Samstag, 9. März 2002 - Showdown

Schaun mer ma


Es ist soweit. Der Tag, auf den sich die Mannschaft seit mehr als einem Jahr vorbereitet hat, ist da. Der WM-Titel war das von allen gesteckte Ziel. Dafür haben sich alle verschworen, alles zu geben. In der Vorbereitung und ganz sicher auch im heutigen Spiel. Der Titel ist greifbar nahe.
Das Team ist vorbereitet. Die Stimmung gut. Alle Verletzungen wie verflogen. Alle gesund und munter. Nun soll es endlich losgehen.
Auch in Deutschland wartet man, zumindest die Hockeyszene, gebannt auf das Ereignis. Jedenfalls, wenn man der überwältigenden Anteilnahme auf unserer Fan-Mail-Seite glauben darf.
Da wir von den Fernsehanstalten nach wie vor stiefmütterlich behandelt werden und der FIH-Live-Ticker mit etwas Verzögerung arbeitet, wollen wir heute noch ein wenig mehr bieten. Ich werde unseren Webmaster per SMS mit den Toren versorgen. Und noch eine Möglichkeit, uns nahe zu sein, wird gegeben sein. Sport1, die Sportseite der Kirch-Kanäle, wird einen Live-Ticker schalten. Roland Neubauer, Hockeytorwart aus Bayreuth und von TUS Lichterfelde, jetzt ASV München, hat seine Redaktion für Hockey erwärmen können. Sie lassen sich per hauseigener Satelliten-Anlage das spanische Fernsehen einspielen, das trotz des schlechten Abschneidens der spanischen Mannschaft alle Spiele live überträgt und auch das Endspiel und werden von dort die Infos sofort weitergeben. Die Sport1-Seite ist dank Roland ohnehin sehr hockeylesenswert. So sind Sie vielleicht nicht im Bilde, aber trotzdem gut auf dem Laufenden.

Die Zeitungen hier in Kuala Lumpur haben ebenfalls mehrseitig das Endspiel zum Thema. Auf der ersten Sportseite ein großes Foto (des ohnehin meist fotografierten Spielers des Turniers, Florian Kunz), zusammen mit seinem "skipper"-Kollegen Paul Gaudoin. Kunz wie immer überragend.
Dann Stimmen der beiden Trainer in längeren Artikeln. Auch hier ein "shake-hands"-Foto von Bernhard Peters und Barry Dancer, dem australischen Coach. Paul Lissek analysiert Stärken und Schwächen beider Teams. Und dann jede Menge Prognosen über den Spielausgang. S. Kuhan, der malayische Spielführer: "Deutschland wird das Endspiel gewinnen. Sie sind stark in jeder Hinsicht." Baljit Singh Dillon, der indische Spielmacher und Rekordnationale, sieht die Australier vorn. " Die Australier sind die Favoriten für den Sieg wegen ihres Angriffsspiels. Und das ist gut fürs Hockey. Wenn sie so spielen wie gegen Holland am Donnerstag, glaube ich nicht, dass die Deutschen sie stoppen können."
Jorge Lombi (ARG), mit 10 Treffern zusammen mit Abbas an der Spitze der Torschützenliste, sieht beide Teams ausgeglichen. Die Deutschen stark in der Defensive, die Australier sehr schnell und ein Team das aufregend ist, es zu beobachten. "Ich habe jedoch das Gefühl, dass Australien das Extra-Quäntchen besitzt, um die Trophäe zu gewinnen." Ahmed Shahbaz, der wunderbare pakistanische Hockeyästhet der letzten fünfzehn Jahre, nebenbei ein netter, aufgeschlossener, zu allen freundlicher Sportler, sieht dagegen Deutschland vorn. "Deutschland hat gute Chancen zu gewinnen, wenn sie die ersten 20 Minuten überstehen. Die Australier haben eine gute Mannschaft, aber die Deutschen sind taktisch besser. Es wird ein großes Spiel werden, aber ich persönlich glaube, dass Deutschland einen leichten Vorteil haben wird." Und zum Schluß Song Seung-Tae, "unser Koreaner" aus Mönchengladbach. "Ich liebe den deutschen Stil. Die Deutschen sind taktisch das bessere Team. Sie sind erfahrener, während Australien die jüngere Mannschaft ist. Ich denke, die Deutschen werden den Titel gewinnen."
Wie sagte der Team-Chef? Schaun mer ma.
Womit ich nahtlos beim "Bayerischen Abend" bin, den unser Mann aus Regensburg, der Mann mit der ewig guten Laune, unser Doktor Andy Ibu Ziegenpeter Harlass-Neuking gestern Abend zusammen mit seinem plattdeutschen Kollegen aus der Bäderabteilung, Super-Mario veranstaltete. In Form eines Quiz, das es in sich hatte. Ausgestattet mit einem heftigen Bauch unter dem Puma-Trikot und echter bayerischer Kopfbedeckungen, begleitet von heimatlichen Klänger der Wildruther Herzbuben (oder wie immer die heißen) stellten die beiden den Spielen, die in Zimmerwertung antraten, heftige bayerische Kopfnüsse. Wollen Sie ein paar der 55 Fragen gleichen Kalibers zur Zerstreuung bis zum Endspiel mitraten? Wie wär's mit den folgenden:
- Was bedeutet in Bayern ein "Schwariwari" und woher kommt die Bezeichnung?
- Welche Karte bezeichnet man im Bayerischen Kartenspiel als "Bumpel"?
- Welche Stadt liegt am nördlichsten Punkt der Donau?
- Wie viele Regierungsbezirke hat Bayern und wie heißen sie?
- Bitte nennt vier Minister aus der Bayerischen Staatsregierung.
- Wie viel Kilometer Luftlinie ist Beverungen von Regensburg entfernt?
- Wie heißt die Sammlung der lateinischen Vagabundenlieder, die 1803 im Kloster Benediktbeuren gefunden wurde?
- Und eine Übersetzung war gefragt, die nach Wochen der Enthaltsamkeit allen besonders aus dem Herzen gesprochen scheint: "Do wuarade siari, bai I need glei a Bia griagad." So ähnlich ist auch die Vokal-Kombination im Ur-Malayisch.

Das war nicht einfach. Einige Antworten seien hier verraten. Auf die Frage, was in Bayern ein "Brunzkater"sein, wurde "Blasenentzündung", "liebestolle männliche Katze", "Junggesellenabschied" und "Liebeskummer" genannt. Richtig wäre der "5. Mann beim Skat" gewesen. Und mal ehrlich, wissen Sie, ganz spontan, die Namen des bayerischen Kommissar-Duos im "Tatort"? Und was ist ein "Woigla". Morgen früh zu befürchten. Nicht Schmerztablette, auch kein Opportunist, sondern ein Alkoholrausch.
Sie wollen wissen, wer gewonnen hat? Das norddeutsche Duo Bechmann/Green. Allerdings muß man wissen, dass bayerische Teilnehmer sowie der "Bunker" einen Malus in Höhe eines Drittels der erreichten Punkte erhielt. So blieb für Manager Bernd Schöpf im Gespann mit Junioren-Uli nur der letzte Platz. Immerhin mit einem Langenscheidt-Wörterbuch "Bayerisch-deutsch / Deutsch-Bayerisch" belohnt. Während Mike und Bechi künftig nur noch mit einem zünftigen Humpen "ihr Glaserl leeren" werden.
Na denn Prost.

Bleiben Sie uns verbunden - nie mehr als heute.

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sport-liches und Außer-sportliches.



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