Short Corner 16 - 19. Mai 2003

   

A- vs. P-Team - Attraktiv und preiswert

Attraktiv und preiswert – durchaus auch ein Attribut für Hockeyauftritte unserer Nationalteams. So bis gestern in Worms. Aber anziehend scheint der Weltmeister in der Hockeyszene scheinbar nicht überall zu sein. Keine hundert Zuschauer fanden sich gestern morgen bei allerdings durchwachsenem Wetter mit nicht nur vereinzelten Schauern auf der Wormser Jahnwiese ein. Dabei hatten sich die Wormser Organisatoren alle Mühe gegeben, Festzelt, Gastronomie rundherum, allerlei Unterhaltungsprogramm. Bernhard Peters hat es in einem Interview mit der "Rheinpfalz" sehr deutlich gesagt. Ein solches Zusammentreffen der besten deutschen Hockeyspieler und deren Spiele gegen nicht die schlechtesten Mannschaften in der Welt (Malaysia immerhin WM-Achter, Ägypten Zweiter in Afrika) muß doch auch für Übungsleiter Anlaß sein, den eigenen Zöglingen Anschauungsunterricht zu bieten. Dabei gibt es mit Mannheim, Ludwigshafen, Mainz, Rüsselsheim, Dürkheim, Frankenthal, Speyer, Alzey doch zahlreiche Hockeystädte im Umkreis von weniger als 50 km. Schon etwas bitter für die Weltmeister und die Junx vom Perspektivteam, vor fast leeren Rängen spielen zu müssen. Ebenso enttäuschend sicherlich für die wackeren Organisatoren von der TG Worms, die zudem auch das wirtschaftliche Risiko tragen mußten.

Trotz dieser etwas trostlosen Umstände, den Rest besorgte das Wetter, gab es ein reizvolles Spiel zwischen A- und P-Team. Die einen waren ehrgeizig, die jungen Konkurrenten, die an ihren Stammplätzen rütteln wollten, in die Schranken zu verweisen. Und die zum großen Teil noch Junioren wollten mit den Etablierten die Kräfte messen und das Rennen um die Nachfolge eröffnen. Allerdings merkte man den Jungen doch einen gewissen Respekt an und viele von ihnen hatten nach dem Bundesliga-Doppelwochenende zuvor, den beiden Junioren-Länderspielen gegen Ägypten und der harten Trainingswoche mit weiteren Test- und Länderspielen doch einiges in den Knochen. Beide Teams konnten nicht in bester Besetzung antreten. Beim A-Team fehlte bekanntlich Hupe, der sich verletzt nach München zurückbegeben hatte, aber jederzeit per SMS und Mobiltelefon am Geschehen teilnahm. Auch Christian Wein war noch Samstag Abend nach dem Spiel gegen 22.00 Uhr nach Düsseldorf gefahren, um am frühen Morgen um 6.45 Uhr nach Barcelona zurückzufliegen. Denn hier stand für ihn bereits mittags das erste im Playoff-System (best of three) ausgetragene spanische Endspiel (gegen Egara Terrassa) an (Pokalsieger ist sein Team vom RealPolo-Club de Barcelona, wie der regelmäßige Short-Corner-Leser weiß, bereits). Auch gestern war Christian erfolgreich. 4:1 für seinen Verein und Christian war unter den Torschützen.

Ballyhoo

Beim P-Team konnte Max "Beckham" Jesse nicht mittun. Nach einem Pferdekuß eines Ägypters war er auch noch kurz vor Spielschluß dieses Spiels umgeknickt. Bevor das Spiel losging, noch etwas Ballyhoo. Schon beim Frühstück wurden die Youngster verbal in die Schranken verwiesen. "Gibt es Nationalhymnen und Wimpeltausch?" - fragte mich Käptn Kunz kurz vor Spielbeginn. "Natürlich, und es sollen auch Gastgeschenke ausgetauscht werden", meine Erläuterung. "Kein Problem, die kriegen Schnuller", seine schlagfertige Antwort. Dann ging es richtig los, die Mannschaften schenkten sich nichts, aber es blieb immer fair. Die Eckenausbeute von 8:2 macht die Überlegenheit des A-Teams deutlich. Dennoch konnten sich einige P-Player gut in Szene und in die Notizbücher der Trainer Peters, Decher und Forstner setzen. In Leipzig über Pfingsten kommt es zur Revanche. An jedem Abend wird es dort nach hartem Training tagsüber zu Spielen A-Team gegen P-Team kommen. Immer wieder erstaunlich für alle Außenstehenden, mit welchem Engagement alle Junx an solchen Tagen nach so extremen Belastungen noch Spielfreude zeigen und scheinbar nicht totzukriegen sind.

Trotzdem kommt auch der Spaß selbst in solchen Spielen nicht zu kurz. Beim Stand von 5:1 stach Bechi scheinbar ein wenig der Hafer und er schlug Bernhard Peters, sich eben anschickend, wieder eingewechselt zu werden, ein neues Einsatzgebiet, das Mittelfeld vor. Großes Abwinken des Bundestrainers. "Du solltest mal in der Bundesliga schauen, wenn ich dort spiele", warb Bechi weiter. "Wenn Du dort im Mittelfeld spielst, habe ich frei!", der Konter des Krefelders Machen Sie sich selbst ein Bild: am kommenden Sonntag das Bundesligaspitzenspiel UHC – Der Club an der Alster, 17.00 Uhr Wesselblek.

Nachtrag

Das letzte Turnierspiel zwischen Malaysia und Ägypten entschied das Team von Paul Lissek mit 2:0 für sich. Damit wurde Malaysia Turnierzweiter mit 6 Punkten, 3. das P-Team mit 3 Punkten und 4. ohne Punkt Ägypten.


Bleiben Sie uns verbunden –

HockeyHerzlichst

  Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels


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Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Clemens Arnold, Björn Emmerling und Philip Crone mit der Hallen-EM-Trophäe


Foto: Herbert Bohlscheid (www.sportfoto.tv)

Jamilon Mülders war nach dem Gewinn des WM-Titels Ziel mancher Autogramm-jäger


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Mannschaftsarzt Dr. Andreas Neuking mit Oliver Domke bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


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Dr. Michael Green mit seiner Mutter bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

WM 2002 in Kuala Lumpur - Philip Crone mit Fans und heißgeliebter Schokolade



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