Sehr Intimes
Unsere Rubrik laesst es eigentlich staendig vermuten, aber heute muessen wir einmal auf ein Thema zu sprechen kommen, ueber das eigentlich nie gesprochen wird. Wie steht es um das Sexualleben der Leistungssportler auf langen Lehrgaengen, fern der Heimat und der Liebsten. Das Wort Lagerkoller drueckt dieses nur unzureichend aus. Von Sepp Herberger weiss man noch, dass er seinen Helden von Bern das Geluebde von der sexuellen Enthaltsamkeit abforderte. Die Fussballer heute zelebrieren ihre Weltmeisterschaften (wegen der hohen koerperlichen Belastung der Spieler vermutlich) ueber mehr als vier Wochen. Ab und an werden den Heroen dann medienwirksam fuer einen Tag die Spielerfrauen zugefuehrt. So viel Aufwand ist im Hockey nicht finanzierbar (obwohl die Spieler schon hier und da ueber den hohen Betreuer/Spieler-Koeffizienten laestern. “Betreutes Wohnen”, Tibor Weissenborn heute morgen spitzzuengig. “Ja, macht man bei Schwererziehbaren”, die schlagfertige Antwort unseres Psychologen Hans-Dieter Hermann.
Aber zurueck zum Thema. Tatsache ist, dass auch waehrend harter Lehrgaenge Sexualhormone produziert werden und zum Ausbruch draengen. Man spuert es immer wieder, gegen Lehrgangsende werden die Gespraeche sexlastiger, die Fantasien entwickeln sich. Alle weiblichen Wesen (Putzfrauen eingeschlossen) nehmen die Gestalt von Liebesgoettinen an. Besonders angetan haben es den Junx hier in der Maennergesellschaft von Potchefstroom die Damen vom Catering, die unsere Mahlzeiten besorgen. Besonders eine sich sehr offenherzig gebende junge Dame (Osteopath Gerhard Gross vom Chiemsee wuerde von viel Holz vor der Huetten sprechen) hat es den Junx angetan. “Es gibt wieder Kartoffelsalat” ist das gefluegelte Wort, wenn sie zum Essen kommen und sich der erhoffte Blickfang bietet. An den grossen runden Mittagstischen bilden sich dann seltsame Sitzordnungen. Alle wollen auf einmal Blickrichtung Buffet sitzen, wo die junge Aphrodite sich gern putzend betaetigt, selten um den Tisch herumgeht, sondern sich gern weit nach vorne beugt. Und immer wieder findet sich hier ein Koernchen (Zufall?). Mario ist immer der Erste, wenn es darum geht, bei den Mahlzeiten den Platz mit den besten Einsichten zu ergattern (man spricht davon, dass die besten Plaetze von ihm gegen ein entsprechendes Entgelt eingeteilt werden).
Ausgerechnet Banane
Aber auch die Chefin, eine ausgepraegt lange Duerre, bleibt nicht ungekuesst. Der linksniederrheinische Charme ist auch im rauhen Nord-Westen Suedafrikas ungebremst. Laengst werden Familiengeschichten und allzu Privates ausgetauscht. Eine besondere Auszeichnung widerfuhr dem Headcoach heute morgen am Fruestueckstisch. Fehlte am Buffet doch heute das Obst, eilte die Buffet-Herrin gleich nach Haus, um Bananen zu pfluecken. Bernhard ueberbrachte sie eine besonders auserwaehlte Lieblingsfrucht hoechstpersoenlich, den Fruehstuckssaal durchschreitend. Samstagmorgen-Fieber. Und platzierte sie lustvoll neben seinem Muesli-Teller. Wenn das nicht ein Zeichen war…
PS
Das war's aus Potchefstroom. Heute Abend noch das vierte Laenderspiel. Abschlussbesprechung morgen frueh und dann geht es noch fuer einen Tag und ueber Nacht in einen Nationalpark nach Pilanisberg. Die "Big 5" sehen. Am Dienstag werde ich mich dann noch einmal rueckblickend aus Deutschland melden.
Bleiben Sie uns verbunden –
HockeyHerzlichst
|