Short Corner 05 - 11. Februar 2003

   

Deutschland hat die Superstars - so feiern Weltmeister

Überwältigend – das Konzert gestern Abend von Klaus Hoffmann...
Aber es geht nicht um mich. Zurück nach Leipzig.

Bis zum Schlußpfiff waren Sie wohl noch im Bilde. Danach Jubel allenthalben. Wenn auch dosierter als in KL. Als Damen- und Herren gerade so richtig ins gemeinsame Feiern kamen, cool down. Offizielle Siegerehrung mit einem sehr langen (zu langen) meditativen Vortrag der Tanzwerkstatt Leipzig. Als endlich die Nominierung der besten Torhüter, Torschützen und Spieler, natürlich auch und zuerst im weiblichen Genus, erfolgte (Natascha Keller überall vorn, sicherlich auch noch besser als die ausgezeichnete französische Torhüterin, die in ihrem Aussehen sicherlich kein Ausdruck athletischen Spitzensports war. Was sich die Juroren da wohl gedacht haben), als es also endlich so weit war, nun die Weltmeister zu küren, war die Stimmung etwas dahin. Aber das war auch so ziemlich der einzige Schwachpunkt einer ansonsten überwältigenden WM. Toll, diese Kulisse von 6000 – 7000 Zuschauern (die Angaben über das Fassungsvermögen der Halle schwanken). Wann haben Sie das einmal erlebt, daß Hockey ausverkauft ist. Daß Sie, obwohl Sie schon am Morgen in die Halle kommen, zum Zeitpunkt der Endspiele keinen gescheiten Platz mehr finden. Daß selbst hinter den Toren alles besetzt ist. Die "Spielerfrauen" Jü und Julia fanden nur noch hier Platz, um ihre Heroen zu bewundern. Und dann eine ununterbrochene Lärm- und Anfeuerungskulisse. Der Schallpegel hielt sich unentwegt auf Jetstartniveau. Nur noch immer wieder angehoben durch Startrompeter Martin Schiereck. Zum Abschluß der Siegerehrung dann noch einmal ein Riesen-Hallenfeuerwerk, dieses Mal von der Leipzig-Olympia-GmbH um eine große 2012 herum entfacht.

Aber auch das Feuerwerk unserer Junx war wieder einmal überwältigend. In entscheidenden Situationen gelingt es ihnen immer wieder, ihre beste Leistung abzurufen. Alle Spieler konzentriert bis unter die Haarspitzen. Unglaublich, wie Björn Michel und Olli Domke immer da sind, wenn es darauf ankommt. Die Eltern Domke müssen an diesem Tag vor Glück und Stolz auf die Söhne irgendwo an der Hallendecke geschwebt haben. Toll, was "CD" und Olli geboten haben. Aber auch alle anderen ohne Fehl und Tadel. Die Polen chancen- und bald schon mutlos.

Nach der offiziellen Feier dann Feiern mit den Fans. Ganz profan am Bierstand. Und so nach und nach ging es in die Champions Bar (die hieß schon vorher so) unseres Hotels. Einige waren zwar fast direkt nach Spielende nach Hause geeilt (der auch nach Diplom-Perfektion strebende Hupe, Olli, Bernie, ich). Aber wie mir Augenzeugen berichteten, ging es noch lange heiß her, wenn auch nicht überschäumend. Eine große Players-Party, dieses Mal spontan entstanden, mit allen Teams. Besonders zwischen den Mädels aus Südafrika und den Junx sollen besonders die bilateralen Beziehungen entwickelt worden sein. Aber auch zwischen den Weltmeisterinnen und Weltmeistern mehr als Eintracht. "We have a dream", von beiden Teams zur Aufführung gebracht. Deutschland sucht nicht länger seine Superstars. Hier sind sie. Trikottausch von Flocke mit Anneke Böhmert (nein, ganz züchtig in einem Nebenraum). Wie Flocke in das Kleidchen gepaßt hat, verschließt sich mir noch. Wo sind Fotos? Freundin Julia war dagegen in aussrichtsreichen Verhandlungen um das Trikot der Nr. 10 von NZL, der hatte ungefähr mein Format und durfte auch ein paar Minuten bei der WM dabei sein, weil er sich ins Team eingekauft hatte. Ein verbindender Abend. Witti und Steffi Hiepen kamen gar nicht mehr auseinander. Nein, nicht was Sie denken, Sie hatten sich mit ihren Medaillen verheddert. Auch Britta Becker war gut drauf, endlich einmal wieder in ihren Kreisen feiern zu können (Ehemann Johannes B. hütete derweil die Kinder). Völkerverständigung der besten Art. Amerikaner und Afrikaner, Australier und Europäer in friedlichem Feiern vereint. Hoffen wir, daß auch anderswo sich die Jugend der Welt nicht zu anderen Begegnungen verleiten läßt.


Zum Abschluß ein großer Dank an alle Fans. Die in der Halle in Leipzig, die überwältigend waren. Die zu Hause, die uns vor allem immer wieder per Fanmail oder SMS unterstützen. Besondere Grüße an Karina und Kalin in KL, die immer präsent sind und Marita, unsere gute Seele ebenda, die am Liveticker nach mitternächtlicher Ortszeit unser Endspiel verfolgte und direkt nach Spielschluß ihre Glückwunsch-SMS übersandte.

Ein ganz, ganz großer Dank den Leipziger Organisatoren. ATV- und Sachsen-Chef Gerhard Langner hatte ein in jedem Sinne riesiges Team beieinander, die trotz der Organisationszwänge einer 24-Mannschaften-Veranstaltungen nie ihre Liebenswürdigkeit, nie ihre Herzlichkeit abstreiften. Danke auch an unsere süße kleine Betreuerin Tina. Ihr habt das alle toll gemacht. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen in Leipzig.


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

  Foto: Julia Ecker

Besonders im knappen Halbfinale um den ersten Hallen-WM-Titel hatte das virusgeschwächte Team ihrem Keeper Steffen Erlewein einiges zu verdanken


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Julia Ecker

Foto: Julia Ecker

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