Freitag, 8. März 2002

Positive Spannung


Wie sieht es aus im Team? Riesenfreude natürlich nach dem Spiel gestern. Aber kein Überschwang. Schon bald war die Zufriedenheit mit dem bisher Erreichten schon wieder gewichen und das ganz große Ziel im Auge. Gleich nach dem Spiel fuhr die Mannschaft zurück ins Hotel. Ruhe und Entspannung war erste Finalteilnehmerpflicht. Das zweite Halbfinalspiel stand nur für den Coach und seine Video-Crew auf dem Programm. Als wir gegen 23.30 Uhr zurück im Hotel waren, herrschte auf unserem Gang schon Bettruhe. Die Mannschaft weiß, was für sie gut ist. Auch heute überwiegend relaxen. Am Morgen ein wenig Entspannung mit "Psycho-Lotze", heute Abend gegen 17.30 Uhr die erste Einstimmung auf das Finale. Die Bäderabteilung muß keine Extra-Schichten fahren (Mario ist bereits einen dunklen Anzug für den zu erwartenden und im Internet beschriebenen Empfang in Beverungen einkaufen gegangen. China-Town ist sein Ziel. Hoffen wir, dass er das richtige findet). Alle Spieler sind wohlauf. Auch Björns Pferdekuß macht ihm immer weniger zu schaffen. Allein Käpt'n Kunz plagt sich mit der ihm Spiel erlittenen Kapselverletzung am Unterarm. Aber die ist für ihn kein "Beinbruch". Zur Not tritt er auch mit dem Kopf unter dem Arm an, wenn es um den Titel geht.

Alle Spieler haben sich heute erst einmal die aus den Fan-Mails durchklingende Begeisterung in Deutschland "reingezogen". Viele haben ja über ihren Laptop direkten Kontakt, alle anderen kommen ab und an in mein Internet-Café. Wir sind informiert und freuen uns über Ihre Anteilnahme. Die kommt in jedem Sinne gut an und wir freuen uns über jedes nette und originelle Wort. Weiter so, Deutschland! Und hockeyherzlicher Dank für Ihre Unterstützung.

Als ich gestern Abend den Spielbericht schrieb und die Torschützen festmachte, wurde mir bewusst, dass genau die beiden Konkurrenten von Tobias Hentschel um die letzten Nominierungsplätze unsere Tore gemacht hatte: Bechi und Witti. Ohne Tobias, der von hier hockeyherzlichst gegrüßt sei, zurücksetzen zu wollen, hatte in diesem Fall wohl eher der Trainerbauch als das bei Peters so bestimmende Hirn die richtige Entscheidung getroffen?

Zum Abschluß ein bisschen Statistik. Ziemlich viel wird hier erfasst (ich habe Ihnen ja von der Leipziger Datenbank berichtet). Zunächst einmal: die deutsche Mannschaft ist nicht nur sportlich erfolgreich, sie ist auch, zusammen mit den Südafrikanern, die fairste. Fünf grüne und nur eine gelbe Karte wurden gegen uns erteilt, die polnische Mannschaft liegt hier in Führung mit 14 Karten. Ob es da einen Zusammenhang zum sportlichen Erfolg gibt? Insgesamt ist das Turnier aber sehr fair, die meisten Karten sind grüne, es gab bisher keine einzige rote und nur ganz wenige 7m. Die Schiedsrichterleistungen sind ingesamt hervorragend. Das Spiel steht im Mittelpunkt. Wer dieses mit unfairen Mitteln (z.B. das in Deutschland viel zu wenig geahndete "Unterbrechen") stört, wird bestraft.
Was haben wir sonst an Zahlen zu bieten. Unsere Eckenquote, die ja katastrophal begann (0 % gegen Südafrika, 11,1 % gegen Spanien, 9,1 % gegen Belgien) weist inzwischen einen Turnierschnitt von 19,6 % aus. In den beiden letzten beiden Spielen gegen Pakistan und Korea wurden 50 % der deutschen Ecken verwandelt, auch gegen Holland bereits 33 %. Gegen uns wurden 16,0 % der Ecken zu Toren. Hier hatten wir einen dicken Hänger gegen Spanien (drei Ecken zwei Tore, 66,6%). Aber sonst konnte nur Abbas Clemens Arnold noch zweimal bezwingen. Ein Verdienst aber auch der tollen "Rausläufer" Christoph Eimer, Michael Green und Tibor Weißenborn.
Bisher haben wir - so jedenfalls die offizielle Statistik - 67 mal auf Gegners Tor geschossen. Clemens musste sich 30 Torschüsse erwehren. Wir erzielten dabei 13 Feld- und 9 Eckentore. Gegen uns wurden fünf aus dem Feld, vier durch Ecken und eine per 7m erzielt.
Gegen uns wurden 315 Freischläge verhängt, für uns 367. Noch einiges mehr hätte ich zu bieten. Aber von besonderem Aussagewert ist das alles nichts. Interessanter wäre noch, wie sich dieses alles im Vergleich zu den anderen Nationen darstellt. Darüber vielleicht ein ander Mal.

Zu guter Letzt noch die Aufklärung, warum die Spiele immer fünf Minuten nach der halben oder vollen Stunde (das Endspiel 20.35 Uhr, also 13.35 Uhr MEZ) anfangen. Das Fernsehen ist schuld. Um Zeit für die Ankündigung der Sendung zu haben, vielleicht auch für etwas Werbung.


Bleiben Sie uns verbunden, wir freuen uns auf Ihre Fan-mails.

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sport-liches und Außer-sportliches.



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