Nr. 86 - 17. Januar 2004

Restday

...nennt sich der Tag heute. Nach den Resten sehen, die vom Glanz der ersten drei Siege geblieben sind? Spiel um Platz 3 – das hatten wir schon lange nicht mehr. Aber eigentlich ist nur das passiert, was der Bundestrainer schon vor dem Turnier gesagt hat. Es wäre vermessen, einen Turniersieg zu erwarten gegenüber den Mannschaften der Weltelite, bei deren Begegnungen oft nur Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden, wenn das eigene Team völlig unvorbereitet zu diesen Spielen fährt. Insofern war Bernhard Peters auch gestern nicht wirklich sauer auf die Junx. Es war erkennbar, dass sie im Spiel alles gegeben haben, aber mehr war gestern nicht drin. Sowohl kräftemäßig als auch vom Kopf her. Der war gestern noch zusätzlich beschwert, weil zur Gewissheit wurde, dass wir nicht am Sonntag unseren Rückflug wie gedacht würden antreten können. Inzwischen haben wir mit einem finanziellen Extra-Aufwand zumindest 9 Leute + Schiedsrichter Stefan Brenner auf einen LH-Flieger über Singapur nach Frankfurt gehievt. Denn einige müssen am Montag zur Arbeit oder zur Uni (Bene Köpp hat als Jungreferendar Zensurenkonferenz und 7 Stunden Unterricht, zwei Stunden nach seiner Landung in Hamburg, zu erteilen. Andi Neuking am Dienstag zu operieren, Hupe seine Diplom-Arbeit abzugeben, Shneez seinen Dienst als PJ-ler in Rom anzutreten, Clemens bei Airbus Industries am Reißbrett zu stehen, soll sich das Praktikum nicht in den März und damit den über-über-nächsten Lehrgang verlängern. Und, und, und..)
Meine Steuermandanten müssen dagegen daran glauben. Nachdem es den ganzen Tag hin und her ging (bekommen wir noch Plätze, bekommen wir keine?), war irgendwann der Zeitpunkt gekommen, wo zu entscheiden war. Nichts ging mehr. Für die Maschine am Sonntag Abend hatten ohnehin noch 30 Passagiere bereits ein bestätigtes Ticket hatten, aber keinen Platz. Ihr Reiseschicksal morgen Abend ist ungewiss. Keine Chance, noch zusätzlich 25 Leute obendrauf auf den Flieger zu bekommen. Da half für die allerdrängendsten Fälle nur noch: zahlen. Und das auch nur, weil Siemens für uns noch ein paar Plätze blocken konnte. Wegen dieses leider zeitraubenden und zermürbenden Kampfes um die Heimreise war gestern auch keine Zeit für einen in-teamen Bericht, nicht einmal eine „short-corner“. Und für uns bleibt ein zusätzlicher Restday am Montag. Vielleicht mal eine Gelegenheit, von KL mehr als nur Hotel, Stadion und China-Market zu sehen (nein, ganz so schlimm ist es nicht). Unsere „Frau für alle Fälle“ Marita steht schon bereit und wird eine kleine private Stadtrundfahrt organisieren.

Noch ein paar Zahlen gefällig? Die malayischen Turnierorganisatoren erstellen wirklich viele anschauliche Statistiken (alle nach den Vorrundenspielen):
Torschützenliste

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HockeyHerzlichst

Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels

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