Short Corner 29 - 1. August 2003

   

Das Team fürs Team

Sicherlich mag sich der eine oder andere gewundert haben, wie viele Namen in den letzten Tagen gefallen sind, die in der Vorbereitung auf die EM eine Rolle spielen. Bernhard Peters überlässt nichts dem Zufall und hat sich deshalb über Jahrzehnte Experten herangezogen, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen. Längst besteht der Staff nicht nur aus Trainer und Betreuer, Arzt und Physio, sondern vielen weiteren Spezialisten, die dem Head-Coach zuarbeiten und der den Experten-Rat einbringt. „Wenn wir besser sein wollen als die anderen, dann gewinnen wir hier die letzten 10 %, die den Unterschied ausmachen“, ist Bernhard Peters Credo. So stand heute wieder das Sprint-Training mit Benno Eicker an, der regelmäßig bei Lehrgängen zur Mannschaft stößt, um alle noch schneller zu machen. Wenn man sieht, wie Sascha Reinelt derzeit seinen Gegnern einfach wegrennt, wenn er keinen anderen Weg sieht, den Ball schnell im Spiel zu halten, dann ist das auch Bennos Werk. Noch nie war Sascha in den letzten sechs Jahren, seitdem seine Schnelligkeit regelmäßig getestet wird, so schnell wie heute. Diese Tests nimmt sein vielen Jahren Rainer Schrey vom Olympiastützpunkt Frankfurt vor. Ich habe vor ein paar Tagen darüber berichtet (Quick-Step). Geschicklichkeit, Beweglichkeit und viele andere athletische Voraussetzungen werden von ihm mittels standardisierter Tests immer wieder über das Jahr kontrolliert und in Handlungsanweisungen für ein dosiertes Training umgesetzt. Spätestens zwei Tage nach diesen Tests, die immer am Beginn eines Lehrgangs stehen, liegt seine Analyse und sein Trainingsplan für die Spieler schriftlich vor. Noch häufiger erfolgen die berüchtigten Laktat-Tests, die seit mehr als einem Jahrzehnt von Stefan Mücke vorgenommen werden. Der macht das inzwischen auch fast für die gesamte Fußball-Bundesliga (allerdings die Frage, inwieweit seine Tests dort auch von den Trainern angenommen und umgesetzt werden). Wer es nicht weiß, „so nebenbei“ ist Stefan auch noch der Assistenz-Trainer von Winnie Schäfer und mit ihm derzeit für die Fußball-Nationalmannschaft Kameruns tätig. Seine Tests sind inzwischen so ausgefeilt, dass er sehr exakte Trainingspläne erarbeiten kann, die vor allem dazu dienen, die Erholungsfähigkeit der Spieler im Spiel, aber auch in den für Hockey typischen Turnieren mit fast täglichem Spiel, zu entwickeln. Und dabei kommt es zu dem Paradoxon, dass man um mehr zu erreichen, weniger tun muß. Nicht zeitlich, sondern langsamer laufen, um besser zu werden. Die Erholungsfähigkeit zu steigern. Auf diese Weise gelingt es, wirklich dann topfit zu sein, wenn große Meisterschaften und letztlich die Endspiele anstehen. Bernhard Peters verlässt sich voll und ganz auf diese langjährig gemeinsam gemachten Erfahrungen. Heute Nachmittag ist auch „Psycho-Loddar“ wieder da. Unser Sportpsychologe aus Bergisch-Gladbach, der regelmäßig bei Lehrgängen mit der Mannschaft arbeitet. Gestern Abend stand dann noch eine medizinische Beratung durch Frau Dr. Platen, einer ehemaligen Handball-Nationalspielerin, auf dem Programm. Ihr Team hatte seit Lehrgangsbeginn die Mannschaft auf Herz und Nieren untersucht, immer wieder Blut- und Speichelproben, Belastungstests auf dem Fahrrad, etc. Und gestern Abend bekamen die Spieler dann ihr individuelles Ergebnis präsentiert mit genauen Angaben, wie die Ernährung ausgerichtet werden sollte, welche Vitamine und Mineralien besonders zugeführt werden sollten, etc. Dieses Mal nicht dabei, aber in Amsterdam und Barcelona wieder beim Team, unser Video-Mann Werner Wiedersich, der sich auch immer wieder um die Entwicklung der Eckentechnik, zusammen mit den Experten vom Institut für angewandte Trainingslehre in Leipzig, Gedanken macht. Und natürlich werden ganz viele Weichen und Wege vom Sportdirektor des DHB, Dr. Lutz Nordmann, gestellt, der all diese Hilfen, zudem die Unterstützung daheim durch die Athletik-Trainer koordiniert und organisiert. Sie sehen, nur wenig wird dem Zufall überlassen. Erfolg kommt nicht von ungefähr. Aber wie gesagt, es geht um die letzten 10 %.


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Björn Michel und Christoph Bechmann 1999 beim Gewinn des Europameister-Titels


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Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

Clemens Arnold, Björn Emmerling und Philip Crone mit der Hallen-EM-Trophäe


Foto: Herbert Bohlscheid (www.sportfoto.tv)

Jamilon Mülders war nach dem Gewinn des WM-Titels Ziel mancher Autogramm-jäger


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Mannschaftsarzt Dr. Andreas Neuking mit Oliver Domke bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


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Dr. Michael Green mit seiner Mutter bei der WM 2002 in Kuala Lumpur


Foto: Dieter Reinhardt (info@direvi.de)

WM 2002 in Kuala Lumpur - Philip Crone mit Fans und heißgeliebter Schokolade



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