Mit Goldbärchen zum Gold?
Ernährungsberatung stand gestern und heute mit auf dem Stundenplan des Leipziger Lehrgangsmarathons. Auch jetzt, während ich dieses schreibe und die Mannschaft gleich einen Schritt von mir dem Kölner Ernährungswissenschaftler Hans Braun über das richtige Trinken lauscht. Nein, nicht was Sie meinen. Das betrifft nur die neue Hockeyaufgabe meines Kollegen Bernd Schöpf, der nun die Herren von ETUF Essen auf den Bundesligaaufstieg vorbereiten will („Was Krupp in Essen, ist Schöpf im Trinken“). Nein, es geht um die ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Trainings und des Wettkampfs. Seit Jahren ein Augenmerk von Peters, der regelmäßig das Training unterbrechen lässt, um dieser Forderung gerecht zu werden. Und im Spiel ist die erste Handlung, wenn ein Spieler beim Interchanging den Platz verlässt, den von der Bäderabteilung gereichten Nutraxx-Drink zu nehmen. Braun lobte uns gleich einmal, dass er noch nirgendwo eine so konsequente Umsetzung dieser Maxime beobachten konnte. Gestern ging es erst einmal um die feste Nahrungszufuhr. Braun erläuterte plastisch, worauf es ankommt. Vor allem auf die Ausgewogenheit, das rechte Maß. Und dann für Leistungssportler vor allem auf die schnelle Zufuhr von Kohlenhydraten und diese am besten im Verhältnis 6:1 zum Fettanteil der Nahrungsmittel. Also wie schon bekannt: Pasta, pasta, pasta. Aber Braun ist nicht dogmatisch. „Ihr könnt es auch anders machen. Aber um die Speicher wieder aufzufüllen, müsstet Ihr statt einer Portion Pasta 6 kg Salat essen.“ Eh alle Hasen werden, bleiben wir also bei gewohnter Kost. Die Frage allerdings, wie es um die Lieblingsgerichte dieser Zeit, die Burgers, Pringles, Gummibärchen steht. Braun ist kein Purist. Alles möglich, aber man muss wissen, dass man bei einer Packung Pringles den Energiebedarf eines Halbmarathons abdeckt. Oder er erzählt von einem ehemaligen Fußballprofi, der sich beklagte, in kürzester Zeit 5 kg zugenommen zu haben, nur weil der die kostenlos angebotene Powerbar-Riegel des damaligen Sponsors im Übermaß genossen hatte(täglich fünf, sie waren ja umsonst. Und jeder einzelne hatte 1500 kcal). Vielseitigkeit ist gefragt. Der Leistungssportler Obelix ernährte sich viel zu einseitig. Und es darf durchaus schmecken. Auch die Glücksenzyme (ständige Maxime unseres Mannschaftsarztes Ibo) wollen nicht vernachlässigt werden.
„Und was ist mit den Gummibärchen?“ – fragte Liebhaber Nr. 1 Björn Emmerling, dem ich zu jedem Lehrgang ein Kilogramm aus dem Berliner Bärenland mitbringen muss. „Gummibärchen sind nichts anderes als Wasser und Zucker. Bringen nichts, schaden auch nichts. In Maßen genossen, wie bei allen Zusatzmitteln, wenn denn die Grundversorgung gewährleistet ist.“ Da habe ich heute morgen also nichts falsch gemacht, als ich unserem Geburtstagskind Shneez Eimer zum 27. die obligatorische Packung englischer Weingummis („ohne Fett“ und – ganz lecker – mit Gelantine nur aus Schweineschwarten, da kommt Appetit auf, hm?) auf den Frühstückstisch legte.
Heute Mittag geht es heim, ehe wir uns schon am Samstag in einer Woche in der Limburger Jugendherberge wieder treffen. Bei Frau Hebbe, die vor allem wegen ihrer Pizza-Brötchen berühmt ist. Nicht ganz optimal im Sinne unseres Ernährungswissenschaftlers, aber sehr lecker.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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