Short Corner 06 - 18. Februar 2003 |
|||||||
Gold-Hamster Am Wochenende schon wieder neue Gelegenheit, Titel einzuheimsen. Dieses Mal nur mit Teilen des Teams, dazu noch verteilt auf vier Mannschaften: Endrunde der Deutschen Meisterschaft. Verdienter Sieger und von allen Beteiligten (auch den Gegnern) anerkannt beste Mannschaft – der Münchner SC. Das sah fast wie Nationalmannschaftshockey aus. 10 gleichwertige Feldspieler, häufiges Wechseln, deshalb schnelleres Spiel als die Konkurrenz und viele klasse Kombinationen. Das schönste Tor der Ausgleich zum 5:5 im Finale gegen den Dürkheimer HC ( mit Quietschi Erlewein, der zum besten Torhüter des Turniers erkoren wurde und der "Legende" Christian Mayerhöfer, der elegant wie eh und je durchspielte und noch Jahrzehnte spielen kann, so begnadet, wie er dort wirkte). Da wurde der Ball direkt über fünf Stationen von vorn rechts einmal um den Kreis herum bis zum Torschützen gespielt und verwandelt. Da merkt man, daß mein Lieblingsspieler Regie führt. Der Spieler der DM, Christoph "Shneez" Eimer. Mit der silbernen Hockeykugel wurde allerdings, das war durchaus auch angemessen, Christoph Zeller ausgezeichnet. Vermutlich als Gesamtkunstwerk. Er war wohl über die Saison der überragende Stürmer der Bundesliga und auch während der Endrunde herausragend, sehr schnell, sehr torgefährlich (gemeinsam mit Philipp Weinhold auch bester Torschütze). Da steht Bernie schon wieder ein neues Talent ins Haus. Aber der Gold-Hamster der letzten drei Wochen ist trotzdem Shneez. Europa-, Welt- und Deutscher Meister innerhalb von drei Wochen, das ist Guiness-Rekord-reif (paßt nicht, die Junx sind ja dem Gerstensaft abhold). Gefeiert wurde aber gleichwohl heftig. Zunächst auf der siebenstündigen Busfahrt mit den Fans (zünftig in Lederhosen) im Bus und dann in München weiter bis in den frühen Morgen. Und am Nachmittag dann schon wieder Empfang im Rathaus, vor den jubelnden Massen auf dem Rathausplatz, die trotz bibbernden Kälte toben... Ach nee, das ist ein anderer Film und kommt so höchstens in Sunkelschen Radio-Reportagen vor. Pechvogel einmal mehr Justus Scharowsky, der im Endspiel nicht dabei sein konnte. Ein zunächst harmloser Ausrutscher auf einem Schläger im Halbfinale verursachte aus heiterem Himmel am Sonntag Morgen einen dicken Fuß, der die die Achilles-Sehne belastete. Gold-Hamster und Fast-Mediziner Shneez diagnostizierte jedoch eher eine Bänderdehnung. Nord-Hamstern Das Titelhamstern geht aber auch im Norden weiter. Gleich zweimal war in der letzten Woche Welthockey-Spieler Dr. Michael Green aktiv. Zunächst wurde ihm vom Senat in Hamburg der Gerhard Stöck-Preis verliehen, den nur sehr verdiente Meister des Sports für herausragende Leistungen erhalten. Michael ist nun der Uwe Seeler des Hockeys in der Hansestadt. Und "uns Michael" setzte gleich noch einen drauf. Er wurde auch zum Sportler des Jahres gekürt. Diese Wahl wird in Hamburg von den Spitzensportlern selbst vorgenommen. Alle Meister der Stadt des vergangenen Jahres, so an die 240 Sportler, werden eingeladen, dürfen abstimmen und entschieden sich für Michael, der immerhin den Leichtathleten Ingo Schulz knapp hinter sich ließ. "Aber nun ist es erst einmal genug mit Einzeltiteln", so Michaels Kommentar, "ich will jetzt wieder einen Mannschaftserfolg – den Europatitel im September." Feste feiern, wie sie fallen. Oder auch nur Feste feiern. Michael ist immer dabei, so auch am Freitag in Berlin. Geburtstagsfeier bei Spitzenseglerin Uli Schümann in Berlin, kennengelernt im Club der Besten. Hupes Welt nun wöchentlich Auch unser Bernie, in der Woche leider mit Fieber im Bett und nur zum Endspiel nach Bonn geschleppt, wurde – es ist schon einige Zeit her – daheim geehrt. Von Einheimischen erfuhr ich, daß er sich gleich nach der WM im vergangenen Jahr ins Goldene Buch der Stadt Rheine eintragen durfte und in diesem Jahr zum "Trainer des Jahres" gekürt wurde. Aber es gibt auch ein Leben hinter den Medaillen, Pokalen, Auszeichnungen. Das normale Leben. Mit "Büchern, Büchern, Büchern" (Originalton Emmel) beschrieben. Oder mit Prüfungen. Auch die dritte der vier Biologie-Prüfungen (dieses Mal im Fach Genetik) von unserem Hupe mit Bravour direkt nach der WM absolviert (mit 1,7 mal wieder). Nun steht nur noch Botanik aus (das ist die Sache mit den Blümchen). Ich erwischte ihn gestern gleichwohl in tiefer Depression. Er war beim Zahnarzt gewesen, hatte tierisch Hunger – und durfte mehrere Stunden nichts essen. Höchststrafe für Hupe. "Meine Zähne sind so schlecht." "Du ißt wohl zu viel Süßes?". "Ja, vor allem in der Nacht, ohne danach Zähne zu putzen." Auch auf anderem Gebiet war Hupe in der letzten Woche erfolgreich. Er hat sein Punktekonto kräftig erhöhen können – in Flensburg (ich bin trotzdem mit 11 Punkten, alles Hockeyfahrten, noch Tabellenführer. Aber wenn ich weiter brav bin, sind sie im Juli alle weg). Hupe wollte nach der EM in Santander verständlicherweise schnell nach Haus. 147 km bei verkehrsarmer Autobahn, des Nachts, ohne besondere Vorkommnisse eine machbare und nicht machnahe Geschwindigkeit. Die Verkehrsordnung ließ dort jedoch nur 100 km zu. Nun wird sich Hupe eine Zeit von seiner Pappe trennen müssen. Günstig wäre der August/ September, da sind wir eh nur auf Reisen. A propos Hupe. Er wird ab sofort uns alle wöchentlich, auch außerhalb von Nationalmannschaftsmaßnahmen, mit seinen hintersinnigen Betrachtungen in "Hupes Welt" erfreuen. Immer samstag gibt er künftig seine köstlichen Erkenntnisse über den Lauf der Hockeykugel und der Welt zum Besten. Ich freue mich riesig – und lerne gerade eine neue Sprache.
Bleiben Sie uns verbunden – |
Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels
« (HistoryBack)
Clemens Arnold, Björn Emmerling und Philip Crone mit der Hallen-EM-Trophäe Jamilon Mülders war nach dem Gewinn des WM-Titels Ziel mancher Autogramm-jäger Mannschaftsarzt Dr. Andreas Neuking mit Oliver Domke bei der WM 2002 in Kuala Lumpur Dr. Michael Green mit seiner Mutter bei der WM 2002 in Kuala Lumpur WM 2002 in Kuala Lumpur - Philip Crone mit Fans und heißgeliebter Schokolade
Fotos |
||||||
|