In der Niederlage stark
Nun wollte ich Ihnen heute eigentlich berichten, dass eine der herausragenden Eigenschaften der Junx ist, wie sie mit Niederlagen umgehen. Das kommt nicht so oft vor und deshalb ist der Umgang mit Spielen, in dem man nicht so recht ins Spiel kam, viele Fehler machte, einfach schlecht war, bemerkenswert. Nun haben wir heute schon wieder verloren. Ich hoffe, dass die Fehleranalyse nicht zu schlechter Gewohnheit wird.
Was ich Ihnen erzählen will, ist, was passiert, wenn mal so ein Spiel wie gestern richtig daneben geht. Oder auch eines wie kürzlich in Mönchengladbach, als wir im ersten Spiel, wenn auch knapp, gegen Australien verloren und deutlich unterlegen zu sein schienen.
Dann gibt es in der nächsten Besprechung nicht etwa das vermeintliche Trainerdonnerwetter. Sondern Bernhard Peters fragt eher die Mannschaft, selbst einmal zu sagen, woran es ihrer Meinung gelegen haben könnte. Die Köpfe gehen dann nicht betreten nach unten, sondern die Spieler sind – wie ich finde – sehr selbstkritisch in der Lage, die Fehleranalyse zu beginnen. Da werden dann niemals schlecht gemähter Rasen, Schiedsrichter, Unzulänglichkeiten Dritter herangezogen, sondern vielmehr sehr gut die eigene Situation reflektiert. Meistens fängt Hupe an, seine Eindrücke zu beschreiben, Fehlerquellen anzureißen. Tibor ist immer ein sehr selbstkritischer Analytiker, der sehr präzise die mentalen, aber auch die spielerischen und taktischen Fehler aufdecken kann. Viele bringen sich in solche Diskussionen ein. Für den Trainer, aber auch für die Spieler selbst ergeben sich oft daraus eine hervorragende Analyse und damit der Ansatz zum Besseren. Nach dem verlorenen Australien-Spiel beschrieben alle vor allem die Härte des australischen Spiels und die eigene Furcht vor dieser Spielweise. Die gemeinsame Konsequenz, wir lassen uns nicht einschüchtern und halten dagegen. So kam es am nächsten Tag. Die Aussies wurden nach einem hervorragenden Kampf deutlich mit 4:2 besiegt.
Auch heute gegen die Spanier hatte sich das Team viel vorgenommen. Das Spiel wurde auch eher von uns bestimmt (7:4 Ecken). Nach dem 2:2 zur Halbzeit hatte Timo Weß bei einem Eckenableger viel, viel Zeit, um das 3:2 zu machen und verzog leider. Durch zwei dumme und überflüssige Fehler ermöglichten wir innerhalb von zwei Minuten den Spaniern und Paul Amat das 4:2. Damit war das Spiel noch lange nicht gelaufen. Aber wir schafften es heute nicht, dafür die Spanier und Paul Amat das 5:2 mit einem Konter. Morgen früh die Fehleranalyse nach einer Niederlage. Ich hoffe, die letzte in diesem Jahr.
PS Jubiläen
Zwei Jubilare konnten wir heute verzeichnen. Christian Schulte machte sein 100.Länderspiel und wurde vom DHB-Präsidenten Stefan Abel besonders geehrt. Gefühlt hat er, denke ich, mehr als 250 gemacht. Und er ist sicherlich der Nationalspieler, der die meisten Spiele immer positiv wirkend, auf der Bank verbracht hat. Ein ganz besonders hockeyherzlicher Glückwunsch auch von mir, der ich ihn in den letzten sechs Jahren begleiten durfte. Das war immer eine Freude, Schüti.
Das kann ich in einigen Jahren sicherlich auch über unseren Youngster, Moritz Fürste, schreiben, der ein neues belebendes Element darstellt und viel Spielwitz und Lebensfreude (oder umgekehrt oder alles zusammen) einbringt. 25. Länderspiel.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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