Kahlschlag
Sie warten sicherlich auf Berichte ueber das eine oder andere Missgeschick, einen Fehltritt, Schabernack oder einen “Scharowsky”. Nichts davon. Ich glaube, Justus wird alt. Die Mannschaft trainiert von frueh bis spaet, zieht sich sofort in die kleinen Chalets zurueck wie die Haeuschen hier genannt werden und ruht sich aus. Allenfalls einmal ChampionsLeague wie gestern Abend. Auf einem Kanal live Werder Bremen, dessen Torhueter Sebastian Draguhn 85 Minuten lang in die Nationalmannschaft berufen wollte. Auf dem anderen Kanal ebenfalls live Barca vs. Chelsea. Da teilten sich die Fussball-Neigungen. Auch das Bayern-Spiel wird hier heute Abend live zu sehen sein. Sonst nur noch Playstation allueberall und ab und zu lauter Jubel, der von den Haeusern herueber weht, wenn“dragon” wieder einmal vom Zimmergenossen Jambo-Curry Montag besiegt wurde.
Präzision am Hinterkopf (Foto: © Carlos Nevado)
Aber sonst, wie gesagt, keine besonderen Vorkommnisse. Sieht man von Co-Trainer Torsten Althoff ab, der gestern Abend die gute Idee hatte, sich in der Dunkelheit und ohne Spiegel das Haupthaar zu stutzen. Der afrikanische Sommer schreit nach modischen Astronautenlook. Den Schersatz her und ab das Haar. Schien er doch durch naehere Bekanntschaft zu einer neuseelaendischen Schafzuechterin einschlaegige Kompetenz erworben zu haben. Oder wo hatte er da seine Augen?
Spiessrutenlaufen fuer Totte
Als Zimmergenosse Andrew Meredith fuer kurze Zeit zurueck ins Haus kam, traute er seinen Augen nicht. “Ja, hinten konnte ich nichts sehen!” – Torstens Ausflucht. Er hatte sich fuerchterlich zugerichtet. Bis zu den Ohren vom Nacken herauf Kahlschlag. Und das mit Treppen und Fransen, wie vom allerletzten Dorfbarbier besorgt. Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung und so ist seit gestern Abend Spiessrutenlaufen fuer den armen Totte angesagt. Zumal Busenfreund Andrew erst einmal die vorsorglich tief in den Nacken gezogene Kappe in den naechsten Baum besorgte. “Welcome in our world”, die herzige Begruessung durch den australischen Glatzentraeger, als sich Torsten erstmals im Kreise des Staff zeigte. Und damit er es hinter sich brachte, gleich ein Besuch im Kommunikationszentrum, der Baederabteilung, wo er sich weitere Sottisen abholen musste. “Karneval ist doch vorbei.” Und “so kriegste keine”, der Kommentar des Kaeptns. “Zurueck fliegste nicht mal economy”, unter Anspielung auf den up-grade, den sich Torsten bei einer Karnevalsbekanntschaft in Gestalt einer LH-Flugbegleiterin fuer unseren Hinflug beschafft hatte. Auch heute morgen beim Fruehstueck ging es weiter. Carlos musste schallend lachen. Bei Sonnenschein sah alles ja auch noch viel schlimmer aus. Aber es waechst ja wieder. Bis zur Heirat, lieber Torsten (ich empfehle eine Friseuse), wird alles wieder gut.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
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