderstoben. Wir rechnen mit
dem Schlimmsten: 1 ½ Stunden.
Die Mannschaft wird dann - wie gewohnt - 1 ½ Stunden vor Spielbeginn ins
Stadion fahren. Heute sind wir erst um 20.05 Uhr (13.05 Uhr) an der Reihe.
Bleiben Sie uns verbunden - jetzt erst recht!
HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann
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